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ASSISTANT PROFESSOR OF HISTORY
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Geschichtsquellen
der
PROVINZ SACHSEN
und
angrenzender Gebiete.
Herausgegeben von der Lager Piero d ;Historischen Commission der Provinz Sachsen.
VIERUNDZWANZIGSTER BAND.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt.
Zweiter Theil. Von Dr. CARL BEYER.
HALLE, Druck und Verlag von Otto Hendel. 1897.
Urkundenbuch
der
STADT ERFURT.
Zweiter Theil.
Herausgegeben
von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen.
Bearbeitet
von
Dr. CARL BEYER.
—
HALLE, Druck und Verlag von Otto Hendel. 1897.
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HARVARN FNIIFGF LIBRARY JUL 18 1904
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Vorrede.
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De zweite Band des Urkundenbuches der Stadt Erfurt, dessen Erscheinen dureh notwendige Berufsarbeiten lünger, als in Aussicht ge- stellt war, sich verzögert hat, bringt wichtige Beiträge und Ergänzungen zur Geschichte Erfurts und Thüringens für den Zeitraum von 1321 bis zum Schluss des 14.Jahrhunderts. Nach Beendiguug der Kümpfe um das Stadtregiment fasste der Rat die Kraft der Stadt zusammen, um sich gegen die Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meissen zu behaupten, die bald in offenem Krieg, bald in heimlicher Feindschaft sich abmühten, die weitere Ausdehnnng des stüdtischen Gebietes zu verhindern. Dreimal belagerten sie Erfurt, einmal, 1375, sogar im Bund mit Kaiser Karl IV., aber alle Anstrengungen waren umsonst; der Rat verlor nicht ein Dorf. Für die Geschichte dieser Kämpfe, namentlich für die in den dreissiger, siebziger und neunziger Jahren," und für die daraus sich ergebenden Bündnisse und Vertrüge bringt der Band reiches, manchmal fast lückenlos erscheinendes Material. Weiter lassen die Urkunden deutlich die Politik des Rates erkennen, die zuletzt nur darauf hinausging, erstens die Strassen zu sichern, um den Handel, die Quelle des städtischen Wohlstandes, zu fördern, und zweitens die Stadt mit Vorräten zu versorgen für den Fall einer Hungersnot oder der nicht seltenen Strassensperren. Jenem Zweck dienten die Landfriedensbündnisse mit Fürsten und Herren und namentlich mit den Reichsstädten Mühlhausen und Nordhausen, ferner
* Vergl. hierzu:
1) Beyer: Die Stadt Erfurt während des Streites um das Erzbistum Mainz zwischen Heinrich von Virneburg und Erzb. Balduin von Trier. Mittl. d. Ver. f. Gesch. u. Altertumskde. von Erfurt, Heft 14. 1890,
2) Derselbe: Erfurt im Kampf um seine Selbständigkeit gegen die Wettiner, 1370-1382. Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, N. Folge Heft 20, 1894,
3) Derselbe: Die Händel der Stadt Erfurt mit den Lengenfelds und dem Mark- grafen Wilhelm von Meissen 1393—1401. Wissensch. Beilage zum 10. Jahres- bericht der städt. Realschule zu Erfurt, 1889.
4) Derselbe: Die Entstehung und Entwickelung des Rates der Stadt Erfurt im Mittelalter. Beilage zum 13. Jahresbericht der städt. Realschule zu Erfurt, 1892,
vI Vorrede.
die Erwerbung fester Schlösser, die an ‘den wichtigsten Handelsstrassen lagen. Die Stadt besass ihrer sechs und behauptete fünf davon auch noch lange über 1400 hinaus. Der andere Zweck wurde durch Ankauf von Dörfern und Gerichten erreicht, deren Getreidezinsen das städtische Kornhaus füllten. Das Erfurter Territorium war zuletzt so gross, dass es mit einem Fürstentum verglichen werden konnte.
Von Interesse sind auch die Urkunden zur Geschichte des thüringischen Grafenkrieges und der Kämpfe zwischen den Gegen- erzbischöfen, in welche Kaiser und Päpste, bald aufmunternd, bald strafend eingreifen und Veranlassung geben zu Gesandtschaften und Berichten, von denen manche bisher wohl ganz unbekannt ge- wesen sind.-
Für die innere Geschichte der Stadt, die Weiterbildung der Ver- fassung, die Entwickelung der gesellschaftlichen . Verhältnisse, des Marktverkehres u.s. w. ist das Material’ im vorliegenden Bande spär- licher als im ersten; hier werden die Willkür und der Zuchtbrief, ' welche beide für die Herausgabe. schon vorbereitet werden, wichtige Aufschlüsse geben. |
Der grósste Teil der Urkunden konnte nach den Originalen oder doch nach guten gleichzeitigen Abschriften gegeben werden und ist bisher noch nicht gedruckt. Andere sind in den Streitschriften zwischen Mainz und Erfurt zwar veróffentlicht, aber so fehlerhaft und ver- stümmelt wiedergegeben, dass ich, weil die Originale vorlagen, davon abgesehen habe, die Druckstelle überall anzugeben; die langen Titel der Schriften und die wegen der meist fehlenden Seitenzahlen schwierige Bestimmung der Stellen würde zu langen Anmerkungen geführt und dadurch den Raum unnütz verengt haben.
Die Bearbeitung der Urkunden erfolgte mit Erlaubnis der histo- rischen Kommission der Provinz Sachsen noch nach denselben Grund- sützen, wie sie im Vorwort des ersten Bandes erlüutert sind, worauf ich hiermit hinweise. Das Manuskript war bereits schon so weit gediehen, als die neuen Grundsätze für die Herausgabe der Geschichts- quellen erschienen, dass ohne grosse Arbeit eine Abänderung nach diesen Regeln nicht mehr vorgenommen werden konnte.
Das Register ist ebenfalls nach dem des ersten Bandes angelegt, wobei ich bemerke, dass in das Sachregister nur seltene oder besonders merkwürdige Vorgänge oder Dinge aufgenommen worden sind, nicht aber Bündnisse, Friedensvertrüge u.s. w., die bei der chronologischen Anordnung sich schnell auffinden lassen. In dem Wortregister ist nur auf solche Würter aufmerksam gemacht, die mir als abweichend von
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Vorrede. VII
dem sonst in den Urkunden üblichen Sprachgebrauch auffielen. Ich halte die Anfertigung eines erschópfenden Wortregisters nicht für die Aufgabe des Bearbeiters eines Urkundenbuches.
Erschwerend für die Herausgabe der Erfurter Urkunden ist der Umstand, dass die meisten derselben in auswärtigen Archiven zerstreut sind. Es konnte deshalb eine Vergleichung des Abdruckes mit den Handschriften nicht mehr vorgenommen werden, doch sind die Abschriften mit solcher Sorgfalt angefertigt worden, dass jener Übel- stand nur wenig ins Gewicht fällt.
Auch bei der Bearbeitung dieses Bandes bin ich, wie bei der des ersten, in liebenswürdigster Weise und mit freundlichstem Entgegen- kommen von all den Behörden, Vorständen und Beamten an Archiven und Bibliotheken, die ich um Hilfe und Vorlegung ihrer Schätze angehen musste, unterstützt worden, und ich nehme mit Freuden die Gelegenheit wahr, hier an dieser Stelle allen meinen aufrichtigsten und verbindlichsten Dank auszusprechen. Besonders danke ich noch den Herren Professor Brandis am hiesigen Kgl. Gymnasium und Oberlehrer Dr. Pick am hiesigen Kgl. Realgymnasium, die sich eine zeitlang der Mühe des Lesens der Korrekturbogen unterzogen haben.
In Vorbereitung sind der dritte Band des Urkundenbuches der Stadt und der erste Band der Urkunden der Stifter und Klöster. Die Herausgabe des letzteren soll, vielseitigem Wunsch entsprechend, besonders beschleunigt werden als notwendige Ergünzung zu den städtischen Urkunden. Die Willküren und Statuten der Stadt samt den älteren Ordnungen der Handwerke sind bereits soweit gesammelt und vorbereitet, dass ihre Veróffentlichung alsbald nach dem Erscheinen der beiden anderen genannten Sammlungen erfolgen kann.
Dr. Carl Beyer.
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Erklärung der Abkürzungen.
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A. == Archiv. ' i
D.A. = Dom-Archiv Erfurt. — Erfurter Stadt-Archiv.
G. A. — Gemeinschafts-Archiv in Weimar.
H. St. A. = Haupt-Staats-Archiv in Dresden. M. — Magdeburg. BR. = Böhmer, regesta imperii. S. = Siegel. | 8. i. = B. impressum. S.i.t.i. = S. in tergo impressum. |
S. d. = S. deperditum. |
1321. Januar 21. 1.
Hermann, genannt von Stuternheim, belehnt Heinrich von Somerde, genannt König, Bürger zu Erfurt, und dessen Frau Adelheid mit 1 Hufe und 18 Acker Wiesen zu Massendorf.
Datum anno Domini M.CCC. XXI. in die sancte Agnetis. JHegest im Repertorium des Fürstl. St. A. zu Sondershausen.
1321. März 11. 2.
Reinhardus de Gotha, Hartungus de Smedestete, Guntherus de Schubelz et Guntherus Rabenolt magistri, Johannes de Rode, Hein- ricus de Talheim, Fridericus Vicedominus, Ticelo de Bothilstete, Hermannus de Trebere, Guntherus de Smire institor, Conradus de Frankenhusen, Frowinus de Albrechtisleyben, Heinricus Marschalcus de Gispotisleybin, Heinricus de Muchilde, Heinricus de Sanstete, Heinricus de Kirspeleyben, Waltherus de Uthinsberg, Heinricus de Waltershusen, Tilo de Tozdorf, Apelo de Rudolvestad, Guntherus de Arnestete, Kuno de Herversleybin, Bertoldus de Kolede et Rudigerus de Herversleybin consules, Albertus de Remde, Hecke- hardus de Bichelingen, Gerhardus Faber et Nicolaus de Wizensee . rectores universitatis civitatis Erfordensis bekennen, dass sie das Stadtsiegel an eine Urkunde gehängt haben, wodurch der Graf Hermann von Gleichen dem Peterskloster in Erfurt die Vogtei über die Dörfer 'Gothinstete, Alich, Bintersleybin und Tifental m allen Rechten und Einkünften schenkt.
Acta sunt hec anno Domini M.CCC. XXI, V. Idus Martii.
Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin. Schannat, Vind. bitter. I1, 8.15, unvollständig und mit Weglassung des Rates.
1321. März 23. | 9.
Friedrich, Graf von Orlamünde, und seine Brüder bekennen, dass sie sich mit der Stadt Erfurt wegen der Fehde mit Ludwig von Blankenhayn, dessen Sohn und deren Helfern ausgesöhnt haben.
Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. Reitzenstein, Regesten der Grafen von Orlamünde S. 135, mit März 30,
Wir Fridrich von Gotes gnaden grave von Orlamunde .. und alle unse brüdere bekennen üffenlichen allen luten, die disin brif sehen Gesehichtag. d. Pr. 8. Erfurt 3. XXIV. 1
2 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
oder horen lesen, daz wir alle der werren unde aller brüche, die zcuschen uns ensiht und den erbern .burgern,und der stat zcü Erforte ander siet heimelichen oder üffenbar biz an dise zcit geweset sin umme ern Ludewigen von Blankenhain, sinen.. sün und alle ire helfere ganczliche und fruntliche berichtet sin, und daz die vorgenanten burgere und stat von Erforte, der von Blankenhain, sin sün und alle ire helfere des eine gaucze stete süne haben also bescheidelichen: Hette wir oder ieman von unser wein den von Blankenhain oder sinen sün in deme geveng- nisse oder dar nach zcü cheine gelobede, eyden oder gift gedrungen, des han wir sie ledig geseyt und sein sie des ledig, also daz sie des genzlichen ledig und los sullen sin ewigliche, also ab sie ire lehen uf gelazen oder bie iren mannen ufgesant hetten ire vor lenten man. Berka oder icheinreley ander güt, iz sie eygen, frie, lehen oder erbe, daz habe wir en wider gelazzen und gelegen, und lihen und lazzin en daz weder ane allerleie ubellist. Were ouch unse libe müter oder unse elder- müter an irme lipgedinge oder an anderme icheime irme güte betrubet, gehindert oder an ichte beschadet von den vorgenanten bürgern oder iren helfern, swaz ouch sie unsen mannen oder unsen helfern, die wie vermügen, an in oder an irme gute hetten getan in deme ürloyge, swelchewis daz were, des wol wir und sullen sie kein in uzneme und geloben daz ane argelist. Alle dise vor geschribene süne und rede habe wir und alle unse brüder stete und ganz gelobet zcü haldene und ge- loben iz getruweliche ane argelist ewigliche und geben des disen brif vorsigelt mit unseme insegele zü eime gezcügnisse dirre vor gescriben redde und zu einer uffenbaren ewigen vestenunge. Daz ist geschen nach Gotes gebort tusint iar drihundert iar in deme eyn unde zcwen- zcigesten iare, an deme nesten mantage vor unser vrowen tay, alse sie wart gebotschaft.
1821. Mai 8. 4.
Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes bekennt, dass das Kapitel des Severistiftes eine ihm gehörige Hofstátte am erzbischöf- lichen Keller an die Eheleute Hermann und Hildegund von Mul- borg auf deren Lebensgeit vermietet habe, so dass diese ein newes Haus daselbst bauen können, in welchem sie aber bei Anwesenheit des Erabischofs in Erfurt dessen Dienstmannen. beherbergen müssen. Nach ihrem Tode soll die Hofstälte samt dem Hause zu ihrem Seelenheil an das genannte Kapitel surückfallen. Or. mit geringem Reste d. S. im D. A.
. Nos officialis prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis recognoscimus tenore presencium litterarum lucide protestando, quod honorabiles viri..
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 8
cantor et capitulum ecclesie s. Severi eiusdem opidi ex una et Her- mannus de Mulborg ac Hildegundis, uxor eius legitima, ex parte altera constituti coram nobis, iidem cantor et capitulum maiori utilitate ecclesie Sue perspecta aream ad ipsos et ipsorum ecclesiam spegtantem sitam prope cellarium domini archiepiscopi Moguntini infra meatum porte ibidem et parietes lapideos hinc et inde, locaverunt Hermanno et Hilde- gundi antedictis, ita quod iidem coniuges dictam aream edificare debent propriis sumptibus, laboribus et expensis, prout eis melius videbitur expedire; que edificia muros seu parietes lapideos non excedent. De qua inquam area iidem coniuges singulis annis solvent decem solidos denariorum Erfordensium legalium et bonorum et duos pullos in festo Walpurgis, quem censum dare et solvere incipient in eodem festo proxime affuturo capitulo antedicto; et sic dicti coniuges vel alter eorum, qui supervixerit, dictam aream possidebunt temporibus sue vite, ita tamen, quod alter eorum, qui supervixerit, dictam aream sic per ipsos edificatam, quoad vixerit, ac si ambo viverent possidebit. Eis vero ambobus ab hac luce subductis ad dictum capitulum seu ipsorum ec- clesiam area cum edificiis huiusmodi libere revertetur, que edificia tamen convertentur nomine testamenti in salutem animarum coniugum predictorum. Est eciam adjectum, quod, quandocunque dominum archie- piscopum Moguntinum, qui pro tempore fuerit, in opido Erfordensi stare contigerit, extunc familia ipsius in edificiis huiusmodi faventibus prefatis coniugibus, prout hospicio conpetit, hospitabunt. In cuius rei testimonium et certitudinem firmiorem ad preces dieti capituli et coniugum pre- dictorum sigillum nostre officialitatis presentibus duximus appendendum. Actum et datum anno Domini M°CCC-XXP, VIII» Idus Maii.
1321. September 8. | 5.
Hermann der Jüngere, Marschall in Holghausen, Jutta, seine Ge- mahlin, und Hermann, der Jutta Sohn, gewährleisten dem Rat zu Erfurt den Verkauf ihrer Güter zu Stotternheim sowie noch andere Güter zu Rudestedt, Alperstedt, Nöda und Kranichborn.
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M.
Nos Hermannus iunior marscaleus in Holtzhusen et Jutha, uxor ipsius legitima, relicta quondam Hermanni de Stutirnheim, et Hermannus filius Juthe iam dicte, privignus Hermanni prefati, recognoscimus publice per presentes, quod omnia et singula pacta et promissa, que honestis viris.. magistris consulum et consulibus et universitati civium Erfordensium super contractu, vendicione, warandia et feoudo bonorum in Stuthirnheim ipsis legitime venditorum per nos Jutham et Hermannum, ipsius filium, predictos fecimus et promisimus communiter vel divisim,
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4 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
prout in litteris nostris desuper confectis plenius continetur, hec eadem certa bona in villis Rudinstete, Alperstete, Node et in Cranchborn et in campis earundem villarum sita observare promisimus inviolabiter et promittimus quolibet sine dolo. In quorum testimonium sigilla nostra, nos Hermannus et Jutha coniuges predicti, quibus et ego Hermannus natus Juthe predicte prefatus contentor ista vice, presentibus sunt appensa. Datum anno Domini M*CCO*X XI», VI. Idus Septembris.
1321. September 8. 6.
Jutta, Witwe Hermanns von Stotternheim, jetst Gemahlin Her- manns des Jüngeren, Marschalls in Holghausen, und Hermann von Stotternheim, der ersteren Sohn, versprechen dem Rat von
Erfurt die Gewähr wegen des mit ihm eingegangenen Verkaufes
ihrer Güter zu Stotternheim; sie wollen auch das Lehen darüber so lange behalten, bis der Rat dessen Auflassung vor dem Lehnsherrn erlangt.
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.
Nos Jutha, relicta quondam Hermanni de Stuthirnheim, nunc con- thoralis viri strenui Hermanni iunioris marscalci in Holezhusen, et Hermannus, filius suus, recognoscimus publice per presentes, quod con- tractus illius seu vendicionis bonorum nostrorum omnium et singulorum tam in villa, quam in campis ville Stutirnheim sitorum, quem et quam eum viris honorabilibus magistris consulum, consulibus et universitati civium Erfordensium legittime inivimus et fecimus, iusta secundum ius terre Thuringie et civitatis Erfordensis volumus et promittimus esse warandia simpliciter qualibet sine dolo. Promisimus eciam et promitti- mus prefatis magistris consulum, consulibus et universitati, quod feoudum dictorum bonorum tenebimus in nostra possessione, sic quod, quando- cunque ipsi volent et nos requisierint, ipsis id feoudum coram domini feoudi resignare debemus legittime; quamdiu autem hoc non fecerint, feoudum huiusmodi tenebimus et cum eo nichil faciemus, quam quod discretum fuerit et dicti cives ac consules duxerint faciendum. In quorum testimonium sigillum nostrum, quo ambo utimur in hac parte, presentibus estappensum. Datum a. D. M°CCC°X XI», VI» Idus Septembr.
1321. September 8. 4. Hermann der Jüngere, Marschall in Holghausen, gewührleistet auch seinerseits obigen Verkauf (s. Nr. 6).
Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 5
1321. Oktober 15. 8.
Die propsteilichen Offiziale des Marienstiftes in Erfurt bekennen die erneute Stiftung eimer Vikarie in der Kirche Martini intra durch die Bürger Ulrich Swab und Heinrich Longe.
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.
Officiales prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis. Noverit dis- cretio universorum, quod anno incarnacionis Domini M» CCC* X X» X», Kal Decembris viri providi et honesti Ulricus dictus Suab et Heinricus dictus Lange opidani Erfordenses intentu Dei et pro salute suarum ac omnium animarum fidelium in ecclesia s. Martini, sita intra muros Er- furdenses, domini Bertoldi veri pastoris seu rectoris ibidem concurrente consensu beneficium ecclesiasticum seu vicariam de novo fundaverunt ac instaurarunt, eamque bonis, videlicet sex mansis cum dimidio terre arabilis Erfordensis mensure, duodecim frumenti et octo maldra annuatim exsolventibus, quorum quidem duo cum dimidio in campis villarum Frondorf et Aroldishusen, duo in campis ville Dachebeche et duo mansi in campis ville Sanstete adiacentibus siti consistunt, legittime dotaverunt, onus hoc vicarie inponentes eidem, quod, quicunque clericorum ipsam habuerit, missam in altare eiusdem ecclesie maiori legendo dumtaxat et cantando iuxta plebani libitum in ortu diei cottidie celebrabit, nec- non singulis divinis horarum officiis in ibi decantandis intersit, si causa rationabili vel honesta non fuerit impeditus. In cuius relevamen oneris ipse vicarius, qui tam de spiritualibus dicti beneficii seu vicarie, quam temporalibus investitus atque canonice fuerit institutus, proventuum predictorum et reddituum decem maldra et dimidium singulis annis percipiet et recipere debet in usus suos proprios convertenda. Ecclesia vero s. Martini seu.. procuratores ipsius unum maldrum frumenti et ordei, propter quod ipsi de luminaribus, libris et calice ceterisque de rebus ecclesiasticis ad divinum peragendum officium pertinentibus dietenus.. vicario providere tenentur, percipient in usus ipsius ecclesie redigendum, dimidium quoque maldrum utriusque frumenti reddituum eorundem.. scolaris aut ecclesiasticus ecclesie, qui procurationis eiusdem racione sibi tradite diebus singulis ad missam.. vicario ministrare tenetur, annuatim percipiet et habebit. Jus autem patronatus beneficii seu vicarie predicti et.. clericum presentandi sibi prefati fundatores et here- dibus suis perpetue reservare curarunt, ita videlicet, quod quemcunque dericum instituendum et investiendum ydoneum ipsi et post obitum ipsorum heredes eorum pariter cum vero.. pastore seu plebano ecclesie $ Martini sepedicte, qui pro tempore institutus extiterit et curam animarum ibidem habuerit, vicariam presentaverint ad eandem, recipiatur et admittatur, si non alias canonicum quid obsistat. In quorum certi-
6 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
tudinem et maiorem omnium firmitatem nos.. officiales supradicti presentem paginam tradimus communitam nostro sigillo et signatam. Datum Erfordie anno Domini M» CCC» XXIe, Idus Octobris.
1321. November 2. 9.
Hermann, Graf von Gleichen, belehnt die Erfurter Bürger Theo- derich von Wisense, dessen Vater und Bruder mit der halben Mühle bei dem Predigerkloster.
Sagittarius, Hist. der Grafsch. Gleichen S. 99.
Nos Hermannus Dei gracia comes in Glichen recognoscimus et tenore presentium publice protestamur, quod honestis viris Theoderico de Wizense et Cunrado patri suo necnon Conrado fratri suo civibus Erfordensibus suisque heredibus dimidiam partem de molendino, iuxta Predicatores in Erford sitam, iure pheodali contulimus et conferimus a . nobis perpetuo possidendam. In huius rei certitudinem firmiorem presentem literam nostro sigillo dedimus firmiter roboratam. Testes autem sunt; dominus Rudolfus de Northusin decanus ecclesie s. Marie in Erford, dominus Otto de Weichmar et Albertus de Gunderichslebin milites ceterique fide digni. Datum et actum in monte sancti Petri in Erford anno Domini M.CCC . XXI, feria proxima post diem Omnium sanctorum.
1322. Januar 12. 10.
Der Rat von Arnstadt vergleicht sich mit dem lute der Stadt Erfurt wegen der über die Juden obwaltenden Streitigkeiten.
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. Höfer, Auswahl d. à. Urk. in deutsch. Spr. Nr 75. Burkhardt, UB. d. St. Arnstadt Nr. 87.
Wie er Jacob von Ilmene unde Heinrich Knorre die ratismeystere, Heinrich Marcgreve uffe me Rfte, Heinrich Marcgreve munczere, Heinrich Schade, Ulrich Smersnitere, Albrecht Franke, Cunrat, der da genant is Babist, Cunrat von Ichterishusin, Cunrat Korn, Ditherich Mezzersmet unde Bertolt Nüz, die rat unde die stat gemeinlichen zu Arnstete, bekennen uffentlichen an dieseme kegenwerdigen brive unde tun künt allin lutin, die en sehen odir horen lesen, daz wie der sache, die zwischen uns an eyme teyle, unde den erberin lütin, den.. ratis- meystern, dem rate und der gemeynde der stat zu Erforte von deme andirn teyle umme gemeynschaf somelicher Jüdin umme den ban, die dar umme wider uns gegebin was, unde swaz die sache ane getrete mochte, berichtet sint früntlichen unde gutlichen, alse hie gescrebin Stet. Wir vorezihen üns zum ersten allir sache, der wie begonst hattin zu vorderne, oder an diese czit gevordern mochten, sunderlichen oder gemeynlichen, unde aller unser brive, die wir dar ober gewunnen hattin
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 7
oder noch gewinne mochten, umme gesüch kegen den Judin und Judinnen zu Erforte, sie sint, swa sie sint, die ir Judin sint, unde dar ümme nicheine vorderunge nummerme habe wollin. : Were abir, daz lemant were in der stat zu Arnstete, der sich dar uz werfen welde, vorderünge zu habinde weder die vorgenantin Jüdin unde Judinnen zu Erforte, wirt der vortrebin von unseme lyeben herren, greven Heinriche von Swartzburg .. uz der stat zu Arnstete, daz schulle wie stete halde. Vórdirt ouch .den ichein unse burgere, der umme die vorderunge be- schuldiget worde, vor unseme vorgenantin herrin oder vor deme rate zu Arnstete, wert he der vorderunge ober komen mit zween bederven mannen uffe den heiligen, vortribet den ouch unse vorgenante herre mit ieme, das wolle wie ouch stete halde. Mag man en der vorderunge aber nicht ober kome, alse da vore gescrebin stet, so sal he sin recht da vortün mit sines selbes hant. Alle diese vorgescrebene rede unde süne gelobe wie stete unde gancz zu haldene ane argelist, unde zu eyner uffinbarin vestenunge habe wie der stat insigel zu Arnstete an diesen bryf gehenget Des sint gezüge die gestrengin ryttere, er Cunrat Weyger und ir Friderich von Wiczze- leibin, unde ouch die erberin lute ir Ditherich von Myla, der tumherre zu unser frowin, meyster Heinrich von Sybeleibin, tumherre zu sancte Severe zu Erforte, unde Albrecht unse scribere, pfarherre zu Blankin- burg, unde ander frome lute. Dirre bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint iar driehundirt iar in deme czwey unde czwenzigisten jare, an deme nehesten dinstage vor deme achezenden tage. |
1322. Januar 20. | 11. Der propsteiliche Offisial des Marienstiftes bekennt, dass Heinrich genannt von Molhusen auf seine Güter zu Hofmonra verzichtet und Gotschalk Lange beauftragt hat, das Lehen darüber bei dem Grafen von (Gleichen aufzulasn. — '
Or. mit S. im D. A. .
Nos officialis prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis recognoscimus et tenore presentium publice profitemur, quod anno Domini MeCCC» X X TI», XIII.Kal. Februarii constitutus coram nobis Henricus dictus de Mol- husen sex mansos et tria quartalia unius mansi terre arabilis cum curiis attinentibus necnon omni iure, utilitate et usufructu in eisdem bonis sibi competentibus in villa et campis ville Hovemunre in manus nostras libere et voluntarie resignavit, que quidem bona idem Henricus de Molhusen a nobili viro domino.. comite de Glychen in feodo tenuit et possedit. Dedit nichilominus Gotshalco, filio quondam Hugonis Longi, plenam potestatem, sepedictos mansos cum curiis attinentibus et iuribus
8 Geschichtequellen der Prov. Sachsen.
ipsis bonis sibi spectantibus resignandi vice et nomine ipsius in manus dicti domini .. de Glychen, prout est moris et iuris, ratum et gratum habens, quidquid per dictum Gotshalcum actum fuerit in premissis. In cuius rei evidentiam nostrum sigillum duximus presentibus appen- dendum. Datum et actum anno et die prenotatis.
1322. Mai 9. 12.
Hugo de Rynkeleybin miles bekennt, dass er honestum virum de Kobenstete, civem Erfordensem, Thele, seine Frau, und alle ihre Erben mit zwei Hufen in pago ville Hastinsleybin, die bisher Rudigerus, filius Syffridi de Hastinsleybin militis, Hugo et Hen- ricus fratres dicti de Hastinsleybin inne gehabt, belehni habe. Testes: Ludewicus de Willerstete, Syffridus de Hastinsleybin milites, Guntherus de Tenestete armiger, Theodericus Cingulator, Kristanus dictus Franke et Erwinus de Sunneborn cives Erfordenses. Datum anno Domini M» CCC» X XII» dominica, qua cantatur cantate Domino. Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d.
1322. Juni 8. | 13.
Frater Dytmarus ordinis. Cysterciensis, episcopus Gabulensis, gerentes vices Mathie archiepiscopi Moguntini electi verleiht einen Ablass von 20 Tagen allen, welche die Kirche s. Martini veteris hospitalis intra muros Erfordenses besuchen und daselbst vor dem Altar fünf Vaterunser beten, einen Ablass von 40 Tagen aber denen, welche der Hostie folgen oder ihre mildreiche Hand für den baulichen Unterhalt der Kirche öffnen.
Datum Erfordie anno Domini M.CCC.XXIL, VI. Idus Junii.
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d.
1322. Juni 8. | 14.
Helmbrich, Vogt sw Balhausen, bezeugt den Vertrag, welchen Theoderich von Ringleben mit Reinold, Vikar an der Egidienkirche in Erfurt, wegen rückständiger Zinsen geschlossen hat.
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d.
Ego Helmbricus advocatus domini mei, domini Friderici marchionis, in Balhusen presentibus publice recognosco, quod Theodericus de Rinke- leiben, filius quondam Th. dicti Wenigen, promisit fideliter in mea presencia constitutus, quod ipse velit et debet omnes fructus, qui hoc anno crescent in manso, in campis ipsius ville Rinkeleiben sito, quem
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 9
habuit pro censu annuo a domino Reinoldo sacerdote, vicario ecclesie s. Egidii in Erfordia, reponere simul in unum locum, nec debet eos dispergere seu dissipare quoquo modo, nisi prius dederit predicto domino Reinoldo duo maldra boni frumenti hiemalis et duo maldra ordei pro censu futuro in festo beati Michaelis dando. Et si ipse Theodericus vendidit aliquos agros ex predicto manso, debet alios eque bonos fructus habentes reponere de aliis bonis suis, ut locum agrorum suppleant venditorum. Insuper predictus Th. promisit, quod pro neglecto censu, videlicet pro septem et dimidio maldro frumenti et ordei, velit dare predicto domino Reinoldo vel suo successori in vicaria unum maldrum frumenti et ordei census annui in festo beati Michahelis de dimidio manso, quem in feodo tenet a domino Hugone de Hervers- leibin, tam diu, quousque idem „Theodericus huiusmodi pensionem reemat pro undecim talentis denariorum Erfordensium. Et si non simul potest reemere dictam pensionem totam, sibi data est facultas partem mediam et iterum partem mediam, cum poterit, reemendi. Debet quoque sepedictus Theodericus, quandocunque fuerit monitus, . resignare domino Hugoni prefato ipsum dimidium mansum et rogare, ut conferat eum Bertoldo de Gotha iuniori, civi Erfordensi, ut alteri civi Erfordensi cuicunque ipse dominus Reinoldus predictus rogaverit conferendum. Sed postquam idem Theodericus prenotatam pensionem totaliter reemerit, iterum debet recipere in feodo dictum dimidium mansum a domino Hugone prenotato. Elegit preterea super se in penam predictus Th. voluntarie, quod, si ipse promissa prenotata in toto vel in aliqua sui parte violaverit seu fregerit, debet reputari pro convicto coram iudicio meo, et debeo predicto domino Reinoldo pro dampno suo, siquidem ipsum ex negligencia premissorum sustinere contingerit, pignus ab ipso Theoderico omni queremonia cessante, quandocunque requisitus fuero, procurare. Ad hec itaque me obligo sigillum meum ad preces predicti Theoderici presentibus appendendo. Testes huius rei sunt: discreti et honesti viri dominus Johannes plebanus ecclesie s. Egidii in Erfordia, dominus Waltherus plebanus in Raspenberg, dominus Gerboto vicarius in Gebese, dominus Nicolaus vicarius ecclesie s. Micha- helis in Erfordia, Bertoldus de Gotha iunior civis Erfordensis et quam plures alii fide digni. Datum anno Domini M» CCC* X XII*, feria tercia post festum Trinitatis proxima.
1322. Juni 30. 15.
Rudolf, Sohn des Ritters Johann von Hervirsleiben, bekennt, dass Berwicus de Rodestok, Bürger zu Erfurt, eine hulbe Hufe zu Ringleben für 15 Talente Erfurter Pfennige von Ludewicus dictus
10 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Roub de Rynkeleiben erkaufte, dieselbe aber dem Verkäufer gegen einen Zins wieder übertrug. Or. mit S. auf der Herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel.
Ego Rudolfus de Hervirsleiben, natus quondam Johannis de Hervirs- leihen militis, recognosco publice tenore presentium litterarum, quod vir honestus Berwicus dictus de Rodestok opidanus Erfordensis unum dimidium mensum proprium, seu qui proprius est, terre arabilis situm in campis ville Rynkeleibin, qui quondam fuit Bertoldi de Hastinsleibin, apud Lutegerum dictum Roüb de Rynkeleibin pro quindecim talentis denariorum Erfordensium sibi plenimode solutis, legitime comparavit, quem inquam dimidium mansum prefatus Berwicus econtra misit et locavit prefato Lutegero et Mechtildi uxori sue legittime ad ius here- ditarium, sic quod Lutegerus et Mechtildis predicti unum maldrum et dimidium maldrum, scilicet tria quartalia frumenti et tria quartalia ordei nomine iusti census hereditarii semper in festo beati Michahelis prefato Berwico et suis heredibus dare debent et annis singuljs de dicto manso dimidio exsolvere tenebuntur. Est etiam in dicto contractu et locatione taliter contractatum, ut, quamcunque Lutegerus aut Mechtildis predicti dictam pensionem in ipso termino Michahelis supradieto non darent aut exsolverent, quod ex tunc prefatus Berwicus aut sui heredes pretacti se de dicto medio manso debebunt intromittere et cum eodem disponere seu agere, quicquid sibi melius et utilius videbitur expedire, eciam si hune vendere vel locare aliis voluerint, quibus volent. Huius testes sunt: famosi viri et validi Heinricus de Weringeshusin, Bertoldus de Germar, Heynemannus de Notteleybin, Fridericus frater suus et Hein- ricus de Dachebeche residentes in Rynkeleibin, necnon honesti viri Cunradus de Gotha residens in Buseleibin, Guntherus dietus vomme Steyne et Syfridus dictus de Schepfindorf cives Erfordenses et plures alii fide digni ad hoc vocati pro testibus et rogati. In cuius rei testi- monium ego Rudolfus de Horvirsleibin predictus ad preces Berwici, Lutegeri et Mechtildis predictorum dedi hanc litteram meo sigillo, quod huic littere est appensum, fideliter communitam. Datum anno Domini M» CCCo XXII», pridie Kal. Julii.
1322. Juli 9. 16. Golischalk und Hugo, Gebrüder, Söhne des Hugo Longus, und Bertradis, ihre Mutter, verkaufen dem | Delerskloster in Erfurt Ilufen, Höfe, Zinsen und ihren Anteil an dem Gerichte zu Alach.
Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin, Nos Gotschalkus et Hugo, fratres nati quondam Hugonis dicti
Longi bone memorie civis Erfordensis, una cum matre nostra Bertradis
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 11
sub sigillis et litteris sigillatis honorabilium virorum officialium Sancte Marie et Sancti Severi ecclesiarum Erfordensium recognoscimus publice profitentes, quod forma legitimi contractus, que in alienationibus bonorum tam proprietariorum, quam hereditariorum et se moventium ac im- mobilium haberi consuevit, in omnibus ex certa scientia observata, religiosis et in Christo devotis domino abbati et toti conventui monasterii sancti Petri in Erfordia ordinis S. Benedicti ac eorum monasterio tres cum dimidio mansos terre arabilis minus uno agro et unam curiam allodii nostri cum duabus aliis curiis in campis et villa Alch sitos, partim proprios et partim hereditarios et in parte feodales, ac etiam quatuordecim talenta denariorum Erfordensium annue pensionis sive census cum sex solidis, que nobis in prefata villa Alch de novem mansis et eorum pertinentiis iure advocatitio competebant, a quibusdam hominibus diete ville ipsos mansos tenentibus persolvenda, cum omni iurisdictione et iudicio, que nos in ipsa villa contingebant, criminali videlicet et civili, et generaliter dicendo omnia et singula, que in eadem villa Alch seu etiam in campis ville ibidem usque ad hec tempora dinoscimur habuisse, quocunque et quibuscunque nominibus censeantur, uno tamen talento annui census de prefatis quatuordecim talentis nobis prius in aliis debitis defalcato, vendidimus et possessionaliter tradidimus plenissimo cum effectu perpetuis temporibus possidenda eo vigore et iure, quo res vendita transire debet merito ad emptorem, pro centum et triginta sex marcis preter unum fertonem puri argenti nobis utiliter persolutis, hoc expresso principaliter et promisso, quod nobis in eadem villa et campis ibidem nihil possessionis, census, obventionis, iuris, iudicii, iurisdictionis et dominii penitus reservabimus, excepto quodam feodo, quod wegemite communiter appellatur, ab illustri principe domino lantgravio Thuringie procedente, quod ad manum fidelem nobis per dictum dominum abbatem et conventum suum traditum et commissum tenebimus, donec idem domimus abbas et conventus eius approbationem huius feodi sibi et suo monasterio opportune et commode poterunt sperare ab eo et ubi de iure competit impetrari; ita tamen, quod questus seu emolumentum dicti feodi, qualiscunque seu qualecunque fuerit, exnunc non nobis, sed prefato domino abbati ac eius monasterio cedere et dari debebit sine omni diminutione et defectu secundum exigentiam temporis expedite, prorsus nobis in dicto feodo nichil iuris, lucri, dominii, sicut et prioribus ipsis venditur, reservantes. Insuper nos Gotschaleus et Hugo fratres predicti unacum matre nostra predicta ac Conrado dicto Hoterman avunculo nostro et Katherina uxore mei, Got- schalei predicti, per fidei dationem promittimus in his scriptis, dominum abbatem eiusque conventum ac eorum monasterium de prefatis bonis omnibus et singulis eorumque pertinentiis et annexis, secundum quod
12 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen,
moris est et iuris terre Turingie et civitatis Erfordensis, iusticialiter warandare et ab omni impetitione, tam in parte, quam in toto reddere liberos et indemnes nostris laboribus et expensis; renunciantes insuper occasione dicti contractus omni exceptioni non date, non solute, non numerate pecunie, exceptioni doli mali et generaliter omni iuri, bene- ficio et exceptioni legis et canonis, per que presens contractus in qualibet sui parte posset rescindi vel quomodolibet infirmari. In premissorum igitur omnium et singulorum certitudinem ampliorem nos Rudolphus de Northusen et Theodericus de Myla S. Marie et Johannes dictus de Jhene S. Severi ecclesiarum Erfurdensium officiales sigilla nostre officialitatis presentibus ex certa scientia duximus appendenda. Testes haius rei sunt: discreti viri dominus Siffridus dictus de Hallis, magister Heinricus de Sebeleybin, dominus Nicolaus dictus de Byche- lingin canonici ecclesie s. Severi Erfordensis, Ludolphus de Ilmene, Theodericus dictus Saxo cives Erfordenses, Conradus de Salvelt rector scholarum monasterii s. Petri predicti ac Heinricus dictus Baurus scultetus ibidem necnon plures alii fide digni. Actum et datum Erfordie anno Domini millesimo tricentesimo vicesimo secundo, septimo Idus Julii.
1322. Juli 13. li. Frater Ludewicus, ordinis Augustinensis, episcopus Marronyensis, gerentes vices Mathie archiepiscopi Moguntini olecti stelié der Kirche Martini intra in Erfurt. einen Ablassbrief aus.
Datum Erfordie anno Domini M.CCC.XXII, III. Idus Julii. Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d.
1329. Juli 19. | 18.
Strenui viri Ludewicus de Ilmene et Theodericus de Herverslevbin cives Erfordenses werden als Mitglieder des Lundfriedensgerichtes für Thüringen genannt in der Irrung zwischen der Stadt Mühl- hausen und den Herren von Hardenberg.
Herquet, UB. der Reichsst. Mühlh. Nr.778, GQ. d. Prov. Sachsen IV, S. 366.
1322. August 28. Erfurt. 19. Matthias, erwählter Erzbischof von Mainz, bestätigt und erneuert die Verpachtung des Hauses vor den Graden bei dem ersbischöf- lichen Garten und der neu gebauten Hofstatt, das Steinwerk genannt, an die Abtei Reinhardsbrunn und deren Mieter, den Cleriker Johann von Ramsla, auf. dessen Lebenszeit.
Or. mit S.im D, A. Nos Mathias Dei et apostolice sedis gratia sancte Maguntine sedis
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 18
electus. Visis et perlectis litteris bone memorie quondam domini Wern- heri predecessoris nostri, suo et capituli Moguntini sigillis munitis, super locatione seu concessione domus ante gradus Erfordenses iuxta pomerium nostrum et aree dicte Steinwerg nunc edificate, religiosis viris.. abbati et conventui in Reynhartesbürnen ordinis S. Benedicti Moguntini diocesis et eorum monasterio per predictum quondam dominum Wernherum, de consensu capituli Moguntini facta, quam locationem seu concessionem felicis recordationis quondam dominus Petrus predecessor noster in suis litteris, quas similiter vidimus, con- firmavit, quas inquam aream nunc edificatam et domum predictas Johannes de Ramsla clericus nunc inhabitat et possidet et ex parte.. abbatis et conventus in Reynhartesbürnen predictorum inhabitare et possidere debet ad.tempus vite sue, nos ipsas locationem et concessionem eo modo sicut facte sunt, necnon inhabitationem et possessionem pre- dicti Johannis de Ramsla clerici ratas habentes, confirmamus et presen- tibus litteris innovamus, dantes super eo has litteras nostri sigilli appensione munitas. Datum Erfordie V^ Kal. Septembris, anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo secundo.
1322. November 26. 20.
Lutolf von Stuternheym, seine Frau und Söhne eignen dem Cantor des Severistiftes, Hugo von Varila, eine Hufe Artlandes zu Varila, welche früher Rudolf von Varia dem Erfurter Bürger Dietrich von Varila zu Lehen gegeben hatte, deren Verleihung aber un sie gekommen ist.
Or. im D. A. S. d.
Noverint universi presentium inspectores, quod nos Lutolfus de Stuternheym, Utilia uxor sua, Lutolfus et Rodultus filii eorundem mansum unum terre arabilis situm in campis ville Varila, quem a nostro sororio Rodolfo de Varila pie memorie Thidericus de Varila quondam civis Erfordensis suique heredes titulo iusti feudi tenuerunt, cui in collatione facienda dicti mansi successimus, honorabili viro domino Hugoni de Varila, cantori ecclesie sancti Severi civitatis Erfordensis predicte, propter eius promociones neenon servicia nobis inpensa et inpendenda appropriavimus et damus in proprium per presentes, ut de predicto manso faciat in perpetuum, quidquid sibi placuerit faciendum ; sibi insuper promittentes auctorizare, expedire et disbrigare mansum predietum contra quamcunque universitatem de appropriacione facta eidem collegium et personam. Huius rei testes sunt: Hermannus de Tunna, Theodericus de Brantbac vicarii ecclesie s. Marie civitatis Erfordensis predicte, Hermannus de Novo foro miles, Henricus de
14 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Botenhusen castrensis in Rasteberc et quam plures alii fide digni. In premissorum testimonium presentem litteram dedimus sigillo Ludolffi de Stuternheym sigillatam, cum sigillis alii propriis careamus. Datum anno Domini M*CCC*X XP, in crastino Katterine, quod fuit VI. Kal. Decembris.
1322. December 10. 21. |
Rudolf von Herversleiben belehnt das Martinshospital $m Erfurt mit 48 Ackern Wiesenlandes zu Ringleben, welche es von Theoderich von Weringishusin, dessen Brüdern und Heinrich, genannt Kirs- lache, erkaufte.
Or.im E. A. S.d.
Nos Rudolfus de Herversleybin recognoscimus ac omnibus hanc litteram inspecturis cupimus fore notum, quod vir honestus et providus Theodericus de Weringeshusin de speciali licencia, favore vel consensu viri famosi Heinrici de Weringishusen fratris sui, immo, ut verius est una cum ipso Theoderico fratre suo vendidit seu vendiderunt rationa- biliter et rite pratum seu quadraginta et octo agros prativos, quod vel qui dicuntur in vulgo communiter daz begrabete rieth, parcialiter et divisim videlicet provisoribus hospitalis s. Martini in Erfordia ac ipso hospitali triginta et duos agros, necnon Heinrico iuveni dicto Kirslach civi Er- fordensi sedecim agros eiusdem prati siti in campis ville Rinkeleybin pro certa pecunia dictis venditoribus persoluta, nobis, ut iuris est, agris aut prato supradicto omnique iuri, quod m eodem prato vel agris habuerunt, libere renunctiantes et resignantes eosdem. Cumque eciam idem Heinricus Kirslach suos sedecim agros prenarratos vendere decre- visset, eos causa continuitatis agrorum omnium predictorum prefato hospitali seu provisoribus ipsius legittime vendidit pro certa pecunia summa sibi tradita et soluta, nobis, ut ius postulabat, eosdem agros resignando omni quoque iuri, quod habuit in eisdem, in presentia nostra libere renunctiavit Et nos ad preces predictorum fratrum de Weringis- husen et dicti Heinrici Kirslach pratum in toto vel agros omnes et singulos supradictos, puta quadraginta et octo numero computatos, qui ad nos iure dominii pertinere dicuntur, nominato hospitali sive provi- soribus ipsius contulimus et in presentibus conferimus iure hereditario perpetue possidendos, nobisque solidum unum Erfordensium denariorum in prato vel agris reservantes eodem, quem provisores hospitalis ipsius singulis annis circa festum s. Michahelis exsolvent nobis in signum census hereditarii reservati. In quorum omnium testimonium pre- missorum nos Rudolfus supradictus presentem paginam sepefato hos- pitali ac provisoribus ipsius tradimus nostro sigillo fideliter communitam.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 15
Testes huins sunt: Ulricus dietus Suab, Guntherus de Arnstete, Kristianus Franco cives Erfordenses, Conradus de Marpbeche clericus et alii quam plurimi fide digni. Datum anno Domini M*CCCeX XII, feria sexta post diem b. Nicolai proxima.
1323. April 6. 22.
Friederich Vitsthum stiftete nach dem Willen seines verstorbenen Vaters mit Zustimmung des Dekans Rudolph vom Marienstift in der Kirche sancti Laurenti in Erfurt au Ehren der Heiligen Simon und Judas eine Vikarie, dotiert dieselbe mit 3 Hufen und 1 Hofe in Dachwig, 5|, Hufen in Kirchheim, mit 1 Hofe, 9 Hufen bei Ichtershausen und den davon entfallenden Zinsen. Das Patronat behält er sich selbst auf Lebenseeit vor, dann sollen es seine patrui minorennes, Heinrich und Rudolph Vitzthum, und die nächsten Erben des Stifters besitsen. Dieser conferiert das neue beneficium dem Vikar Jacob von Wissensee mit der Verpflichtung, einen Tag um den andern eine Messe zu lesen.
Propsteiliches Beneficialbuch im D. A.
1323. Juni 29. 23.
Heinrich, der Abt, und der Convent des Klosters Fulda kaufen von Hermann und Friedrich von Spangenberg und Hermann und Friedrich von Drivorte für 900 Mark das Haus zu Vargula. Gregeben an sente Peters und sente Paulis tage, du man zalte von Gotes geburte tusent iar, druhundert iar in deme dru und zwen zegesten iare.
Or. im Herzogl. St. A. zu Gotha.
1323. Juli 18. 24.
Der Hat von Erfurt bezeugt, dass Frau Utha, Mutter des ver- storbenen Heinricus de Lapicide, ihre beweglichen Güter dem Rats- mitgliede Theoderich von Malsleben geschenkt habe.
Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d.
Nos Sybotho de Stalberg, Heinricus dictus de Ornstok, Gotsalcus dictus Kerlingerus, Cunradus de Alch magistri consulum, Nycolaus de Salcza, Hartungus Hotermannus, Cunradus de Luttirsborn, Heinricus de Muchelde apud ecclesiam Mercatorum, Theodericus de Waltershusin, Hermannus dictus Bok de Brantpach, Theodericus de Gruzen, Ecko de Somerde, Johannes dictus Emmichen, Berwicus de Rodestok, Hartungus fefde Pfilbeche, Heinricus dictus Rost de Mannestete, Theodericus de
16 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Malsleibin, Wernherus de Arnstete, Guntherus de Lapide, Cunradus de Nuwesezin, Andreas de Kollede, Guntherus dictus Veterlin, Rudolfus de Wandesleibin, Johan dictus Kupferslegere consules necnon Theo- dericus de Herversleibin, Cunradus de Bechstete, Nycolaus de Eyl- brechtisgehoven et Tizelo dictus Martini rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus et tenore presentium profitemur publice litterarum , quod constituta coram nobis discreta matrona domina Utha, mater quondam Heinrici de Lapicide nostri civis, presente honesto viro Theoderico de Malsleibin, socio et cive nostro predicto, eidem Theoderico omnia bona sua mobilia, que et idem Theodericus in suam recepit possessionem, perfecta donacione inter vivos bona voluntate libere tradidit et donavit, et juravit eadem domina ad sancta sanctorum in nostri presentia predictam donacionem ratam tenere temporibus perpetuis et habere. In quorum testimonium sigillum civitatis Erfordensis presentibus est appensum. Datum anno Domini MeCCCeX XII, XV° Kal. Augusti.
1323. Juli 28. 2D.
Die Tutoren und Provisoren des Martinshospitales in Erfurt be- urkunden die Stiftungen und Schenkungen des Spitalmeisters Günther Herdeyn. Or. mit 1 S, im E. A. Auf dem Fale steht: Auno domini M? CCC? L? circa festum penthecostes inventa fuit littera apud proximiorem dominum C. de Frankenhusen.
Nos Rudolfus decanus ecclesie s. Marie Erfordensis, Heynricus de Gebese et Ulricus dictus Suab, tutores ac provisores hospitalis ecclesie s. Martini intra muros Erfordenses, recognoscimus et ad noticiam per- venire cupimus omnium, quibus noscere* fuerit oportunum, quod vir honestus Guntherus dictus Herdein civis Erfordensis et ex nunc eiusdem hospitalis magister seu procurator existens, bona subnotata, videlicet unum mansum et quartam partem mansi cum sex agris terre arabilis in campis villarum scilicet Maioris et Minoris Rethebeche et pertinenciis sita, censum unius maldri frumenti Erfordensis mensure et duarum librarum denariorum eorundem annuatim exsolvencia, circa strenuum militem .. dictum de Volgstete, necnon quadraginta et octo agros terre prative, sitos in campis ville Rinkeleybin, quos erga famosos viros.. dictos de Weringishusin iam dicto hospitali seu.. infirmis inibi degen- tibus ob amorem Dei et suorum omniumque fidelium veniam delictorum pro propria eius et certa pecunia soluta plenarie conparavit empcione perfecta hereditario iure, quoad prativa, et iure proprietatis, quoad alia nominata bona perpetue possidenda, quorum tamen bonorum fructus singulis annis sibi, quamdiu luce presenti vitam habuerit, retinuit et servavit. Insuper idem Guntherus, ad morem... viri sapientis et discreti
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 17
sue salutis anime non immemor existentis, hec subscripta legavit, ut scilicet plebano ecclesie s. Martini veteris hospitalis in Erfordia unum solidum atque cuilibet .. sacerdoti, vicariam ibidem habenti, unum solidum, scolari quoque vel ecclesiastico sex denarios, similiter etiam . . plebano infirmorum dicti hospitalis unum solidum et.. suo scolari sex denarios denariorum Erfordensium legalium et bonorum, que quidem legata de bonis memoratis post ipsius obitum per.. magistrum hospitalis, qui pro tempore constitutus aut institutus fuerit, semper in eius anniversario legatariis eiusdem fore danda, tradenda vel paganda. Decrevit, statuit, ordinavit et iussit, ut apud ipsos sui fidelis perhennisque memoria ac anniversarium vigiliis, missis et ceterorum suorum oracionibus peraga- tur. In cuius rei certitudinem et maioris roboris firmitatem presentem paginam super hoc editam nostris quo fungimur sigillis et utimur puta nostri decanatus et hospitalis supradicti tradidimus communitam. Testes eciam sunt: dominus Henricus plebanus dicti hospitalis, Henricus dictus Lange civis Erfordensis, Conradus de Marpbeche sacerdos et alii quam plures fide digni Datum anno Domini M9*CCCeX XIII» V» Kal. Augusti. |
1323. September 28. 26.
Theoderich von Varila, Bürger in Erfurt, verkauft 3 Hufen, 1]; Wiese und 8 Höfe gw Stotternheim dem Kloster Ilmen, welche Güter er bisher von Ludolph von Stuternheim und dessen Söhnen, Ludolph, Rudolf und Ludolph, zu Lehen trug. Zeugen: Heinrich von Vanre, Conrad genannt Weyger, Ritter, Otto iunior von Vanre, Heinrich Vicedum wunior genannt Wyndeck. Datum anno Domini M.CCC.XXIIL, IV Kal. Octobris. Regest im Arnstädter Repertorium des Fürsti. St. A. zu Sondershausen.
1328. Dezember 29. 94.
Der Offisial der Propstei des: Marienstiftes in Erfurt investiert den Lriester Jacob, genannt von Eschenborn, welchen Rudolph, Dekan des genannten Stiftes, zum beständigen Vikar der seiner Dignität incorporierten Pfarrkirche s. Benedicti in Erfurt prä- sentiert hat, weist die Parochianen zum (Gehorsam an und be- hält dem Vikar den schon früher vom Dekan fesigestellten Lebens- unterhalt vor.
Datum anno Domini M.CCC. XXIII. III. Kal. Ianuarii.
Or. mit S. £m D, A.
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt '. XXIV. 2
18 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
1524. März 25. 28.
Johann, Pleban, die Prokuratoren und die ganze Gemeinde der Pfarrkirche s. Egidii in. Erfurt verkaufen behufs Vollendung des angefangenen Turmbaues den Eheleuten Heynemann und Gerdrud von Northusen für 16 Mark Silber eine lebenslängliche Rente von 2 Mark aus drei Kramläden der Kirche.
Or. im E.A. S.d.
In nomine Domini amen. Nos .. officialis prepositure ecclesie b. Marie Erfordensis recognoscimus et presentibus publice profitemur, quod dominus Iohannes plebanus, Hermannus Teschener et Conradus Humrer procuratores .. ceterique parochiales universi ecclesie sancti Egidii in Erfordia pro consummandis edificiis inchoatis in quadam turri, con, tiguata ipsi eeclesie, in. qua turri sacristia et plura alia reservanda dicte ecclesie utilia et necessaria preparantur, nomine ipsius ecclesie tracta- tibus, bona deliberacione et consiliis prehabitis, vendiderunt et tradi- derunt Heynemanno de Northusen et Gerdrudi uxori sue legittime, opidano Erfordensi, duas marcas annui census usualis argenti, videlicet duas libras denariorum Erfordensium pro marca qualibet conputando, possidendas et tenendas ad vite sue et alterius ipsorum, qui super- vixerit, tempora ac solvendas sibi et alteri ipsorum, qui supervixerit, unam marcam in festo sancte Walpurgis et unam marcam in festo S. Martini annis singulis complete et integre de bonis seu redditibus ipsius eeclesie infrascriptis, videlicet de instita, quam domina Katherina apothecaria et Heinricus eius filius, item de duabus libris de instita, quam Iohannes dictus Ozzech et uxor sua legittima, item de triginta solidis denariorum Erfordensium de instita, quam Katherina dicta Richen tenent et possident, ipsi ecclesie nomine census annui debitis, ita quod, postquam predicti emptores vel alter ipsorum, qui supervixerit, suis terminis duas marcas, ut prescribitur, consecuti fuerint, residuum, quod superfluit apud ipsam ecclesiam , remaneat in usus suos, prout oportunum fuerit, convertendum, pro precio sedecim marcarum puri argenti, quod precium venditores nomine quo supra iustum reputantes sibi solutum et ponderatum a prefatis emptoribus complete et integre sunt confessi. Renuntiaverunt siquidem venditores predicti expresse exceptioni non soluti, non ponderati seu non numerati precii , beneficio restitutionis in integrum, actioni in factum, doli mali et specialiter legi, qua cavetur renunciacionem generalem esse invalidam, generaliter eciam omni beneficio legis vel canonis, per quod dictus contractus in . toto vel in parte viciari, irritari posset aliqualiter aut rescindi, promit- tentes fideliter nomine quo supra dictis emptoribus stipulantibus super predicto censu litem aut controversiam non inferre, inferenti non con-
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sentire, sed ipsos ad vite sue vel alterius ipsorum, qui supervixerit, tempora de ipso iusticialiter warandare et ab inpeticione cuiuslibet reddere liberos et indempnes. Postquam autem Henricus et.. uxor sua, emptores predicti, ambo iura carnis exsolverint, extunc dictus census ad prefatam ecclesiam s. Egidii libere revertatur. Et quia.. plebano ecclesie predicte de duabus libris debitis de instita, quam domina Katherina et Henricus suus filius possident, ut premittitur, pro sua mensa cedunt, renunciavit dominus Iohannes plebanus pre- dictus ipsis -- — —* solidis intuitu venditionis predicte, ita videlicet, quod viventibus dietis emptoribus vel altero ipsorum sibi tres solidi denariorum Erfordensium, postquam prefati emptores suum consecuti fuerint annis singulis, de eo quod superfluit, ut premittitur, persolvantur. Nos itaque ad peticionem .. venditorum predictorum prefatam vendi- tionem considerata utilitate dicte ecclesie ratam habentes, ipsam auctori- tate ordinaria in nomine Domini presentibus confirmamus. Testes huius rei sunt: Gyselherus Crysteninge, Conradus de Guthern, Bertoldus de Gotha iunior, Guntzelo Rabienolt, Gotschalcus Lubelyn, Theodericus de Kollede et quam plures alii fide digni. In quorum omnium et singulorum testimonium sigillum officialitatis nostre presentibus duxi- mus apponendum. Datum anno Domini millesimo tricentesimo vicesimo quarto, VIIL Kal. Aprilis. ^ Hier ist das Pot. durchlöchert.
1324. Juni 2. 29.
Das Kapitel des Marienstiftes und die 16 Plebane der Pfarr- kirchen in Erfurt verbinden sich gegen den mainsischen Provisor Hermann von Gutenshausen, welcher, durch eine gegen seine Entscheidung eingelegte Berufung beleidigt, sie mit feindseligen Schritten bedrohte.
Or. mit 31 S. im D. A.
Nos Rudolfus decanus, Conradus cantor, Hertwieus de Horselgowe, Fridericus de Witzeleyben, Iohannes de Ach, Hermannus de Alch magister, Ernestus de Molhusen custos, Theodericus de Myla, Ludewicus de Meckebach, Nicolaus de Appenheym, Theodericus Brunonis magister, Hermannus de Eschenewege, Theodericus de Smyre, Bertoldus de Mol- husen et Iohannes de Eymbeke canonici ecclesie s. Marie Erfordensis necnon Hermannus S. Andree, Conradus S. Mauritii, Bertoldus S. Georgii, Henricus S. Iohannis, Gyselherus S. Mathie, Guntherus Mercatorum, Iohannes S. Egidii, Theodericus S. Laurentii, Guntherus S. Bartholomei, Hermannus S. Thome, Henricus S. Martini in Plurali extra muros, Iacobus S. Pauli, Hermannus Omnium Sanctorum, Conradus S. Servatii, Bertoldus
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S. Martini hospitalis et Iacobus S. Benedicti ecclesiarum Erfordensium rectores considerantes, quod Hermannus de Gütenshusen provisor in allodio per appellationem, ab ipso et contra ipsum per nos et quamplures alios ex causis iustis et rationabilibus interpositam, reputat se offensum, et quod sine culpa nostra nobis malum inferre minatur et apud cives Erfordenses et alibi adversum nos et in preiudicium libertatis ecclesiastice quiequid potest cum calore iracundie ordinat et procurat, gravaminibus nostris frequenter intendens, super premissis igitur et aliis futuris periculis, tam contra ipsum Hermannum, quam alios quoscunque cupientes in quantum nobis est possibile providere, taliter, ut subsequitur, inter nos matura deliberatione prehabita duximus concordandun, videlicet: quod si per prefatum Hermannum vel per alium quemcun- que contra nos vel aliquem ex nobis pretextu predicte appellationis vel ex alia quacunque causa quicquid contigerit attemptari, illi et eius cause, defensioni et prosecutioni astare debemus omnibus consiliis et auxiliis, quibus possumus et valemus, et sibi contribuere debemus et volumus seeundum modum subscriptum, quamdiu defensio seu prosecutio talis durat, et quolibet auno infra octo dies ante ascensionem Domini vel infra octo dies post nos Rudolfus decanus et canonici predicti vel maior pars ex nobis unam personam ex plebanis predictis, et nos plebani predicti vel maior pars ex nobis personam unam ex canonicis predictis, necnon nos decanus et canonici vel maior pars ex nobis pro uno anno unam mediam personam ex dictis plebanis, et nos plebani vel maior pars ex nobis pro alio anno personam mediam ex dictis canonicis eligemus, que tres persone requisite a defendente seu prosequente ipsius et cause sue qualitate inspecta decernere debent et taxare quanti- tatem contributionis faciende infra unum mensem continuum a tempore, quo talis inceperit defendere vel prosequi causam suam, fietque predicta contributio de redditibus tam spiritualibus quam temporalibus, quos habemus in terra Thuringie, secundum modum et taxum contentum in unione cleri generali. Debet etiam talis in compositione contentari, quam predicte tres persone sufficere dicunt sibi aliquando, ex tunc non contribuetur ei, sed ex tunc suis propriis sumptibus litigabit; ipsius tamen appellationibus, quas predicte tres persone fore rationabiles seu probabiles dixerint, quod infra sex dies, postquam super eo ab appellante requisite fuerint, facere tenebuntur, astare et adherere debemus, et sentencias, si que in quacunque causa pro tali ferentur, sicut nobis mandatum et iniunctum fuerit, debemus et volumus exequi diligenter. Kt si inter aliquem ex canonicis et aliquem ex plebanis predictis dis- cordiam aliquam contigeret suboriri, prefate tres persone talem discor- diam sedandi habere debent liberam potestatem, nec debent ultra unam quindenam aliqualiter hoc differre; et predicte persone, quotiens electe
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fuerint sine contradictione, sibi premissa assumere tenebuntur; quarum si aliquam mori contigerit, tunc illi, qui talem elegerant, aliam infra octo dies debent eligere loco sui. Si vero aliqua earum iusto esset impedimento detenta, super quo debet fidei sue credi, talis alii ex illis, de quibus electa fuerat, durante tali impedimento, possit committere vices suas, et cui commiserit sine contradictione aliqua acceptabit. Et debet quilibet plebanorum predictorum taliter providere, quod in eius absentia suus vicarius ista servet. In omni quoque casu, ubi predictis tribus personis tradita est potestas, si omnes tres concordare nequeunt, sufficere debet, quod media persona fecerit seu decreverit cum altera earundem. Ad istam nostram ordinationem alios canonicos et plebanos recipere adhuc possumus, sicut nobis communiter vel maiori parti ex nobis placuerit et visum fuerit expedire, in hoc iam concordantes, quod honorabilis vir dominus lohannes, prepositus noster ecclesie s. Marie predicte, in nostra ordinatione huius modi, si voluerit, possit esse. Per premissa tamen a priori generali unione cleri alias facta recedere aliqualiter non intendimus , sed illi volumus firmiter inherere. Ut autem predicta, sicut ordinata et conscripta sunt a nobis, omni dolo et fraude exclusis, inviolabiliter observentur, et quod nemo ex nobis contra ipsa veniendi occasionem aliquam habeat sive causam, nos omnes et singuli ad sancta Dei ewangelia per nos corporaliter tacta ea iuravi- mus fideliter observare. Et in testimonium huius ipsa conscribi feci- mus et nostrorum sigillorum appensione muniri. Actum et datum anno Domini. M.CCC.XXIIIL, IV. Non. Iunii.
1324. Juni 22. 90.
Hermann, Graf von Gleichen, verpfünde der Stadt Erfurt die Grafschaft Vieselbach abermals für weitere 100 Mark Silber, so- dass die darauf geliehene Summe jelzt 410 Mark beträgt.
Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M.
Höfer, Auswahl l.c. Nr. 91.
Wie von Gotes gnaden greve Herman von Glychen bekennen uffenlichen an deseme kegenwerdigen brive unde tun kunt allen luten, die en sehen oder horen lesen, daz wir vorseczzen unde habin vorsazt zu eyme rechtin pfande den erbern burgern unde der gemeynde der stat zu Erforte vor hundirt mark lotiges silbirs, die uns genczlichen geleist unde vorgoldin sint, daz hus zu Visilbeche, die graschaft, daz gerichte unde daz halsgerichte, daz da zu gehort, mit fünfczen dorfern mit gerichte unde mit halsgerichte unde mit alle deme, daz da zu ge- horet mit alle deme gute, mit alle deme nuczze unde mit alle deme rechte, daz dar zu gehoret, in alle der ordenunge unde in alle der
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wise, mit alle deme underscheyde, mit alle deme vorczegnisse, mit alle der were, mit alle der vestenunge, unde mit alle deme gelobede, ane umme daz hus zu Glychen, unde die tageczit, die wir en gelenget habin noch furbaz drie iar, alse wir iz en vore vor drie hundirt mark lotiges silbirs zu eyme rechtin pfande vorsazt habin, alse in unsin briven, die wir en vore dar obir gegebin habin, uffenlichen gescrebin stet, also daz daz selbe pfant en vier hundirt mark stet lotiges silbers, unde czehen mark des selbin silbirs. Unde swaz sie dar ane gebuwet habin unde noch buwin, da vore ist is ir rechte pfant, daz selbe pfant, daz wir weder losen solden von santte Michahelis tage, der nu nehest komet, ober czwey iar, daz en wolle wir noch en schullen nicht er wedir losen, wanne von deme vorgenanten sancte Michahels tage, der da wirt ober czwey iar, dar nach ober drie iar, so sullen sie uns daz pfant wedir zu losene gebin, ab wir iz losen, nach deme undirscheide, alse in unsen vorgenanten briven gescrebin stet Worde ouch daz pfant an ichte beschadet, welche wis daz were, odir geergert, des schadin vorezie wir uns, unde en wollen noch en schullen daz nummir ge- vordirn in aller wise, alse wir uns des vore habin vorbundin in unsen vorgenanten briven. Wie gelobin ouch vor uns unde vor unse erbin vor eyne rechte were des vorgenanten pfandes unde vor allir leye ane- sprache, die wolle wir abe tun mit unser kost unde mit unser erbeyt, welche wis die von rechte komet. Unde habin ouch vor die selbin were mit uns gelobet mit gesaminder hant die gestrengen lute Albrecht von Gunderisleibin, Johannes von Volestete, Heinrich irn Huges, Albrecht von Wittirde unde Heinrich Vasolt die ryttere, Heinrich Windolt, Albrecht Marsalk, Heinrich von Sebeche unde diese drie Gerwig von Mollesdorf, Heinrich von Arnstete, Johannes von Volcstete, an Ger- hartes von Vischberg, an Cunrates Rapitzes unde an Otten von Arnstete stat, unde ouch vor die were der vorgenantin hundirt mark Johann Stranczen, Cunraten irn Huges unde Herman von Rode zu Tunna unse man, also bescheidelichen, were daz wir die anesprache, alse da vore gescrebin ist, bie eyme mande nach deme alse wir gemant werden nicht abeteten, so sulle wie unde unse vorgenanten burgen zu Erforte in vare inleger zu haldene, unde nicht von dannen komen er, wie en habin die vorgenantin anesprache genczlichen abegetan. Unde ginge der burgen ichein abe, so sulle wie bie eyme mande eynen andirn seczzen, die deme glich sie. Gesche des nicht bie eyme mande, so sulle wir unde unse burgen zu Erforte in ryte uf sogetan inleger, alse da vore gescrebin stet. Ouch bekenne wir, daz dirre kegenwerdige bryf unsen andirn bryf, den sie habin vor drie hundirt mark, der in deseme brive dicke gerurt unde genant is, an nichte krenkin noch beschadin sal, sundirn he sal an alle siner craft unde macht bliben. Alle diese
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 23
vurgescrebene rede gelobe wir unde unse vorgenanten burgen truwen, stete unde gancz zu haldene unczubrochlichen an allirleye argelist. Czu eyme orkunde deser vorgescrebener rede habe wir greve Herman unse insigel, des wir sine vorgenanten rittere unde man alle zu dieseme male gebruchen, an diesen bryf gehenget. Daz is geschen unde dirre bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint iar drie hundirt iar in deme vir unde czwentzigesten iare, an deme nehesten fritage vor sancte Johannes tage unses herren toufer.
1324. Juni 32. 9l.
Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt das Lehen der Grafschaft Vieselbach an die Stadt Erfurt. Höfer, l.c. Nr. 92.
Wie von Gotes gnaden greve Herman von Glychen bekennen uffenlichen unde tun künt alle den, die diesen brif sehen oder horen lesen, daz wie truwen gelobet habin unde zu den heiligen gesworn, daz wie die graschaf zu Viselbeche, die wir zu lene habin von deme schimbern forsten, unseme lyben herren lantgreven Frideriche zu Duringen, daz wie die selbin lenschaft den erbern burgern zu Ertorte zu getruwen hant sullen unde wollen vorehaldin ane allerleye argelist unde damite nicht tun schullen noch en wollen, wenne swaz sie hetzen, alse lange, wan daz wir die graschaft weder losin vor sogetan gelt, alse wie sie in gesatzit habin, des sie unse brive habin. Czu eyme uffenbarn urkunde habe wie desen bryf luzen gescreben unde unse insigel darane gehenget. Daz is geschen nach Gotes gebortin tusint driehundirt iar in deme fir unde czwenczigesten iare an deme nehesten fritage vor sancte Johannestage unsis herren toufer.
1324. Juli 18. 92.
Hermann, Graf von Gleichen, belehnt den Erfurter Bürger Albert genannt Swanrinc mit der halben Mühle bei dem Predigerkloster. Sagittarius, Hist. d. Grafsch. Gleichen, S. 99.
Nos Hermannus, Dei gracia comes in Glychen, recognoscimus publice per presentes, quod discreto viro Alberto dicto Swanrinc civi Erfordensi et suis heredibus dimidiam partem molendini iuxta Pre- dicatores prope longos themetes in Erfordia sitam, olim prudentis viri Cunradi dicti Hotirman civis Erfordensis existentem, et que nunc viri honesti Tizelonis de Wizzense civis oppidi predicti fuerat, cum omni iure, honore, libertate et utilitate, prout ad hanc dinoscitur pertinere,
24 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
tytulo iusti feodi contulimus et presentibus conferimus a nobis perpetuo possidendam. Testes horum sunt: vir nobilis dominus Heinricus comes in Honstein, sororius noster dilectus, et viri strenui Hermannus de Mila miles et Heinricus dictus Windolt, ac viri discreti Hartwicus Vice- domini et Cunradus de Wizzense iunior, cives Erfordenses fideles nostri, et plures ali fide digni. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. X XIV., feria quarta proxima post divisionem apostolorum.
1324. November 8. 33.
Der Rat von Erfurt versichtet gegen 12 Mark Silber zu Gunsten der Augustiner- Eremiten auf jedes Recht an dem zwischen dem Hofe des Klosters und dem des deutschen Ordens gelegenen Cle- mentischen Hause.
Or. mit S. im E. A.
Nos Heinricus dictus Hoterman, Fridericus de Smire, Heinricus de Gebese, Heinricus de Bechstete magistri consulum, Albertus dictus Swanring, Heinricus de Kirslaco, Andreas de Varila, Heidinricus de Tennestete, Theodericus de Rorbeche, Ulricus dictus Swab, Reinhardus de Albrechtisleibin, Martinus de Steden, Appelo de Sunneborn, Hein- ricus de Tennestete dictus ad Cathenam, Fridericus dictus Guthere de Swerborn, Theodericus de Hervirsleibin ad statuam, Theodericus de Drivordia, Heinricus de Lapide, Bertoldus de Bronichwinden, Bertoldus de Aczmansdorf, Heinricus de Saleza, Witego de Buchforte, Tizelo dictus Sygehardi, Albertus de Aldindorf consules, necnon Cunradus de Berka, Iohannes de Rocstete, Heynemannus de Überingen et Iohan Faber rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus et tenore presentium profitemur publice litterarum, quod ob reverentiam reve- rendi domini nostri domini Mathie S. Moguntine sedis archiepiscopi et ad ipsius instantiam de voluntate, consilio et assensu unanimi omnium personarum ad quinque consilia civitatis Erfordensis pertinentium reli- giosis viris dominis .. fratribus S. Augustini domus apud nos omne ius, quod nobis et civitati Erfordensi in quadam domo dicta Heinrici Clementen infra dominorum fratrum de domo Theutunica et predictorum fratrum S. Augustini areas sita conpetit aut conpetere posset, favora- biliter et benivole dimisimus et dimittimus per presentes; dictique fratres S. Augustini in recompensam favoris et benivolentie premissorum nobis et civitati Erfordensi ad preces huiusmodi duodecim marcas puri argenti addiderunt et integre persolverunt. In quorum testimonium sigillum civitatis Erfordensis presentibus est appensum. Datum anno Domini M*. CCC». XXIIII», VI^. Idus Novembris.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 25 1324. Deeember 28. Ä 34.
Albrecht von Ilmene, Werner von Meldingen, Berdold von Guttern und Hermann von Alich, Ratsmeister, Dietrich von der Sachsen, Hartung Goldechen, Günther von Königsee, Peter von Liebenstete, Gottschalk von Lublin, Dietrich von Mellingsdorf, Conrad von Gotha, Günther von Ilmene, Johannes von Gambstett, Johannes Unsote, Andreas von Rockbausen, Heinrich von Hemmeleben, Bertold von Salvelt, Conrad von Holzhausen, Heine und Diczel von Daszdorfi Ratsmannen, Sifrid von Sarborn, Heinrich von Bechstete, Conrad von Eckhersberge und Johannes von Jehne, Vierherren der Stadt Erfurt bekennen, dass der Gang, welcher von dem, bei der Egidienkirche gelegenen und von Arndt von Ascaria, Bertolt von Munre und Dietrich Vitztum dem Jüngern bewohnten Hause bis an die Gera geht und sum heimlichen Gemache führt, zu dem Hause ewig gehören soll, wofür dessen Bewohner 8 Mark reinen Silbers zum Bau und zur Erhaltuug der Krämerbrücke gegeben haben. Gegeben anno Domini 1325 am Freitag vor circumcisio Domini.
Abschrift in deuischer Übertragung im Jahre 1609 nach dem lat. Or. ge- fertigt im E. A.
1325. März 12. 838.
Frater Ditmarus ordinis Cysterciensis, Dei gratia episcopus ecclesie Gabulensis, gerens vices in pontificalibus reverendi patris domini Mathie S. Moguntine sedis archiepiscopi, verleiht, ut ecclesia s. Andree in Erfordia, congruis honoribus frequentetur, im Namen des Erzbischofs einen Ablass von 40 Tagen und einen weiteren Ablass von ebensoviel Tagen in seinem Namen allen denen, qui -ad ipsam ecclesiam causa devotionis in festis subscriptis, in festivi- tatibus Domini, beate Marie, apostolorum, in anniversario dedi- cationis, patroni, ss. Stephani, Laurencii, Mauricii, decem milium militum, Valentini martiris, Lamperti, Vincentii, Blasii, Georgii, Viti, Panthaleonis etc. accesserint, vel qui ad structuram, lumi- naria seu ornamenta eiusdem ecclesie manus porrexerint adiu- trices, seu etiam in extremis laborantibus quicquam facultatum suarum dicte ecclesie Jegaverint, seu qui »lebanum vel eius vicarium vel alios sacerdotes, quociens eukaristiam deferunt ad infirmos, cum debita reverentia comitantur, seu qui sermonem a dicto plebano audierint vel missis ipsorum interfuerint, seu qui ibidem sepulturam elegerint, aut qui cymiterium dicte ecclesie
26 Geschichtequellen der Prov. Sachsen.
circuierint et pro sepultis ibidem unum pater noster cum devocione
dixerint. Datum Erfordie anno Domini M° CCC» XXV^, in die beati Gre- gorii pape. | Or. in. Kgl. St. A. zu M. S.d. 1325. April 27. 36.
Sibote von Stalberg und Conrad von Bechstethe, Bürger zu Erfurt, sind Mitglieder des Landfriedensgerichtes für Thüringen in der Irrung zwischen den Grafen von Stolberg und der Stadt Mühlhausen.
Herquet, UB. d, Reichsstadt Mühlhausen Nr.804. GQ. d. Pr. Sachsen, IV,
1323. August 2. 94. Heinemann von Gotha, Bürger zu Erfurt, tauscht mit dem Ritter Rudolf von Meldingen einen halben Teich vor Hassleben gegen andere (Grüter daselbst.
Regest: Schöttgen u. Kreysig, dipl. et script. I, p. 321.
1523. Oktober 10. 38.
Der Konvent des Neuwerkklosters in Erfurt überlässt dem Kloster
Dürgeln einen Hof mit dem dabei liegenden Hause in der Neu-
stadt hinter dem Neuwerkkloster gelegen unter gewissen Zins-
verpflichtungen sum Besitz.
Datum anno Domini M.CCC.XXV., VI Idus Octobris. Copialbuch des Kl. Bürgeln im Grossherzogl. St, A. zu Weimar.
1325. November 2. Heiligenstadt. 39. Matthias, Erzbischof von Mainz, gestattet'dem Marienstift in Erfurt den Rückkauf einer Ourie bei dem sogenannten Krummhaus von dem Kloster Reinhardsbrunn.
Or. mit S im D. A.
Mathias, Dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, honorabilibus viris decano et capitulo ecclesie sancte Marie Erfordensis devotis suis dilectis salutem in Domino. Ut curiam religiosorum virorum abbatis et conventus monasteri in Reynhartisborn ordinis sancti Benedicti nostre dioecesis, sitam in Erfordia iuxta gradus ecclesie vestre predicte et iuxta curiam nostram ibidem, que vocatur curva domus, cum suis iuribus et per- tinenciis universis, sicut idem abbas et conventus a nobis et ecclesia nostra Moguutina hactenus possiderunt, a dictis ahbate et conventu
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 27
pro utilitate ecclesie vestre predicte licite emere et comparare possitis eodem iure ut premittitur, sicut ipsi habuerunt. perpetuo possidendam, vobis et ipsis graciose indulgemus et ad hoc nostrum consensum beni- volum presentibus adhibemus, dantes vobis has litteras nostro sigillo sigillatas in testimonium super eo. Datum Heylgenstad quarto Non. Novembris anno Domini M9CCCoX X V»,
1325. November 22. 40.
Thidericus de Mildensteyn, plebanus S. Laurentii Erfordensis, wird unter den vom Erzbischof Mathias ernannten Bevollmächtigten genannt, welche über Nordhausen Bann und Interdikt verhängen.
Schmidt, Pübstl. Reg. u. Urk. I, J. Nr. 197, GQ. d. Pr. Sachsen, XXI, S. 168.
1325. December 13. 41.
Condinus, Abt, und der ganze Konvent des Klosters Sancti Iacobi Scotorum in Erfurt bekennen, dass sie jährlich zu Martini zwei Pfund Wachs für die Inkorporation der Egidiikirche zu Erfurt in ihr Kloster an die Fabrik der Domkirche in Mainz zu besahlen haben, nachdem der Erzbischof Matthias und das Domkapitel zu Mains dazu ihre Zustimmung gegeben. Datum et actum Erfordie anno Domini M.CCC.XXV., Idus Decembris. Würdtwein, Thur. et Eichsf. in archid. dist. XI, p. 234.
1326. Januar 12. ' 43. Lutolf von Alrestete verkauft Schloss und Stadt Neumarkt an die Stadt Erfurt.
Höfer, l.c. Nr. 105.
Wie er Lutolf von Alrestete genant von deme Nuwinmarkete der rytter, bekennen uffenberlichen an diseme kegenwerdigen brive unde tun künt allen lüten, di en sehen oder horen lesen, daz wir von guteme willen Heinriches unses liben sones ünse hus zu deme Nüwinmarkete mit der stat, mit der bate und dineste, nach deme daz die lüte vor- mogen, die da gesezzin sint, mit der muntze, mit dem schultheizen ammichte unde mit deme marcrechte unde mit erdengelde mit oveleye und allez daz gerichte in der stat unde vor der stat, mit deme hals gerichte im velde unde in der stat; mit deme vorgenantten güte sal auch bie namen mete volgen daz kyrchlen der kyrchen, die da gelegen ist in derselben stat zu deme Nüwinmarkete. Da in gehort die kyrche in deme Obirndorf gelegen unde czwenzig hüfe borklens. der lit ein hufe zü Talborn, ein zu Wersdorf, ein zu Baldelvestete unde ein halp hüfe zu
28 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Othmanhusin, die andirn lien zü me Nüwinmarkete in deme velde unde unse vorwerk alda selbes, daz da liet vor achte hüfe unde einen se bie der statwiden unde rorecht unde daz gras, daz dar umme liet unde einen oven in der vorgenanten stat zu deme Nüwinmarkete unde den win- garten, der da liet an deme Horneberge, waz des is daz unse ist ge- west, die hopfegartin ezwischen deme Nüwinmarkete unde Talborn waz der is, die unse sint gewesin unde wesen alle die, die sit der lachen legen kegen deme Nüwinmarkete, die unse sint gewesin unde daz Obirdorf unde allez daz, daz wir gehat habin, iz sie hie benant oder nicht, in velde, in der stat, oder in deme vorgenanten dorf mit alleme rechte, mit allen eren, mit aller friheit, mit-alleme nützze unde mit alle gewonheit alse wiz bizhere besezzin haben unde gehat, den erbern bürgern unde der gemeynde der stat zu Erforte rechtlichen und rede- lichen vorkoufet habin umme nündehalp hundert mark lotiges silbers, die sie uns gentzlichen geleist unde vorgoldin habin, unde habin iz en unde den erbern luten irn Albrechte von Ilmene, Heinriche von Bech- stete, Hartunge von Smedestete, Albrecht von Remede, Heinriche Hotermanne, Heinriche von Oberingen, Syboten von Stalberg, Dytheriche von Hervirsleiben, Gunthere von Drevorte unde Gerbote von Schübeliz, irn bürgern rechtlichen unde redelichen gelegen, unde lien iz en zu rechteme lene der stat unde den bürgeren zu Erforte, armen unde rychen, vore zu haldene, unde ginge ir ein labe, so schulle wi unde wollen iz eyme andern lien, sweme die rat zu Erforte wil odir heizet unde wollen des en bekennen unde bekennen is en in alle wis kegen allir- menlicheme an allen steten unde alle czit, swa sie wollen unde des müten unde dorven. Unde gesche is not, des Got nicht enwolle, so habe wir en gelobet unde geloben en an deseme kegenwertigen brive, daz wir dar umme schullen unde wollen uffe ir kost rvte unde erbeite mit liebe unde mit güte, mit worten unde mit werken unde darzu helfe unde dine flizeklichen unde getruwelichen ane argelist, nacht irre heize unde nach irme rate, swu sie bedunket, daz iz en allerbest fuge unde allerhulfelichs oder nutzczelichist sie, also daz alle dise rede unde derre kouf unde lenschaft untzubruchlichen, stete unde gantz ewiklichen blibe Ouch wille wir unde schullen tun mit den len, daz sie obir kortz odir obir lang, welche czit sie wollen, swas sie heizen odir wollen. Hette wie ouch icheine brive odir funde wi sie, die schullen sie an nichte beschadin. Ouch andir unse vorlenten güt, daz man von uns zu rechteme lene hat, obir daz gut, daz wir en verkouft haben, alse da vore geschrebin stet, daz schul wir uns behalde. Des sin geczüge die gestrengen lüte: Heinrich von Munre, Lütolf von Glizberg, rittere, unde Heinriche von Snoydicz unde andere fromer lute gnüg unde geben en des disin brif vorsegelt mit unseme ingesegole zu eime uffen-
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 29
barin geczugnisse unde eime orkunde alle dirre vorgeseriben rede. Daz ist geschen unde dirre brif ist gegeben noch Gotes geborte tusent iar, drihundirt iar in deme sechs unde ezwenzigesten iare, an deme nehesten suntage vor deme achczenden daghe.
1326. Januar 14. 48. Der propsteiliche Offizial des Severistiftes nm Erfurt bekennt, dass Heinricus de Wyda und seine Frau Kunegundis einerseits, Con- radus de Remde und Hanna seine Frau. andererseits einen Kauf dahin abgeschlossen haben, dass jene ein Haus in der Vingelergasse, welches dem Pelerskloster 10 Schillinge erbzinst, für 10 Talente Erfurter Pfennige und einen jährlichen Zins von 2 Talenten diesen überlassen haben, sodass die genannten 2 Talente dem Heinrieus de Wyda auf Lebenszeit bezahlt. werden, nach dessen Tode aber dem Peterskloster als Erbherrn anheimfallen sollen.
Datum et actum anno Domini M.CCC.XXVL, feria tercia proxima post octavam Epiphanie. Dipl. des Petersklosters auf der Kgl. Bibl. in Berlin.
1326. April 1. 44.
Papst Johann XXII. providiert Johann von Mainz, Pfarrer zu S. Pauli in Erfurt, mit einem Beneficium in Stadt oder Diöc. Mainz. Schmidt, Pábstl. Reg. u. Urkdn. I, J. Nr. 212, GQ. d. Pr. Sachsen, X XI, S. 175.
1326. April 12. 45.
Hermann, Graf in Gleichen, genehmigt lehensherrlich den Verkauf einer Hufe zu Bischleben durch die Brüder von Volkstete an Nico- laus von Eylbrechtisgehoven, Bürger zu Erfurt, gegen Barzahlung und gleichzeitige Gewährung eines jährlichen Erbainses.
Clemens- Milwitz Familienbuch S. 168 im E. A.
Nos Dei gratia Hermannus comes in Glychen recognoscimus publice et omnibus hanc literam visuris et audituris cupimus fore notum, quod Iohannes et Ulricus fratres de Volcstete unum mansum in campis ville Byschovesleybin situm, quem iidem fratres a nobis tenent et possident in feodo, de nostro scitu et bona voluntate vendiderunt honesto Nicolao dicto de Eylbrechtisgehoven, civi in Erford, et suis heredibus pro certa pecunie quantitate ipsis integraliter persolute, quiete et pacifice possi- dendum, sic quod prefatus emptor aut sui heredes unum solidum denariorum Erfordensium dictis fratribus semper in festo beati Martini in signum census hereditarii tradant annis singulis atque solvant de manso supradicto. Testes huius sunt: vir discretus dominus Theodericus
30 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
dictus Boek presbiter et viri prudentes Henricus de Muchelde apud S. Georgium, Syboldus de Steten, Gunther dictus Bok cives Erfordenses et plures alii fide digni. In quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVI ., sab- bato proximo ante diem beatorum Tyburcii et Valeriani martyrum.
1326. Mai 31. Aschaffenburg. 46. Matthias, Erzbischof von Mainz, verbündet sich auf drei Jahre mit der Stadt Erfurt.
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M, Höfer, l.c. Nr. 107.
Wir Mathias von Gotes gnaden erzebischof zü Menze, des heiligen romeschen ryches in dützschen landen erzekanceler, voriehen offentlichen an dissem gegenwortigen brieve, alleyne wir unser getruwen lieben .. bürgere und die gemeinde unser stat zü Erfórde zü allen ziten unde an allen steten gerne vortegedingen zu yrme reychte, als wir bilche süllen, vochtan so wollent wir durch iren willigen dienst, den sie uns allewege tünt, in sünderlinge helfen zu Türingen in dem lande von dirre zit biz zu wynnachten, die allerneist kument, und darnach drà iar, die allerneist nach einander küment, zu yrme reichte mit vierzich mannen uffe rossen und mit zehen gewapenden schützen wol erzügeder lüte wider alle, die in gewalt oder unreicht tunt; und sullent sie uns das selbe herwider tün, und wilcher unser den andern heyscheit zu siner hülfe, deme sal man zitlichen kümen, und wanue der kümen ist, so sal man yme und sinen lüten gebin bier und broyt, kuchenspyse, hüfslaych und futir und nicht pantlosunge. Und wórde wir mit ein- ander zü rate uf yeman zu varende, so sal yderman sine selbes kost haben. Iz sal ouch yderman sinen schaden selbe tragin, swi er den entphehet. Geschehe ouch, daz wir mit unsern wyanden uf einen velde stritten und uns gelücke geschehe oder wilche wis wir frommen nemen, so sal man gevangen und den frommen mit ein ander teilen nach manzal, als wir uffe beiden siten lüte hant. Swaz festenen gewunen worden, die sal man breichen, wir wurden danne mit unsern vorgenanten bürgern eins andern eindreichtichtlichen zü rate. Ouch tünt wir den- selben unsern bürgern von Erfórte die gnade, were, daz wir von ymanne, der in irre eynunge ist oder were, villichte eines reichten be- dürften, daz sie uns des vorminnen oder vorreichten darnach daz wir sie anspreichen in einem mande, geschehe uns des nicht in desselben mandes frist, so sullen sie uns helfen also hie vor gescriben stet. Daz selbe sullent wir unsern burgern hinwider tün, ob sie von ymann eines reichten bedürfen, der in unserme dienste unde helfe were in demselbe
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 81
lande zü Türingen. Alle dise vorgescriben rede und ding wollent wir Stede, ganz unde veste unvorbróchlichen mit güten trüwen halden, und gebin des zu einem urkunde und gezücnisse disse gegenwortigen brief mit unserme ingesigel vorsigelt, der gescriben und gegebin ist zu Aschaffinburg des neisten samstages nach sente Urbans tage, do man zalte nach Gotes gebürte drüzehenhundirt iar darnach in dem shes und zwenzigisten iare.
1326. Juli 13. 47. Friedrich, Herr zu Heldrungen, übergiebt zu seinem Seelenheil dem Kloster Pforta 5|, Hufen zu Tachebeche, die bisher der Erfurter Bürger Nicolaus von Wizzensehe besessen hat.
Zeugen: Gotschalk Kerlinger, Conrad Lutirborn, Gotschalk von Reinstede, alle Bürger zu Erfurt. Datum anno Domini M.CCC. XXVI, in die S. Margarethe.
Wolff, Chronik des Klosters Pforta Il, S.419 im Auszug. Der vollständige Text wird in dem in Vorbereitung befindlichen Urkundenbuche des Klosters Pforta gegeben werden.
1326. Oktober 12. Baden. 48,
Friedrich III., römischer König, bestätigt der Stadt Erfurt alle ihre von seinen Vorgängern erhaltenen Privilegien und Rechte. Winkelmann, Acta imp. inedita. II, p. 281.
Fridericus Dei gratia Romanorum rex semper augustus uni- versis — — — * considerantes quoque benignius, quam grata obsequia dive recordationis dominis nostris Rudolfo avo et Alberto genitori nostris, Romanorum regibus, predecessoribus nostris karissimis et
imperio impenderunt — — — ^et iura a dictis avo et genitore nostris, dominis Rudolfo et Alberto Romanorum regibus et inclite recor- dationis — — — * incursurum. In cuius rei testimonium presentes con-
scribi et nostre maiestatis sigillo fecimus communiri. Datum apud Baden IIII* Idus Octobris anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo sexto, regni vero nostri anno duodecimo.
* Die mit — — — bez. Stellen stimmen überein mit der Urkunde König Alberts vom 16. März 1304. UB.d. Stadt Erfurt I, Nr. 510.
1326. October 15. 49. Die Alterleute der Vitikirche und die anderen Teilhaber An dem Seelgeräte Albrechts von Swynforthe kaufen auf Wiederkauf zwei Pfund Geld Zinsen zu Ossmannstedt für 8 Mark Silber,
Or. mit 2 S.im E, A,
99 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Wir alterlute czu sente Vite und andere clostere czu Erforte, dy do recht haben an deme selgerethe, daz man ierlich gebet in der pharre czu sente Vite czu selgerethe von des bedermannes weyn, der genant ys gewest Albrecht von Swynvorthe, daz öme Got gnade, von dez weyn man dy iargeczit phlit czu begene uf sente Gerdrude tag, dyse vor- genanten alterlute haben gekouft czwey phünt geldes ierliches zcinses uf sente Michahelis tag czu deme bescheyden bederven manne, der do geheyzen ist Dytherich by deme born, der do gesessen ist in deme dorf ezu Acztemestete. Ouch sal der vorgenante Dytherich gebe eyn phunt geldes von dren virteyln landes, daz recht lengut ist genant. Ouch schullen Dytherich und Heynrich gebrudere, dy do heysen Wer- storf, und ouch gesessen sint in deme selbeln dorf, dy schullen geben eyn phunt geldes von eyner halben huve und von eyme have, do sy uffe siczen, daz recht lengut ist genant. Ouch bekenne wyr vorge- nanten koufere, daz wir dyssen kouf getän haben on allerleye argelist, daz sy uns und unsen nochkomelingen globen und schullen leysten und geben uf sente Michahelis tag alle iar ierlich under yrn kosten czu leystene. Ouch tü wir vorgenanten alterluthe, dy do synt oder noch werden, gnade und gunst, ab sy oder yre erben so mechtik worden von Gotis gnaden, daz sy dy selben czwey phunt geldes weder gekoufe mochten, daz schullen sy uns vor wyssen lazen eyn virteyl iars, ab sy uns dez nicht wissen lazen, so schullen sy dez czynses vorvallen sy. Dyses bryves und dez koufes sint geczugen her Albrecht der prabest der sichen vir Krampfentore und er Werner der pherrer czu sente Vite, und her Heinrich von Gols und ander gute lute, dy do wol labes wert sint. Von bete weyn bederver lute henge wir richtere czu unser vrowen und Gunther von Aczemestete unser ingesegel czu eyme bekentnisse an dysem bryf, daz alle dyse rede stete und gancz sy. Dyse czwey phunt geldes sint gekouft umme achte lotyge marg gewens silbers. Wollen sy dy vorgenanten lute weder koufe, so werden sy en also weder czu koufene oder yren erben. Dyser brif ist gegeben noch Gotis gebort thusint iar drihundir iar in deme sechsundewinztigisten iare an sente Gallen und Lullen abende.
Auf einem Transfix folgt das Verzeichnis der Acker:
Dit sint dy ackere, dy do gehorn zeu deme vorgenanten gute: eyn gere myt zcwen ackerin, dy do lyn by Hanese Weyssen und by Ber- tolde Wusten von der marke gegen deme dorf. By deme von Ula zcwene ackere by deme Lybensteten born, eyn acker by Bartholomeuse, in daz ober velt by Johanse Pfile, zcwene ackere by Heynzcen Paule, eyn acker by dem Oberingen born, zewene ackere in daz neder velt by Bartholomeuse, zcwene ackere by Bartholomeuse by dem furstige
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 85
von deme wazzere biz an den Roslan weg, zcwene ackere by hern Gunthere von Azcemestete und eyn hof in deme dorf. In deme nedern velde zewene ackere by Henzcin Gebeharde boben dem Roslan wege by hern Gunthere von Aczcemestete, eyn halb acker zcu Schermestorf, daz halbe verteyl lyt by hern Lodewige von Mulhusen in alle velt; in daz myttel velt by Elsen Thammen, zcwene ackere hinder deme win- garten by Apils vrowen Roders, dry verteyl eynis ackers in daz ober velt by Steberere, zcwene ackere bobe deme grozen cruce und eyn Stomel by ern Cristofore an deme obirstige. Daz habe wir gesatzt myme hern Gunthere, daz er vor uns gloge, und wir wollen eyn on losen ane schaden.
1326. November 7. 50.
Heinrich, Graf von Orlamünde, nimmt seine Burgleute ın den mit der Stadt Erfurt geschlossenen Frieden auf.
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d.
Reizenstein, l.c. S. 140.
Nos Heinricus Dei gratia comes in Orlamunde recognoscimus pub- lice presentium in tenore, quod omnes et singulas personas subnotatas, nostros castellanos et ipsorum filios, tractatibus et süne cum viris pru- dentibus magistris consulum, consulibus et universitate civium Erforden- sium habitis, inclusimus et includimus in hiis scriptis, sic quod heedem persone nec plures nec pauciores super omnibus et singulis causis, dictis . . civibus Erfordensibus contra ipsas seu quemlibet ipsorum quomodolibet usque ad tempus casus seu eventus illius, qui ante Kocheberg noscitur accidisse, et eciam super eodem casu seu eventu plenam et firmam habent et habere debent conposicionem sive sünam cum civibus ante- dictis. Nomina autem personarum videlicet nostrorum castrensium et filiorum suorum, ut prescribitur, sunt hec: Waltherus de Eychenberg miles, Otto ipsius filius, Johannes et Waltherus dicti Waltheri militis filii, Albertus, Johannes, Otto et Heinricus quondam Ottonis de Eychen- berg filii, Moroldus miles, Moroldus et Otto sui filii, Theodericus dictus Schike miles, Albertus de Rynstete et Gotsalcus frater suus et Albertus de Rynstete patruus eorundem, Heinricus de Denstete, Otto de Valva et Hermannus filius suus, Goczzo de Eychenberg, Heinricus dictus Flans, Dytericus Flans, Dytmarus et Hermannus fratres dieti Flense, Gotfridus de Syndirstete, Gundramus frater suus, Witle de Crummes- dorf, Witle de Heldingen, Theodericus frater suus, Theodericus de Leym- felt, Gotsalcus de Ülstete, Cunradus et Heinricus fratres sui, Theodericus dictus Schade, Heinricus frater suus, Reynhardus de Gruzin, Hein- ricus frater suus, Bertoldus de Schowinforst, Theodericus de Goyniez, Johannes filius suus, Heinricus Dreschowe, Heinricus et B. filii sui,
Gesehichtaq. d. Pr. 8. Erfurt 2, XXIV. 3
24 Geschicht&quellen der Prov, Sachsen.
Albertus Datus, Hermannus Sagittarius, Guntherus Flans, Hermannus de Oudinsdorf, Cunradus frater suus, Albertus de Blankinberg et Guntherus frater suus. In quorum testimonium presentes litteras prefatis civibus damus appensione nostri sigilli firmiter communitas. Datum anno Domini M^ CCC» XXVI», feria sexta proxima ante diem beati Martini episcopi. |
1326. Dezember 12. Erfurt. | bl. Matthias, Erzbischof von Mainz, bestätigt dem Neuwerkkloster die nach demselben benannte Pfarrkirche und alle sonstigen Grüter.
Sehr beschädigtes Or.im Kgl. St. A. zu M. S. d.
Mathias, sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo priorisse et conventui monasterii sanctimonialium Novi operis Erfordensis ordinis sancti Augustini Moguntini dioresis salutem in Domino. Quia nobis consistit evidenter, quod vos ecclesiam parochialem in monasterio vestro predicto cum omnibus suis iuribus, bonis et pertinenciis pleno iure a tempore, cuius contraria non existit memoria, usque ad hec tempora tenuistis ac quiete et pacifice possedistis, nos vestris supplicationibus favora- biliter annuere cupientes, dictam ecclesiam cum omni iure, utilitate et pertinenciis, prout usque ad hec tempora tenuistis et possedistis, eandem vobis et vestro monasterio predicto tenendam et possidendam inantea tenore presencium ex certa sciencia nostra in Dei nomine con- firmamus, omnes quoque donationes decimarum, possessionum, terra- rum ac aliarum rerum, quocunque nomine vel titulo censeantur, per felicis memorie archiepiscopos Moguntinos predecessores nostros seu quoscunque alios clericos vel laycos nostre dyocesis vobis et dicto vestro monasterio factas, ratificamus, innovamus et presentibus approbamus, dantes has litteras sigillo nostro communitas in testimonium premissorum. Datum Erfordie II. Idus Decembris anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo sexto.
1326. December 19. 53. Hermann, Herr in Kranichfeld, eignet auf Biülten Günthers von Someringen, Bürgers zu Erfurt, eine Hufe zu (rügeleben, die dieser bisher zu Lehen gehabt, der Vitikirche in Erfurt.
Or.mit S.im E. A.
Nos Hermannus dominus in Kranichveld recognoscimus publice protestando, quod strenuus vir Johannes dictus de Elleybin unum man- sum terre arabilis, situm in terminis et campis ville Gogeleybin, a nobis tenuit iure feodali pluribus annis ac ipsum viro provido et honesto
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 35
Gunthero dicto de Someringen, opidano Erfordensi, vendidit vendicione legittima pleno iure, quo a nobis dinoscitur possedisse, nostro consensu et voluntate super eo specialiter accedente, ac ipsum nobis resignavit libere et solute, propter quod prefatus Guntherus nobis humiliter sup- plicavit, ut eundem mansum ecclesie sancti Viti in Erfordia appropriare dignaremur. Nos igitur, dignis ipsius Guntheri precibus inclinati, eundem mansum pleno iure, quo ad nos dinoscitur pertinere, ecclesie sancti Viti predicte appropriamus et proprietatem damus in nomine Domini per presentes, sub hac forma, quod provisores eiusdem ecclesie, qui pro tempore tune fuerint, unam libram denariorum Erfordensium ac Guntherus predictus cum suis coheredibus quatuor solidos denariorum dictorum nomine census seu pensionis annis singulis ac perpetue re- petant et assumant a Volrado nunc et suis progenitoribus in futurum iure hereditario possidentibus mansum prelibatum, volentes etiam, ut provisores ecclesie s. Viti predicte prefatam libram denariorum predicto- rum Sibi assumant et prespiterum, qui in omni quadragesima missam teneat in dicta ecclesia, cum eadem studeant procurare. In cuius rei seu appropriacionis evidens testimonium nostrum sigillum presentibus duximus appendendum Datum et actum anno Domini M» CCC^ XXVI», feria sexta ante diem beati Thome apostoli.
1327. Januar 7. Gotha. - 99. Friedrich II, Landgraf von Thüringen, nimmt die Stadt Erfurt in seinen Schutz und bestätigt ihr die Privilegien.
Or. mit S, im Kyl. St. A. zu M.
Höfer, l.c. Nr. 113.
Wangenheim, Urkdn. u. Reg. d. Familie v.W. II, Nr. 38, Schmidt, UB. der Vögte von Weida, Nr. 6.
Wir Friderich von Gotes gnaden lantgrave zcu Doringen, marcgrave zcu Mysne und in deme Osterlande, und herre in deme lande zcu Plysne, bekennen offelich an disem brive und tuen kunt allen den, di en sehen oder horen lesen, das wir die erbern leuten, burgern zcu Erforte, guetlich und getruwelich in unser schutz und in unsern schirm gnuemen haben, und das wir in alle die gnade und die brieve, die in unser vater, marcgrave Friderich von Mysne, dem Got gnedick sin, ge- geben hat, bestetiget haben und bistedigen an disem geginwertigen brive, und wollen die stet und gancz halden an argelist. Und haben in zcu einem urkunde diser vorgeschriben rede disen brif heysen geben, vorinsigelt mit unserm insygel. Des sint gezceuge die edeln herren greve Gunther von Swarezburg, greve Gunther von Keverenberg, greve Heinrich von Hohenstein, des Sundershuesen ist, Heinrich von Plauen,
Reuze genant, meyster Heinrich von Frimar, meister der heyligen schrift, 3*
^6 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
Bertold Vicztum von Eckestet, Friderich von Wangeheim, Otte von Vanre, Eberhart von Malslevben, Dytherich von Sybeleyben, Otte von Kotewicz, Kuenemund von Stuternheim unsere ritter und unser man, Tyle vorn Margareten, Herman von Cranchvelt, burger zcu Mulhuesen, und ander frumer leute gnunk. Dirre brif ist gegeben zcu Gota nach Gotes geburte tousend iar dreuhundert iar in deme sybenunczwen- cigesten iare, am nehesten tage nach dem zcwelften tage.
1327. Januar 29. 94.
Guardian und Konvent der Minderbrüder zu Erfurt vertragen sich mit dem Rate und der Bürgerschaft daselbst wegen der von ihren Häusern zu leistenden Geschosse und Lasten.
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. su M. |
Faber, Abhandlung über Freigüter u. Freizinsen, S. 82.
Nos frater Rudolfus gardianus totusque . . conventus fratrum Minorum in Erfordia recognoscimus tenore presencium publice protestando, quod viri honorabiles Hartungus de Smedestete, Guntherus de Schubilez, Guntherus dictus Rabenold, Fridericus Vicedomini magistri consulum, Cunradus de Frankenhusen, Heinricus de Talheim, Elricus natus quon- dam B. dicti Elrici, Theodericus de Botilstete, Guntherus de Smire in- stitor, Frowinus dictus Trenkere, Heinricus de Sanstete, Heinricus de Kirspeleybin, Waltherus de Uthinsberg, Hermannus dictus Pfal, Ber- toldus de Totilstete, Theodericus de Meyenberg, Heinricus de Muchelde apud sanctum Georgium, Heinricus de Waltirshusin, Tylo de Tozdorf, Appelo de Rudolvestad, Guntherus de Arnstete, Tizelo de Lobede, Ber- toldus de Kollede et Rudegerus de Herversleibin consules nec non Albertus de Remede, Nycolaus de Wizzense, Eckehardus de Bychelingen et Heinricus de Martpeche rectores universitatis civitatis Erfordensis accedente ad hoc consensu unanimi quinque consulum et universitatis civitatis predicte, annuerunt, concesserunt et indulserunt de gracia spe- ciali, quod .. procuratrix nostra, quecunque pro tempore fuerit, curiam illam, que continuatur orto nostro, in qua domina Berchta de Mülberg moratur, inhabitet perpetuo, quodque eadem curia a iuribus, exactioni- bus, prestationibus et servitutibus quibuslibet civitatis Erfordensis esse debeat libera et exempta, similiter procuratrix, que viginti marcas aut valorem earundem haberet, hec a iuribus et servitutibus predietis esse debet absoluta, et quiequid ultra hoc haberet, de eo velud alter deberet reddere, sufferre et solvere iura ac onera civitatis, et si que alie persone eandem forsan inhabitarent curiam, hec iura civitatis predicta solvere tenebuntur, ita tamen, quod nec nos, nec nostri successores eandem curiam sive aream pro ampliacione curie, orti* sive claustri nostri
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 37
nuncquam ullo tempore nostris septis includere poterimus seu debe- bimus inplicare. Concesserunt eciam et voluerunt, quod nos certas personas nostris necessitatibus congruentes in curia, que sita est ex opposito chori nostri, quam quondam Eychlindis dicta Kapuzen tenuit et possedit, quando nobis expedire videbitur, locare valeamus, sic tamen, quod de ipsa curia omnia iura civitatis debita et consueta ac eciam exactio de quadraginta marcis puri argenti, ad quas eadem curia taxata existit, integre persolvantur. Inhabitatores eciam seu inhabitatrices eiusdem curie iura et civitatis onera quemadmodum et cives alii sup- portabunt. In quorum restaurum et pro reconpensa census illius, qui frie vulgariter appellatur, nos tredecim marcas puri argenti civitati Erfordensi per nostros . . procuratores assignavinus et satisfecimus plenimode de eisdem. Insuper nos curias illas, videlicet curiam, quam jam procuratrix nostra inhabitat, et curiam contiguam, quam quondam .. sorores de Ilmene inhabitabant, ac curiam domine de Tuncdorf, sitam iuxta curiam Jacobi de Sen, et curiam, quam Katherina filia quondam Reynhardi de Aquis et soror ipsius dicte die Monchen inhabitant, ac curiam domine de Egenstete in platea dicta die Weitergazze sitas, nec non curiam domine der Altrymen ibidem sitam et omnes alias curins, quas actu iam habemus, extra septa claustri nostri foris civitatem in suburbiis tamen et in civitate Erfordensi sitas, quacunque racione vel tytulo easdem teneremus ante festum beati Mychahelis proximum et si quas alias curias racione et tytulo predictis, iuxta ius et consuetudinem civitatis Erfordensis essemus in posterum quomodolibet habituri, illas infra annum et diem a tempore assecutionis continue numerandum, vendere per nostros procuratores debebimus et tenemur sine dolo et a nobis penitus abdicare personis talibus et in eum locum!, ubi iura et civitatis onera non depereant vel aliqualiter minuantur, sic eciam quod in dictis curiis nichil omnino iuris nobis retineamus aut quovis tytulo reservemus. In quorum testimonium hanc litteram sigillis gardiani et conventus predictorum duximus roborandam. Datum anno Domini M*CCC*X XVIIe, IIII° Kal. Februarii.
*5 Oy. : ortus.
1327. Mürz 12. 59. Friedrich, Herr in Heldrungen, überträgt dem Rat von Erfurt die ehemals Vitztumschen Güter zu Dachwig gegen einen jährlichen Zins von einer Urne Elsässer oder Würzburger Weines.
Or. mit S. im Kgl. St. A, zu M. Nos Fridericus dominus in Helderungen recognoscimus tenore pre- sentium publice protestando, quod honorabilibus viris .. magistris con-
38 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
sulum, .. consulibus . . et universitati civitatis Erfordensis omnia et singula bona cum suis pertinenciis quibuslibet sita in villa et campis ville Dachebeche, que quondam vir prudens Heinricus Vicedomini iunior civis Erfordensis et .. heredes ipsius a nobis in feodo tenuerunt, cum omni iure, utilitate, usufructu pariter et honore, quibus ipsi hec eadem possiderunt, contulimus et presentibus conferimus iure hereditario per- petuo possidenda. De quibus quidem bonis magistri consulum, .. con- sules et .. universitas predicti nobis aut nostris . . heredibus unam urnam aut vini Alsatici vel Herbipolensis, quod ipsorum optioni relin- quimus, nomine census hereditarii annis singulis semper in festo beate Walpurgis aut nostro nuncio ad hoc deputato per nos vel deputando in Erfordia perpetuo solvere tenebuntur. Nos quoque de premissis eosdem .. magistros consulum, .. consules et universitatem Erfordensem iusticialiter warandare promisimus et promittimus per presentes. In quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Testes horum sunt: viri strenui Ulricus dietus Bok, Henricus de Raspinberg et Johannes de Trebere milites, Gotscalcus Kerlingerus, Henricus de Gebese et Theodericus de Herversleibin cives Erfordenses fideles uostri et quamplures alii fide digni. Datum Erfordie anno Domini millesimo CCC* XXVII», IIII* Idus Marcii.
1327. Mürz 30. 506.
Johannes prepositus, Alka priorissa, Margareta cameraria, Thela custos, Jutta celleraria totusque conventus monasterii Novi operis in Erfordia bekennen, dass 17 Schillinge Erfurter Pfennige Zinsen von einem Hause in Nova civitate iuxta influxum aque, quam inhabitat Conradus de Wechmar sacerdos, die bisher dem Propst gehörten, nebst 10 Schillingen von demselben Hause, welche Isen- trudis Gothscalci dicti Parvi und Mezze dicta de Rudolfstad, Schwestern desselben Klosters, bereits als lebenslángliche Rente ver- schrieben waren, fortan zusammen den genannten beiden Kloster- schwestern als lente gesahlt werden sollen, während 9 Schillinge und 3 Pfennige, 5 Hühner, 2 Gänse und !|, Getreidezisen von Äckern zu Dachebeche den genannten Klosterschwestern bisher ge- hörig, dem Propst zufallen sollen. Nach dem Tode aber jener beiden Schwestern soll der Zins von dem Hause an das officium infirmarie des Klosters kommen.
Datum anno Domini M9CCC*X XVII», IIl» Kal. Aprilis. Or. ım Kgl. St, A. zu M. S.d.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 39
1327. April 22. Di. Friedrich, Herr in Heldrungen, belehnt Johann und Hartung von Drifort, Bürger zu Erfurt, mit 4!|; Hufen zu Ekxleben und Walschleben.
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.-
Nos Fridericus, Dei gratia dominus in Helderungin, recognoscimus et tenore presentium publice protestamur, quod discretis viris Johanni et Hartungo fratribus de Drivordia, civibus Erfordensibus, contulimus et presentibus conferimus quatuor mansos cum dimidio in campis et terminis Elxleybin et Walisleybin sitos a nobis et nostris heredibus iusto feodi titulo perpetuo possidendos, dantes super eo presentem litteram cum appensione nostri sigilli munimine roboratam. Cuius - testes sunt: strenui viri dietus Boch de Helderungin, Johannes de Drebre et Henricus de Rastenberg milites, Guntherus de Dri- vordia, Theodericus de Hervirsleybin et Johannes de Appoldia cives Erfordenses. Actum et Datum anno Domini M*»CCCeX XVII», in vigilia beati Georgii.
1327. Mai 22. Amorbach. 58.
Mathias, Erzbischof von Mainz, verbietet das Ausstecken der Fahnen
und die Abhaltung kirchlicher Feierlichkeiten während der Dom-
Kirchweihe
— Or. mit S, im D. A
Mathias, Dei gratia sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo prelatis et clero civitatis Erfordensis ceterisque tam intra muros quam extra muros ibidem, ad quos presentes pervenerint, cuiuscunque status aut conditionis existant, salutem in Domino sempiternam. Ut ecclesia s. Marie Erfor- densis, quam inter ceteras ecclesias per totam Thuringiam tanquam precipuam favore prosequimur speciali, ab universis Christi fidelibus presertim in die dedicationis ipsius devotius frequentetur, vobis omnibus et singulis inhibemus, ne octo diebus ante et post sabbatum, qua cantatur Karitas Dei, in quo predicte ecclesie s. Marie dedicatio annis singulis inchoatur, vexilla aliqua extendatis aut extendi quomodo- libet faciatis; nec per idem tempus consecrationes ecclesiarum , capel- larum vel altarium fieri in vestris ecclesiis aut celebrari sacros ordines in dicto sabbato alibi, quam in predicta s. Marie ecclesia permittatis. Nos enim vices nostras, si quas quibuscunque episcopis in contrarium commisimus, ad nos ex certis causis nos moventibus hiis litteris revocamus. Datum Amorbach, XI. Kal. Junii, anno Domini M.COCC. XXVII.
40 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
1327. Juni 20. 99.
Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt der Stadt Erfurt aber- mals das Lehen über die Grafschaft Vieselbach.
Daz ist geschen nach Gotis geborte tusint drihundert iar in deme sebin unde zcwenzcigesteme iare, an deme nesten sunabunde vor sente Johannes tage unses herren teufers.
Höfer, l.c. Nr.116. Der Wortlaut dieser Urkunde stimmt mit der vom 22. Juns 1324 (s. oben Nr. 31) fast wörtlich überein.
1327. Juni 20. 60.
Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt der Stadt Erfurt aber- mals 200 Mark auf die Grafschaft Vieselbach.
Beurkundung der Pfandverschreibung durch «ie Grafen Heinrich und Dietrich von Hohenstein vom 6, Juli 1327, in welche diese Verschreibung eingerückt ist.
Höfer , l.c. Nr. 119.
Von Gotes gnadin wir greve Herman von Glychen bekennen uffen- lichen an deseme brive unde tun kunt allen luten, die en sehen oder horen lesen, daz wir habin vorsatzt unde setzzen czu eyme rechtin pfande den erbern burgeren unde der gemeynde der stad czu Erforte czu dem ersten vor driehundirt marc lotiges silbers, dar nach vor hundirt marc des selbin silbers, des sie unse uffene brive habin, unde nu vor czwey hundirt mark des genanten silbers, die uns gentzlichen geleist unde vorgeldin sint, daz hüs czu Viselbeche, die graschaft, daz ge- richte unde daz hals gerichte, daz da czu gehort, mit fünfczen dorfern Lyndirbeche, Kirspeleibin, Toteleibin, Wenigen Mulhusin, Vieselbeche, Hopfegartin, Ulla, Nore, Bechstete, daz halsgerichte czu Uthinberg uffe dem veylde, daz gerichte imme dorf unde die weytpfenninge alda selbes, die sint bureglen irn Heinriches von Uthinsberg. Swanne he daz vorsumet nach deme alse he ufgeheyschet wirt von den burgeren, so sal sich die stad von Erforte des dorfes undirwinde mit alle deme gerichte, alse he iz von uns gehabit hat; Sanstete, Obirn Nuwesezin, Moncheholtzhusin, Hacstete unde Wyndeschen Holtzhusin mit alle deme daz dazu gehoret, iz sie wesewachs, holtz, wyden, tyche, vischweyde unde weytpfenninge, mit alle deme gute, mit alle deme nutzze, mit alle deme rechte, daz da zu gehort, alse wiz biz here han besezzen, ane unse vorlehente gut, daz sulle wir lyhen, alse wir von aldere han getan. Were iz abir sogetan vorlent gut, daz uns ledig worde, daz wir uns selbin behaldin wolden unde von rechte nicht lihen sullen
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 41
noch enwollen, daz sal der vorgenanten stat dine unde gevalle czu eyme rechten pfande, also lange biz daz wir unse vorgenantin gra- schaft wedir losin, so sal uns eyniz mit deme andirn weder werdin. Die burgere ouch, die usse dem hus sitzzen czu Viselbeche unde da burglen habin, vorsumen sich die an irme burgsedele odir an irme burglichen dinste nach deme alse sie uf geheyschet werden, als recht is, von den burgeren, swaz da rechtes vone gevellet, daz sal werden der vorgenantin stad und den borgeren, ouch bie namen daz lypgedinge de edelen frowen, frowen Irmengarte greven Gunthers frowen von Kevern- berg, daz Got habe sine sele, swaz des ist, das czu der vorgenanten gra- schaft zu Vieselbeche gehoret, worde daz ledig, das Got nicht en wolle, daz sal ouch der vorgenantin stad rechte pfant sie. Were aber icht me, daz zu der vorbenanten graschaft gehorte, den da vore gescrebin stet, swo daz finden worde, daz sal die vorgenante stad inneme czu alle deme rechte, alse wiz selbir habin solden. Were ouch, daz die vorgenante stad icht buwete oder gebuwet hette an deme vorgenanten hus, des man czu Not bedorfte unde nicht entpere mochte, worden ouch czehen Mark des vorgenantin silbers gegebin umme eyne bezzere vestenunge keyn deme obirn herren, daz sulle wir unde wollen eyniz mit deme andirn gelden den vorgenanten borgern, alse wir die vorgenanten gra- schaft wedir losen. Worde abir die graschaft von der borgere echteren odir von icheyinre andirleye andir lutin vorstoret an brande unde be- schadet oder an ichte geergert, swelche wis das were, des vorczihe wir uns ane allirleye argelist, unde en wollen noch enschullen daz nummir gevordirn. Ouch han die vorgenanten borgere uns czu sem- ftenunge daz getan, daz wie enwollen noch ensullen die vorgenanten graschaft von sancte Mychahels tage, der nu nehest komet, obir czehen yar nicht wedir losin, dar nach swelche czit wir sie losin wollin, uns odir unsin erbin mit unsin pfenningen uns selbin czu habene, so sullen sie uns die graschaft wedir czu losene gebe ane allirleye hindirnisse umme also getan gelt, alse wir síe en vorsatzt habin unde alse davore gescrebin stet. Ouch is geredet, mochte wir bin den vorgenanten czen yarn geschicke, daz die stad umme die graschaft unde swaz dazu ge- hort, alse vore gescrebin stet, an eynen ewigen kouf queme, also als iz der stat fugete, daz sulle wir tün ane argelist unde sal uns die stad ezweyhundirt mark lotiges silbers czu geben unde sal ein ewig kouf sie, swelche czit abir sie der benantin frist die stat von ir selbin mochte an eyneu ewigen kouf komen, also als iz er fugete, so sullen sie uns ezweyhundirt mark lotiges silbers czu geben unde sal abir eyn ewig kouf sie unde sal der stad ewiglichen blibe. Wie gelobin ouch vor uns unde vor unse erbin vor eyne rechte were des vorgenanten pfandes unde vor allirleye anesprache, die wolle wir abetun mit unser kost
42 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
unde mit unser erbeyt, welche wis die von rechte komet unde babin ouch vor die selbin were mit uns gelobet mit gesamminder hant die getruwin gestrengen lute Otte von Wechmar, Albrecht von Gunderis- leibin, Herman Kerebiz, Heinrich irn Huges, Heinrich Vasold, Albrecht von Wittirde, Gerwig von Mollesdorf ryttere, Johan Strantz, Albrecht Marschalk, Johannes von Volcstete, Heinrich von Arnstete, Heinrich von Kongesse, Heinrich von Sebeche unde Cunrad irn Huges unse man, also bescheydelichen, were daz wir die anesprache, alse da vore gescrebin ist, bie eynen mande, nach deme alse wir gemant worden, nicht abe teten, so sulle wie unde unse vorgenantin borgen czu Erforte invare inleger ezu haldene unde nicht von dannen komen er, wie en habin die vorgenantin anesprache genczlichen abegetan, unde ginge der burgen ichein abe, so sulle wir bie eynem mande eynen andirn setzze, die deme glych sie. Gesche des nicht bin eynem mande, so sulle wir unde unse vorgenantin burgen czu Erforte inryte uf sogetan inleger, alse da vore gescrebin stet. Ouch bekenne wir, daz dirre kegenwerdige bryf unse andirn czwene brive, der sie eynen habin vor drie hundirt mark unde den andirn vor hundirt mark lotiges silbers, die da vore genant sint unde gerurt, an nichte krenke, noch beschade sal, sundirn sie sullin an alle irre craft unde macht bliben. Alle dese vorgescrebene rede gelobe wie unde unse vorgenantin borgen truwin stete unde gantz ezu haldene unczubrochlichen ane allirleye argelist. Czu eyme urkunde deser vorgescrebenen rede habe wir greve Herman unse insigel, des wir sine vorgenantin ryttere unde man alle czu deseme male gebruchen, an desen bryf gehenget. Daz is geschen unde dirre bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint yar drie hundirt yar in deme sebin unde czwen- czigesten yare, an deme nehestin sunabinde vor santte Johannes tage unses herren toufere.
1327. Juni 25. 61.
Heinrich, Graf von Orlamünde, verbündet sich auf drei Jahre mit der Stadt Erfurt. Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.
Hofer, l.c. Nr. 117. Reitzenstein, l.c. S. 141.
Wir von Gotes gnaden greve Heinrich zu Orlamunde bikennen uffeliche und tun kunt allen luten, dy dissen brif sehen oder horen lese, daz wir helfe sullen unde wollen den ersamen burgern und der stad zu Erforthe zu irme rechte unde zu iren rechten teydingen mit zehen mannen uf rossen wol gezchugeter lute unde met alle unsen
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 43
vesten, dy sullen ir uffen vesten syn, swilche zit sye des bie dorven oder wollen, dar uf unde dar abe schaden zu tune iren vienden, wye die sin; dye helfe sal iczunt anne trethe unde sal were von sencte Michahelis tage, der nehest kumet, ober drye iar uffe alle dye, dye in gewalt tun oder unrecht zu Doringen in deme lande, ane uffe daz romische riche unde anne uffe unsen herren den erzebischof zu Mencze, unde anne uffe unsen liben hern marchgreven Frideriehen von Missen, also doch daz die vorgenanthe stad zu Erforthe recht' nemen sal unde recht tun sal iren wedersachen, ab sye ichtis bischuldichet werden, da sie nicht brive, ober habin, also den rat unde die rethe der stat zu Erforthe dye mere meine recht tunket, unde in der helfe nummer abe- geste wollin noch in sullen in den vor genantten drien iarn unser hulfe, sie inbliben bi allerme rechte, bi alle irn ern, bi alle irre vriheyt unde bi alle den gnaden, also sye von alder unde wanne her gewest sint, unde sunderliche daz in alle ire brife unde alle ire vryheit, dy sie habin unde da sie mitte b?gnadet und bivesten sin von keysern, von kongen, von dem edelen forsten lantgreven Aylbreche zu Doringen unseme libin herren, von unsen herren marcgreven Frideriche unde langreven Tyzelman sinen són, unde von andern vorsten des landes zu Doringen, unde von andern herren, swi die sin, stete unde gantz unzu- brochlichen gehalden werden von allermelchem, dye si üm breche oder crenke wolde unde wollin, in dy selben brife stete unde ganz halde anne argelist. Wie bekennen ouch, daz wye recht neme sullen unde recht tun sullen unsen widersachen , also die erbern lute den rat unde dye rethe dye mere meine zu Erforthe, dye vorgenant sint, recht tunket. Wye bekennen ouch, daz wye nicht hindern wollen noch insullen nich- eyne strase oder ab in yeman icht zufore wil oder sal, unde wolde daz yeman hindere, da sulle wye in zu helfe, daz daz hindernisse abgetan werde. Swer den andern lat zu einer hulfe, deme sal man kome rederiche, unde swanne der komen ist, so sal man ome unde sin luten gebe bir unde brot unde küchen spise, hufslak unde futher, unde nich- eyne pfantlosungen. Swoma anders zu samene komet, da sal ie der man sines selbes kost habe. Allermellich sal sin schaden selber trage, swo he den inphet, aber fromen sullen alle die metthe neme noch der manzal, dye da methe sint, da frome gevellet. Bie dorfthe aber wie zehen man irre luthe unse festen da mitte zu biwarne, die sal uns die stat sende unde sulwer danne bikostigen mogeliche, also vor gescriben stet. Hette aber dye stat zu Erforthe eynen crig, swaz sie danne lute senten uffe uuse festen, die sullen sie danne bie kóstige, also vor ge- scriben ist. Irhube aber sich eyn crik oder eyn orloyge, iz were von unser weyn oder von der stat wein, so sulle wye unde wollen die stad gewaldic tun unser vesten Schoywenforst, also das sie den torm be-
44 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
seczen sal unde eyn torwarten da habe, des sal uns die stat eyn tag oder zwene vore mane. Swen ouch wir geleiten, die sal geleite haben in unsen festen, aber in den dorfern unde uffe den velde, da sal sich allermellich vorse, da geleite wir niman. Ouch unse man, die wie der stad gescriben han gegeben under unsme ingesegel, bischudichiten sie der dichein, mochte wie den bin eynen manden mit der stat birithe noch minne oder noch rechte, daz sul wir tun. Mochte wie des nicht getu, so sul wie-met in nicht zu schaffine habe. Swas festen gewunen werden, die sal man breche, iz in sie danne, daz die rat unde die rethe der stad zu Erforthe, die vor genant sin, met uns eyntrechticliche zu rathe werden, eyn ander methe zu tune. Worde ouch dichein crik oder czweyathe zchuschin uns unde der vorgenanten stat zu Erforthe des Got nicht in wolle, des sullen die rat unde die rethe der selben stad zu Erforthe die mere meine'gewalt habe zu berichtenne noch minne unde noch rechte, also daz die brife beydersit an irre craft bliben. Alle disse vor gescriben rede habe wie greve Heinrich, die vor genant ist, truwen gelobet unde gesworn uffe den heylgen stete unde gantz zu haldene anne allerleyge argge list, unde wollen dez zu burgen setze der vorgenanten stad dye gestrengen lute Thederichen Schiken, den ritter, Heinrichen Flansen, Dieterichen von Leynvelt, Albrechten unde Gotforden genant von Eychinberg unse man zu eynre steten ganczen festenunge alle der rede, dye vorgescriben stet. Unde geben dar ober dissen brif zu eynre uffinbarn festenunge vorsegelt mit unseme ingesegel, das dar an ist gehenget. Daz ist geschehen unde dirre brif ist geben du man zalte noch Gotes geborte tusent iar drie hundert iar in dem sibin unde zewenzichisten iare, an deme anderren tage nach sencte Johannes tage unses hern toyfers.
1327. Juli 2. 62.
Heinrich, Graf von Orlamünde, erneuert der Stadt Erfurt die ge- leistete Bürgschaft über ihr Bündnis.
Or. mit S. im. Kgl. St. A. zu M.
Höfer, l. c. Nr. 118.
Wie von Gotes gnaden greve Heinrich czu Orlamund bekennen uffenlichen an deseme brive, daz die gestrengen lute Diterich Schike der rytter, Heinrich Flans, Heinrich von Denstete, den wir gesazt habin an Diteriches von Leyinfeldes stad, Albrecht unde Gotfrid genant Eychenberg, die wir czu burgen habin gesazt unde seczzen den er- samen lutin .. den burgern unde der stad czu Erforte truwin mit uns unde vor uns gelobet habin unde uffe den heyligen gesworn, daz wir alle die rede, die in unseme uffen brive unsir eynunge, die wir von
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. | 45
dirre czit, wanne uffe sancte Mychahels tag, der nehest komet, unde von deme selbin tage furbaz ubir drie yar halde wollin unde sullen mit den vorgenantin burgern und mit der stat zu Erforte, gescrebin stet in allir wyse unde ordenunge, also sie bescrebin ist, stete und gancz halde sullen und wollen unczubruchlichen ane argelist. Daz selbe gelobede is geschen mit gesammindir hant, des ouch wir sine vor- genanten rytter unde man bekennen uffenliche, daz wir daz gelobede unde den eyt getan, alse vore gescrebin ist. Czu eyme uffinbarn ge- czugnisse alle desir rede habe wir greve Heinrich das vorgenante unse insigel, des wir sine vorgenanten rytter unde man czu desem male gebruchen, an desen bryf lazen gehenget. Daz is geschen unde dirre bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint yar drie hundirt yar in deme sebin unde czwenczigesten yare, an der heyligen mertere tage Processi et Martiniani.
1827. Juli 6. 63.
Die Brüder Heinrich und Dieterich, Grafen zu Honstein, bekennen, dass die Verpfündung der Grafschaft Vieselbach an die Stadt Er- furt durch den Grafen Hermann von Gleichen mit ihrem Wissen und Willen und in ihrer. Gegenwart geschehen sei.
Daz is geschen in dem yare alse man czelet nach Christus geborte tusint driehundirt yar in deme seben unde czwenczigisten yare an dem achten tage sancte Peters und sancte Paules der heyligen czwelfboten.
Höfer, l.c. Nr.119. Eingerückt ist die obige Urkunde Nr. 60.
1394. October 3. 64.
Die Brüder Johann, Rudolf und Friedrich, ehemals Herren in Körner, eignen dem Bürger Heinrich vou Byltersleben eine Hufe . 24 Bindersleben. Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M.
Nos Johannes, Rudolfus miles et Fridericus, quondam domini in Kornre, recognoscimus publice in hiis scriptis, quod honesto viro Hein- rico de Byltersleibin, civi Erfordensi, et suis heredibus unum mansum in campis ville Byltersleibin situm, quem pater ipsius Heinrici a nobis hactenus in feodo tenuit et possedit, appropriavimus et presentibus ob quedam munera nobis prestita appropriamus iure proprietario perpetue possidendum, nichil nobis seu nostris heredibus ac successoribus iuris in tali manso reservantes. Et in maiorem huius appropriacionis certi-
tudinem has dedimus litteras nostris sigillis consignatas. Datum anno Domini M» CCC^ XXVII», sabbato Venite adoremus.
46 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
1327. December 9. . 65.
Der Rat von Erfurt verkauft seinem Bürger Johann von Aschers- leben den Laden unter dem Turm der Egidienkirche und erteilt ıhm das Krämerrecht.
Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d.
Nos Guntherus de Drivordia, Alexander de Smire, Ludwicus de Guthinshusin magistri consulum, Theodericus de Varila, Johannes de Mulhusin, Guntherus de Smire apud ecclesiam Mercatorum, Goczzo dictus Kerlinger, Hermannus de Wyda, Ulricus de Totilstede, Johannes de Appoldia apud S. Mathiam, Johannes de Hervirsleibin, Dytmarus de Someringen, Theodericus de Guthinshusin, Guntherus natus Heinemanni de Tüsdorf, Guntherus dictus Bok, Heinricus de Winrisleibin in foro piscium, Cunradus dietus Morrebein, Theodericus de Smedestete, Gun- therus de Kirspeleibin, Bertoldus de Tasdorf, Nicolaus de Wulverishusen, Conradus de Nuwinburg super ponte et Johannes de Tasdorf consules, necnon Gerboto de Schubilez, Heinricus de Willirstete, Hermannus de Smire et Johannes de Butstete rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus et tenore presentium profitemur publice literarum, quod institam illam, que sub turri ecclesie s. Egidii Erfordensis sita est, quam nobis et civitati Erfordensi discretus vir Johannes de Ascharia noster civis vendidit legitime pro decem et septem marcis puri argenti sibi integraliter persolutis a nobis et a civitate Erfordensi, ipse Johannes et sui heredes debent iure hereditario possidere et in ea vendere et emere omnia, que 'reliqui institores in institis civitati Erfordensi per- tinentibus vendunt et emunt seu vendere ac emere consueverunt. Idem etiam Johannes et sui heredes predicti de dicta instita quatuor talenta denariorum Erfordensium, videlicet duo talenta in festo purificationis b. Marie Virginis et duo talenta in festo b. Jacobi apostoli annis sin- gulis nomine census hereditarii civitati Erfordensi dare et solvere tene- buntur. Et consules, qui pro tempore fuerint, debent plebano ecclesie s Egidii predicte sex denarios monete predicte semper in festo b. Jacobi predicti annuatim tytulo census solvere atque dare de instita memorata. In quorum evidens testimonium sigillum civitatis Erfordensis presen- ‚tibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVIL, quinto Idus Decembris.
1327. December 30. 66.
Hermannus, Dei gratia comes de Glyechen, bekennt, dass er, nachdem Albert von Witterde, Ritter, sein Burgmann und Gelrewer, einer- seits, .. * von Gebese, Albert von Remde und Günther von Arnstete, Bürger zu Erfurt und Provisoren des Martinshospitales daselbst,
Orkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 47
andererseits, ihn gebeten hatten, den Verkauf von 52 Schilling, 1 Gans und 3 Hühnern jährlichen Zinses von einer Hufe zu W enigen Rethe- beche durch den oben genannten Ritter an das Hospital zu be- stätigen, die Hufe dem Hospitale geeignet habe. Zeugen: Hermannus decanus ecclesie s. Marie Erfordensis, Albertus : Wilhelmi, Apelo de Notteleyben, Theodericus notarius noster. Datum anno Domini M9«CCCoeXX XVIII», III? Kal. Januarii. Sen. beschüd. Or. mit zerbr. S. im E. A. ?. Besch. Stelle.
1324. December 30. 67.
Die Brüder Theoderich und Bertold, Vitelume von Appolda, ver-
kaufen an Günther von Arnsiete, Vorsteher des Martinshospitales
in Erfurt, zwei Pfund Pfennige und sechs Schillinge jährlichen
Zinses von einer Hufe zu Apfelstedt zur neuen Einrichtung einer
Vikarie in dem genannten Hospitale. Or. mit 2 S, im. Grossherzogl. St. A.zu Weimar.
In nomine Domini amen. Nos Theodericus et Bertoldus fratres vicedomini de Appolde recognoscimus tenore presentium publice pro- fitentes, quod de bona voluntate legittimarum nostrarum ac omnium heredum nostrorum duas libras denariorum Erfordensium et duos solidos annue pensionis de uno manso sito in campis ville Aphelste? singulis annis circa festum beati Michahelis, per colonos eiusdem mansi pagandos et solvendos, rationabiliter et rite vendidimus Gunthero de Arnstete, magistro hospitalis s. Martini in Erfordia, nomine seu gratia viearie ibidem in hospitali de novo per ipsum instaurate ac fundate legitime ementi pro viginti libris denariorum Erfordensium et triginta solidis denariorum eorundem nobis integraliter numeratis, traditis et solutis, quam quidem pensionem idem Guntherus emptor ad vite sue tempora singulis annis percipiet in usus suos proprios convertendanı. Postquam autem voluntate disponente divina de medio sublatus extiterit, dicta pensio una cum manso predicto ad memoratam vicariam et in usus .. vicarii seu rectoris ipsius vicarie, quicunque pro tempore fuerit, perpetue devolvetur. Verum cum dictus mansus ad nos iure proprietatis pertineret, inde est, quod nos unanimiter eundem man- sum vicarie predicte appropriavimus et in presentibus appropriamus omni iure, quod in ipso manso quoquo modo habuimus, libere renun- ciantes et vere, nullum ius nobis aut nostris heredibus in eodem manso in posterum reservantes; volentes etiam dictam vicariam seu rectorem ipsius de manso et pensione ac appropriatione predictis iusticialiter warandare et ab omni impeticione salvos reddere penitus et indempnes. In quorum omnium et singulorum testimonium premissorum presentem
48 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
paginam conscriptam tradimus sigillis nostris fideliter communitam. Testes eciam huius sunt: dominus Ludewicus plebanus in Appolde, Themo* de Koydiz miles, Heinricus vicedominus de Appoldia, Heinricus de Flurstete et alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M. " CCOX X. VIIL, IIL Kal. Januarii.
* So in der Hds, " So in der Hds.; vielleicht Thimo zu lesen.
1328. April 21. | | 68.
Anne de Tullestete überträgt den Brüdern Henricus, Syfiridus und Rudigerus de Kezelborn, Bürgern zu Erfurt, erblich gegen 6 Denare Michaeliseins eine 7 Acker haltende Wiese in der hoenwesin zu Wallesleben, nachdem Guntherus Wolverami, Einwohner daselbst, für eine ungenannte Summe darauf verzichtet hat. Datum anno Domini M.CCC.XXVIII., XI. Kal. Maii. Or. im. Herzogl. L. H. A zu Wolfenbüttel. S. d.
1328. Juni 8. 69.
Theodericus de Hottenstete armiger, Theodericus, Johannes et Nicolaus fratres, filiis sui, verkaufen zwei Hufen Artland in dem Felde su Hottenstete mt Bewilligung des Lehensherrn, Theodericus de Vippeche, der Vitikirche zu. Erfurt für 23 Talente Erfurter Pfennige.
Zeugen: Guntherus de Crumstorf, Conradus de Hersfelde, Cristanus Francke, Johannes Faber, Conradus Wauman* cives Erfordenses, Guntherus de Utstete dictus Vorn Gutiln, Theodericus filius eius et Hermannus Dunnebir villani in Hottenstete.
Datum anno Domini M.CCC.XXVIIIL, III. Non. Junii.
Abschrift im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. a Wohl besser Wunnen zu lesen.
1328. Juni 7. 40. Günther, Graf von Káfernburg, belehnt Ditimar und Heinrich von Marbach zu Stollernheim mit einer Hufe daselbst.
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M.
Wir Gunther von Gotes gnaden greve czu Kevernberg bekennen an unsme brive und tün kunt alle den, dyn seyn eder horn lesen, daz wir den herbern knechten Dytmar und Henriche von Martbeche, ge- brudern zu Stuternheim, unsen getruwen dinern unse günst und guten willen geben, daz sj sullen und mogen vor herben eyne huve landes, d$ da geleyn ist in dem veilde zu Stuthernheim, ewichliche, sweme sf wollen, d$ von uns und von unser herschaft zu Kevernberg zu lene geyt, also daz sye dj vor genanten hüve sullen von der vor genanten
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 49
hersschaf zu Kevernberg zu lene haben also leynes recht ist. Daz dyse vor genante rede stete und gancz sy, des gebe wir en unsen brif myt unsme ingesegele bevestent zu eyme orkunde. Dirre brif ist gegeben nach Gotes gebort dritzenhündert iar in deme achtenzwenzigesten iare an deme dynstage nach sente Bonifatius tage des merterers und syner gesellen.
1328. September 13. Gotha. 11.
Burchard, Graf von Mansfeld, belehnt Hartung von Smedestete und Günther, genannt Rabenoli, Bürger zu Erfurt, mit einem Teich und Gehólg bei Stotternheim.
Or. mit 1 S, im Kgl. St. A. zu M.
Considerantes, quod acta mortalium labuntur cum tempore, que a scripti memoria non recipiunt firmamentum, hinc est, quod nos Bor- chardus, Dei gratia comes de Mannesvelt, recognoscimus et ad univer- sorum noticiam volumus pervenire, quod piscinam, sitam prope villam Stuternheym, et ligna, que Erlich dicuntur, ibidem, a nobis et nostro dominio de iure in feudum precedentia, discretis viris Hartungo de Smedestethe, Gunthero dicto Rabenolt civibus Erfordensibus ac ipsorum heredibus duximus rite et rationabiliter iusto feudi titulo conferendum, investientes eosdem de dictis bonis legittime tamquam veros et legit- timos possessores. Ut autem hec nostra collacio robur obtineat perpetue firmitatis, presentem litteram dedimus appensione sigilli nostri fideliter consignatam. Huius rei testes sunt: vir nobilis Guntherus comes de Swarezbürg senior, avunculus noster dilectus, Hermannus de Mila miles ac fideles nostri dictus Beteman Voyt miles et dictus Schoderau cum pluribus aliis fidedignis. Actum et datum Gotha anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo octavo, feria tertia ante exaltationem sancte crucis.
1328. Deeember 6. 12.
Johann, Propst des Neuwerkklosters in Erfurt, beurkundet den oben in Urkunde Nr.45 bereits erwähnten Verkauf einer Hufe su Bischleben seitens Johanns von Volkstete an den Bürger Nikolaus von Ilversgehofen gegen Barzahlung und gleichzeitige Gewährung eines Erbsinses.
Clemens-Milwitze Familienbuch S. 118 im E. A.
Nos Johannes, prepositus sanctimonialium monasterii Novi operis in Erfordia, recognoscimus publice presentium in tenore, quod in nostri constitutus presentia strenuus vir Johannes de Volestete recognovit ex
certa scientia, se unum mansum in campis ville Byschovesleybin situm, Gesehichteg. d. Pr. 8. Erfurt 2. XXIV. 4 .
50 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
quem a nobili viro Hermanno comite in Glychen tenet in feodo, de scitu et voluntate predicti domini comitis provido viro Nicolao de Eyl- brechtisgehoven , uxori et heredibus suis pro certa pecunie quantitate sibi integraliter solute, iure hereditario habendum et pacifice possiden- dum, rite et rationabiliter vendidisse, sic quod prefatus Nicolaus aut ipsius heredes unum solidum denariorum Erfordensium semper in festo b. Michahelis nomine census hereditarii prefato Iohanni aut suis heredibus solvant annuatim, promittens idem Iohannes pro se et suis heredibus predictum mansum processu temporis et quandocunque opus existet, velle et debere conferre predicto iure hereditario secundum ius et con- suetudinem civitatis Erfordensis, sic quod pro resignatione uno solido et pro collatione quinque solidis denariorum Erfordensium contentetur, nichil amplius recepturus. Testes horum sunt honorabiles viri dominus Albertus vicarius nostre ecclesie vredicte, dominus Theodericus dictus Bok sacerdotes et vir strenuus Ulricus de Volcstete, frater dicti Iohannis de Volestete, et viri prudentes Albertus dictus cum Matre, Guntherus dictus Bok et Titzelo de Wizzense cives Erfordenses et quamplures alii fide digni. ln quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVIIL, in die b. Nicolai episcopi et confessoris.
1329. Januar 21. 73.
Fredericus et Hermannus fratres, Dei gratia comites de Orlamunde,
bekennen, dass honestus vir Theodericus de Vipbeche dem Provisor
des Martinshospitales ın Erfurt, Guntherus de Arnstete, zwei
Erfurter Malter Fruchtzins aus einer Hufe zu Margreten-Vipbeche,
auch Vydilnhusen genannt, für 9 Mark Silber verkauft hat, und
sie eignen die Hufe dem genannten Hospitale mit Vorbehalt des iuris colonarii des Verkäufers, der den Zins auf eigene Kosten in das
Hospital zw liefern hat.
Zeugen: Henricus dictus Hopley miles, Henricus de Baldenstete, Hermannus de Baldenstete, Henricus de Gebese civis Erfordensis et Albertus de Remde civis ibidem cum aliis pluribus fide dignis.
Datum anno Domini M*CCC^X XIX», in die beate Agnetis virginis
et martiris gloriose. Or. mit 1 S. im FF. A.
1329. Mürz 23. 44. Conradus dietus Capuz de Tunna armiger und Isentrudis, Ehe- leute, verkaufen eine halbe Hufe Artlandes eigenen Landes zw Rifenheim, genannt Moythenoten, der Matthiaskirche in Erfurt
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 51
und den Plebanen der Stadt für 5 Mark 24 Schilling Erfurter Pfennige und resignieren dieselbe vor dem Vogte Titzel von Resa und dem Pedellen Heinrich von Urleiben zw Tungesbrucken mi Vorbehalt des Besitzers derselben gegen 26 Schilling jährlichen Zanses.
Zeugen: Hermannus de Tunna, vicarius ecclesie s. Marie, Bertoldus dictus Hozel. Zs siegelt lohannes dictus Stranz de Tullestete. Datum anno Domini M.CCC. XXIX, X Kal. Aprilis. Or. mit S, im D. A.
1329. Mai 10. 18.
Heinricus Franko et Adelheydis coniuges, cives Erfordenses, mieten auf Lebenszeit von Dekan und Kapitel des Marienstiftes in Erfurt liberam curiam ante gradus, welche vorher Wyland bewohnte, für eine ungenannte Geldsumme und einen Zins von 5 Talenten und 5 Schillingen an das genannte Kapitel und 3 Talenten an den Vikar 1heoderich. Datum anno Domini M°CCC-XX1Xe., VI^ Idus Maii. Or. mit zerbr. S. im D. A.
1329. Juni 15. 76.
Albert von Hopfgarten, Ritter, verkauft seinem Schwager Conrad
Quadrans, Bürger in Erfurt, einen Zins aus Hopfgarten, womit
letzterer eine ewige Messe im Augustiner-Eremitenkloster stiftet. Diplomatar des Augustinerklosters p. 143 im E. A.
Universis presentes visuris et audituris nos Albertus de Hopfgarten miles recognoscimus lucide protestando, me de consensu et voluntate Adelheidis, uxoris nostre dilecte, vendidisse honesto viro Conrado Quadrans civi Erfurtensi, nostro sororio predilecto, ad manum prioris et fratrum ordinis s. Augustini domus Erfurtensis tres libras Erfordensium denariorum annui census minus duobus solidis pro XII marcis puri argenti minus una libra nobis integraliter ponderatis, traditis et solutis. Et predictus Conradus prefatas III libras duobus solidis minus in nostra presentia donatione inter vivos irrevocabiliter transtulit in priorem et fratres predieti ordinis. dando eis censum predictum liberaliter et ex toto pro remedio anime sue et uxoris sue Thele defuncte beate memorie ad altare s. Crucis, in quo pro salute sua et remedio anime Thele iam predicte prior et fratres sibi missam perpetuam liberaliter contulerunt et memoriam predictorum in conventu eorundem cum vigiliis et missis defunctorum £fdeliter observabunt, ita quod predictus census a conventu
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memorato nullo unquam tempore possit et debeat distrahi, vendi vel alienari, quod prior et fratres pro se et suis successoribus fideliter promiserunt Predictus vero census datur de curiis et agris ac pomario, sitis in villa et campis ville Hopfgarten, et a personis 'nferius expri- mendis, prout predictum censum iusto emptionis titulo comparavimus ab honorato viro domino Henrico dicto Stange nunc, plebano in Albrechofen, et avia eius Friderica beate memorie tanquam proprium; et ex matura deliberatione posuimus sub quarantia et protectione nobilium dominorum nostrorum, dominorum Henrici et Guntheri, comitum de Schwarzburg, dominorum in Arnstete, a quibus predicta bona recepimus in feudo, et nunc venditionis tempore procuravimus appropriari predictum censum religiosis viris priori et actoribus supradictis per patentes litteras predictorum dominorum; et ut fratres predictos de prefato censu reddamus cautiores, ipsos instrumentaliter in possessionem corporalem poni fecimus, supportando ipsis censum prelibatum in iudicio in Hopf- garten coram officiatis et testibus inferius exprimendis, adhibitis ad hoc solempnitatibus debitis et consuetis. Nam Conradus dictus Schrapher de curia sua in Hopfgarten et de dimidio manso suo in campis ville predicte dabit I libram denariorum Erfordensium in festo b. Michaelis, quam tenetur in Erfordia dictis fratribus personaliter presentare. Item Albertus Gerwund et sui heredes de curia sua et de dimidio manso similiter dabunt I libram denariorum eodem tempore et modo. Item Th. de Nore de pomario dicto Diberger dabit sex solidos, medietatem in festo Walpurgis et medietatem in festo b. Michaelis, quos similiter etiam tenetur fratribus in Erfordia presentare. Item Christianus dictus Salde de curia sua in Hopfgarten et de altero dimidio agro dabit XII. solidos denariorum Erfordensium', medietatem in festo Walpurgis et medietatem in festo Michaelis, quos similiter etiam tenetur in Erfordia presentare. In cuius rei evidentiam et testimonium omnium premissorum presentem litteram prefatis fratribus sub nostro sigillo tradidimus communitam. Predicte vero emptionis testes sunt: Gy- selerus Quadrans, Gyselerus Sygeler, Rudolphus Sygeler et Syfridus de Kezilborn cives Erfordenses. Testes autem supportationis et recog- nitionis in Hopfgarten sunt: Witego Storemann heimburge huius anni, Nicolaus de Hocheim officiator ex parte lacobi de Senis, Th. Schrepher, Conrad Huther, Th. Brunonis et tota communitas ville una cum plebano Th. de Hezebold. Predicta supportatio facta est coram Th. de Grizen, advocato in Viselbach. In Utensberg testes sunt: Dithmarus de Molhuse, frater quondam domini huius episcopi ordinis nostri, Th. de Suzerstete, advocatus domini Alberti de Hopfgarten, et Rudigerus de Nore, famulus eiusdem, et quamplures alii fide digni. Datum anno domini M. CCC. XXIX, feria V. ante dominicam Trinitatis.
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1329. Juni 23. (t. Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, verkaufen dem Erfurter Bürger Heinrich von Olbersleben ein Malter jährlichen Zinses und die Vogtei von einer halben Hufe su Olbersleben unter Vorbehult des Gerichtsstabes und des Wiederkaufs nach acht Jahren.
Or. mit 2 S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. Reitzenstein, l.c. S. 145.
Nos Fridericus et Hermanus, fratres, Dei gratia comites de Orlamunde, recognoscimus publice presencium per tenorem, quod nos Henrico de Albrechsleybin civi Erffordensi ac ipsius heredibus unum maldrum frumenti annue pensionis mensure Erfordensis cum omni iure, utilitate, consuetudine, honore et specialiter cum iure advocaticio, quibus nos ipsum possedimus et nostri progenitores possederunt, quam quidem pensionem idem emptor nobis persolvit iure advocaticio, ut predicitur. annis singulis in festo beati Michahelis de dimidio manso et suis pertinenciis, sito in villa et in campis eiusdem ville Albrechsleybin, quem iure hereditario possedit a venerabili domino preposito ecclesie sancte crucis Northusensis, iustis empcionis et vendicionis titulis inter- venientibus vendidimus et presentibus vendimus et tradimus pro quatuor marcis puri argenti nobis integraliter persolutis, salvo nobis dumtaxat iudiciali baculo, quem in dictis bonis nobis et pro utilitate nostra debemus tantummodo retinere quolibet sine dolo. De quibus quidem pensione et iure advocaticio ac omnibus suis pertinenciis pre- dictis prefatum emptorem et eius heredes inpossessionamus et in possessionem corporalem eorundem mittimus literas per presentes, ita sane, quod liberam facultatem habere debemus reemendi vendita predicta post octo annorum spacium continuum a data presencium computandum et non prius, quocunque anno voluerimus, dum tamen hoc nos et nostri heredes semper ante diem beati Iohannis baptiste faciamus pro tanta pecunie quantitate, pro quanta vendidimus ea modo, et quamdiu in reempcione huiusmodi negligentes fuerimus vel remissi, tamdiu emptor predictus et sui heredes vendita prefata cum omni iure et utilitate et aliis supra enumeratis debent pacifice possidere. Nos eciam vel nostri heredes aut successores in dictis bonis seu in hominibus eadem possi- dentibus nullas exactiones, precarias, sturas, angarias, perangarias, presta- ciones, servicia, quocunque censeantur nomine, expressa vel non expressa, directe vel indirecte debemus 'quomodolibet exercere, sed eisdem renunciamus per presentes simpliciter et in totum, volentes data fide et promittentes dictum emptorem et suos heredes de premissis omnibus et singulis iusticialiter warandare et ab impeticione qualibet reddere liberum et indempnem. Insuper, si medio tempore emptor prefatus seu sui heredes pensionem et ius advocaticium predicta aliis vendere
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contingeret, hoc libere facere poterit et debebit eo iure, quo ipse eadem a nobis nunc, ut premittitur, emit et illi emptores eo ipso iure, quo et idem venditor cum omni forma, modo, condicionibus, pactis et renun- ciacionibus supradictis debent libere et pacifice eadem possidere. In testimonium seu in evidenciam premissorum omnium certiorem nostra sigilla duximus presentibus apponenda. Testes huius sunt: Lutolfus de Alrestete, Theodericus vicedominus de Appolde, Albertus de Devn- stete, Hermannus de Leynfelt, Crafto de Munre dictus Hopeley viri strenui et milites, Hermannus de Eychelborn plebanus in Botelstete noster notarius, Henricus noster scultetus dictus de Dratstete nostri fideles, Conradus Hoterman, Henricus de Wilrestete et Vrowinus dictus Trenker cives Erfordenses et quam plures alii fide digni. Datum anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo nono, in vigilia beati Iohannis baptiste.
1329. September 13. Godesberz. 78.
Heinrich, Erzbischof von Cöln, und die zwei andern päpstlichen Bevollmächtigten veröffentlichen die Erkommunikationssenteng gegen eine grosse Anzahl von Erfurter und thüringischen Geistlichen wegen Nichtanerkennung des Erzbischofs Heinrich von Mainz. Or. im Kgl. R. A. zu München. | S. d. Als Transfix ist angeheftet die folgende Urkunde Nr.84 mit S.
Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, sacri imperii per Ytaliam archicancellarius, ac Emmercho, prepositus ecclesie Zeflicensis Coloniensis diocesis, una cum reverendo in Christo patre ac domino, domino .. episcopo Leodiensi, nostro in bac parte collega, videlicet super gracia et provisione per sanctissimum in Christo patrem ac dominum, dominum lohannem, divina providencia papam XXII, reverendo in Christo patri ac domino, domino Heinrico, archiepiscopo Maguntinensi, de archiepiscopatu Maguntinensi facta cum illa clausula: „quatenus vos vel duo aut unus vestrum per vos vel alium seu alios et cetera," executores specialiter deputati, honorabilibus et discretis viris abbatibus, prepositis, decanis, officialibus, archipresbiteris, plebanis: viceplebanis ac aliarum ecclesiarum seu capellarum rectoribus ceterisque clericis tam religiosis quam secularibus, cuiuscunque ordinis, status vel condicionis existunt, per civitatem, diocesem, provinciam et extra pro- vinciam Maguntinensem constitutis salutem in Domino et mandatis nostris, immo verius apostolicis, firmiter obedire. Cum iam dudum in quibusdam literis nostris in civitate Maguntinensi et Erfordie coram copiosa multitudine clericorum et laicorum pluries et sollempniter publi- catis auctoritate apostolica, qua fungebamur et fungimur, monuerimus
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et ammoneri fecerimus vasallos, homines, rectores et universitates civi- tatum, feudotarios, fideles et subditos ecclesie Maguntinensis predicte ac quosvis alios clericos et laicos, cuiuscunque pereminencie, condicionis, ordinis, dignitatis et status existerent, quorum interest vel interesse posset, ac infra certum peremptorium terminum, in predietis nostris literis conprehensum, memoratum dominum Heinricum archiepiscopum Maguntinensem vel eius procuratores suo nomine in prelatum ipsius ecclesie Maguntinensis singuli eorum, prout ad eos et singulos eorum pertineret, iuxta predictarum litterarum apostolicarum tenorem, quarum auctoritate processimus, reciperent et admitterent ac eidem tamquam archiepiscopo Maguntinensi et suarum animarum pastori intenderent efficaciter et parerent nullumque ei impedimentum prestarent per se vel alium seu alios, aut impedientibus ipsum in aliquo darent, prestarent aut prestari procurarent auxilium, consilium vel favorem publice vel occulte, quominus idem dominus Heinricus archiepiscopus Maguntinensis corporalem possessionem et pacificam castrorum, municionum et aliorum locorum quorumcunque iurium et bonorum ad memoratam ecclesiam Maguntinensem spectancium: per se suosque vicarios, officiales, ministros seu procuratores apprehendere valeret, quodcumque impedimentum publicum vel occultum per ipsos vel eorum nomine aut mandato in premissis vel circa premissa quomodolibet appositum, realiter et effec- tualiter infra predictum terminum revocando et permittendo memoratum dominum archiepiscopum Maguntinensem suosque officiales , ministros et procuratores eiusdem ecclesie Maguntinensis ac omnium et singulorum bonorum et iurium ad eandem ecclesiam pertinencium administrationem plenam et liberam exercere, immo ipsum dominum Heinricum archi- episcopum Maguntinensem vel procuratores ipsius in hiis impedientibus seu impedire presumentibus sub debito fidelitatis, qua astringerentur eeclesie Maguntinensi, resisterent cum effectu, alioquin omnes et singulos tam clericos quam laicos, cuiuscunque dignitatis, status, gradus, ordinis seu condicionis existerent, eciam si pontificali aut maiori vel inferiori dignitate prefulgerent, qui monicioni nostre huiusmodi, immo verius apostolice, parere contempnerent seu se contradictores redderent aut rebelles, vel impedimentum ipsius domini Heinrici archiepiscopi Maguntinensis quomodolibet facientes, ordinantes vel digponentes, aut impedientibus ipsum super premissis in aliquo dantes auxilium, consilium vel favorem publice vel occulte aut eciam ipsum dominum Heinricum archiepiscopum Maguntinensem vel eius procuratores in premissis im- pedientibus non resistentes, ut superius est expressum, nisi infra pre- dictum terminum a contradictione, rebellione, impedimento, turbacione, auxilio, consilio vel favore huiusmodi omnino desisterent et mandatis nostris, immo verius apostolicis, et monitis predictis in hac parte omnino
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parerent, extunc excommunicationis sententie, quam idem sanctissimus in Christo pater et dominus noster papa contra eos in litteris suis apostolicis promulgavit et ipsos eisdem subiacere voluit ipso facto, prout hec inter alia in predictis nostris litteris et processibus plenius conti- nentur. Tamen Hermannus de Bibera pro decano se gerens, Iohannes de Aquis, Hermannus de Alch, Ernestus de Mulhusen custos, Wolframus de Frankenvort, Ludowicus de Mekebach, Syfriaus de Hallis, Hermannus de Gutenshusen canonici, et Heinricus de Sybeleyhen pro canonico se gerens, lohannes de Iecheburg, Heinricus de Kirspeleyben, Guntherus Gutwirt, Heinricus de Vanre, Cunradus et Heinricus fratres dicti de Thanheim, Cunradus dictus Kolfey, Theodericus Sahse, Cunradus vice- custos dictus de Mulhusen, Hermannus de Taberstete vicarii, Iohannes de Kamburg, minister sancte Marie, Mehtfridus decanus, Albertus de Ursperg pro scolastico se gerens, magister Burchardus de Mulhusen, Iohannes de lene, Iohannes de Treveri, Iohannes de Münre, Theodericus de Gotha, Theodericus dictus Marschalk et Theodericus de Gotha senior canonici, Heinricus custos, Heinricus de Weberstede, Fridericus Ude- stete, Albertus Gemechelich, Iohannes dictus Zise, Gotteboldus, Heyden- ricus de Summerde, Guntherus de Kuningesse, .. dictus de Melbach, Reymboto de Ingerichsleben, Meynfridus de Eschenewege et Heinricus decani capellanus, vicarii sancti Severi, Volmarus abbas, Hermannus prior et Heinricus de Hallis cantor, monachi monasterii montis S. Petri, Guntherus prepositus et . . dictus de Rode custos canonicorum regu- larium sancti Augustini, Iohannes sancti Egidii, Guntherus sancti Benedicti viceplebanus seu perpetuus vicarius, Meynhardus sancti Michahelis, Nicolaus vicarius ibidem, . . sancti Servacii plebani, Guntherus viceplebanus sancti Viti, Iohannes de Butstete vicarius sancti Bartholomei et Albertus de Sangershusen vicarius sancti Andree ecclesiarum Erforden- sium, Theodeiicus de Sternberg, plebanus in Weringeshusen, Wilhelmus de Schauwelnheim gerens se pro custode et canonico ecclesie Nortbusensis, Theodericus prepositus sanctimonialium in Arnstete, plebanus in Smyre, Cunradus de Wechmar et Henricus de Tenstete capellani sui ibidem, Bertoldus de Lihtenberg. prepositus sanctimonialium in Ychtrichshusen, plebanus in Wehmar, Cunradus plebanus sancte Margarete in Gotha, Heinricus de Gruszen et Cunradus de Wechmar vicarii ibidem; Rudegerus plébanus in Plawe et plebanus in Espenvelde, magister Hermannus dictus Brotsak de Ilmene, Andreas de Tungede, Svfridus de Richen, Gotfridus dictus Zehen mark de Zitz publici notarii, Theo- dericus dictus Turnier, Nicolaus dictus Polen, Guntherus dictus Fohs, Hermannus de Swerstete, Theodericus eius scolaris, Hartmudus de Almenhusen, Cunradus de Helderungen, Iohannes de Mila, Ludowicus de Schade et dietus Hangreve, Theodericus de Engerde procuratores et
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Thamo bodellus, Lutholfus pro sculteto et Rudolfus pro advocato Erfordensi, cum non sint, se gerentes et quidam alii de Erfordia, quorum adhuc nomina ignoramus, qui in spiritualibus et temporalibus subsunt ecclesie Maguntinensi, se predictis nostris, immo verius aposto- licis monicionibus et mandatis, reddiderunt manifeste rebelles et eisdem parere contumaciter non curarunt, immo ipsum dominum Heinricum archiepiscopum Maguntinensem in suis iuribus impediunt ac ipsum impedientibus publice dant et prestant auxilium, consilium et favorem, de quo sumus plenius informati. Nos memoratum Hermaunum et alios nominatim expressos rebelles predictos excommunicationis senten- tiam a predicto domino nostro papa contra talia facientes in suis apostolicis litteris, quarum auctoritate procedimus, prolatam dicimus incidisse et presentibus nunciamus. Vobis et cuilibet vestrum sub pena ex- communicationis, quam in vos et quemlibet vestrum, canonica monicione premissa, ferimus in hiis scriptis, si ea, que vobis in bac parte com- mittimus, neglexeritis seu contempseritis contumaciter adimplere, districte precipiendo mandamus, quatenus vos abbates, prepositi et decani tribus diebus dominicis et festivis, vos vero archipresbiteri, plebani, vice- plebani et aliarum eeclesiarum et capellarum rectores singulis diebus dominicis et festivis post publicationem presencium vobis factam inmediate sequentibus in vestris monasteriis, parrochiis et ecclesiis ac aliis locis oportunis, prout requisiti fueritis, sepedictum Hermannum de Bibera et alias nominatas personas predictas inobedientes manifeste et rebelles nostris, immo verius apostolicis monicionibus, mandatis et requisitionibus supradictis, et illos, qui in posterum hiis manifeste se exhibuerint rebelles, de quorum nominibus et personis vobis constiterit, pronuncietis excommunicationis a predicto domino nostro papa prolatis sentenciis subiacere, ipsosque excommunicatos singulis diebus dominicis et festivis, accensis candelis et pulsatis campanis, cum omnibus sibi temere communicantibus publice nuncietis. Et eosdem clericos superius nominatos, qui in suis officiis sicut prius divinorum officia celebrarunt, immo, quantum in eis est, pocius prophanarunt, irregularitatis fore laqueo involutos, a quo ipsi et omnes alii predicta excommunicatione ligati citra sedem apostolicam liberari nequeunt nec absolvi. Et quia in facto tam magno et pernicioso exemplo predictos manifestos inobediencie et rebellionis auctores, qui recesserunt per eorum inobe- dienciam ab ecclesie catholice unitate, animadversione condigna necessario corrigi convenit et puniri, ut, quos timor Dei ab inobediencie malo non revocat, saltem exerceat severitas ecclesiastice discipline. Nos quamdiu predicti excommunicati superius expressi vel aliquis eorundem in vestris monasteriis, ecclesiis et parrochiis se exhibuerint vel exhibuerit, moram traxerint vel traxerit, visi fuerint vel fuerit et earum
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terminis, et post recessum eorum vel alterius eorundem per triduum servetis et servari faciatis strictissime ecclesiasticum interdictum, quod interdictum taliter volumus et precipimus observari, ita quod vestris parrochialibus nulla ministretis ecclesiastica sacramenta preter peni- tencias morientium et baptismata parvulorum, quod eciam interdictum extunc in vestris monasteriis, ecclesiis et parrochiis auctoritate apostolica ponimus in hiis scriptis, in hiis exequendis alter alterum non respiciat nec exspectet. Reddite litteras sigillatas in signum excommunicationis vos, qui super hoc fueritis requisiti, per vos facte. Datum in castro (iodensperg, Coloniensis diocesis, anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo nono, Idus Septembris.
1329. September 26. 49.
Hermann, Graf von Gleichen, überträgt dem Rat zu Erfurt einen Hof und zwei Hufen zu Weisess.
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.
Nos Hermannus, Dei gratia comes in Glichen, recognoscimus publice per presentes, quod duos mansos in campis ville et unam curiam in villa Weyseze sitos, solventes tria talenta denariorum Er- fordensium legalium et bonorum, quorum talentorum Bertoldus dictus Knüt quindecim solidos de dimidio manso,.. dictus Bisschof quindecim solidos de dimidio manso, Guntherus dictus Rache de dimidio manso quindecim solidos et Conradus dictus de Grabisleiben duodecim solidos de dimidio manso et tres solidos de una curia sive pistrino uno sol- vunt, videlicet mediam partem in festo sancti Michahelis et mediam partem in festo sancte Walpurgis annuatim, quos quidem mansos et cariam Gotfridus de Naza armiger a nobis in feudum tenuit nobisque libere et legittime resignavit, ad petitionem eiusdem Gotfridi prudentibus viris et honestis magistris consulum, consulibus et universitati civitatis Erfordensis ad anniversarium bone memorie quondam Iohannis de Ramsla peragendum appropriavimus, appropriamus et proprium damus per presentes, nichil iuris nobis in mansis et curia prefatis penitus reservantes. [n quorum testimonium presentem litteram nostro sigillo damus communitam. Testes autem huius sunt: nobiles viri Heinricus vicedominus de Witterde, noster castellanus in Glichen, Albertus de Witterde, milites, Albertus dictus Edelman, Henricus de Kongisse et alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M9eCCOoX XIX», sexto Kal. Octobris, videlicet tercia feria ante diem sancti Michahelis. — Superscriptionem huius vocabuli solidorum presentibus approbamus.
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1329. Oktober 17. NO.
Des Rates von Erfurt Appellatin an den Papst Johann X XII. gegen die wegen Nichtanerkennung des Erzbischofs Heinrich von Mainz über ihn und die Stadt durch den Erzbischof von Köln ausgesprochene Exccommunication.
Gleichzeitiges Transsumpt im Kgl. R. A. zu München.
In nomine Domini amen. Per hoc presens publicum instrumentum pateat universis, quod anno a nativitate eiusdem millesimo trecentesimo vicesimo nono, decima septima die mensis Octobris, que dies fuit feria tercia post diem beati Galli proxima eiusdem diei, circa horam com- pletorii, indictione XIII, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini, domini Iohannis divina providencia pape XXII, anno XIIII, in estuario magno pretorii .. consulum Erfordensium in nostrorum publi- corum notariorum et testium subscriptorum presentia constitutus, dis- cretus vir Nicolaus de Iechaburg, procuratur prudentum virorum .. magistrorum consulum, .. consulum et universitatis opidi Erfordensis ac singularium personarum de ipsa universitate, infrascriptam appella- tionem in quibusdam cedulis connexis, quas tunc in manibus tenebat, legit et interposuit in hec verba: In nomine Domini amen. Licet contra dura, nimis gravia et prorsus intollerabilia vocata mandata et litteras hoc anno publice recitata et lecta, recitatas et lectas, omni iuri et racioni contraria et contrarias, que a venerabili in Christo patre, domino .. archiepiscopo Coloniensi et Emmerchone preposito ecclesie Zceflicensis Coloniensis dyocesis, qui se dicunt executores honorabilis viri domini Heinrici, prepositi ecclesie Bunnensis eiusdem dyocesis, super provisione ecclesie Moguntine auctoritate apostolica sibi facta, ut dicitur, emana- verunt; quibus inquam mandatis et litteris continebatur et mandabatur, ut fideles ecclesie Moguntine eidem domino Heinrico preposito Bunnensi tamquam archiepiscopo Moguntino deberent intendere et in omnibus obedire infra certum peremptorium terminum in litteris eisdem ex- pressum, sub gravibus comminacionibus, penis et sententiarum iniquarum fulminacionibus, penitus inportunis, ego Nicolaus de lecheburg pro- curator subseriptus ex parte dominorum meorum magistrorum con- sulum, .. consulum, universitatis et singularium personarum de uni- versitate opidi Erfordensis et pro ipso opido ac pro eis adherentibus et adherere volentibus in futurum ac pro me ad sanctam sedem apostoli- cam rationabiliter ac provide bona conveniencia et maturitate appella- vimus vicibus repetitis, sicut eciam dominus Iohannes dictus Rydesil nuncius, clericus seu procurator principalis et precipuus in partibus Thuringie in huiusmodi negocio, videlicet provisionis, que dicitur facta prefato domino Heinrico preposito Bunnensi de ecclesia Moguntina,
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sponte et publice coram cleri et populi copiosa multitudine expresse et sepius recognovit, primam appellacionem approbans et collaudans, ipsique domini mei prosecutioni appellacionum suarum huiusmodi iam dudum institerint efficaciter et insistant, supradicti tamen . . executores nec iuri nec appellacionibus huiusmodi canonicis, nec immo sedi apostolice deferentes, sed gravamina gravaminibus apponentes, alia deteriora et magis iniuriosa mandata, comminaciones, penas et sententias, si sic dici mererentur, nuper transmiserunt, quorum et quarum tenor et series exprimitur in forma litterarum supscriptarum.
Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie — — — * plenius continentur. Tamen Heinricus dictus Hotterman, Heinricus.de Gebesee, Heinricus de Bechstete et Andreas de Varila, magistri consulum, Iohannes Rocstete, Heinricus de Lapide, Fridericus dictus Guther et lohannes Faber, rectores universitatis, Heidenricus de Tenstete, Albertus dictus Swanring, Iohannes de Drivordia, Conradus de Iene, Bertoldus de Aczmansdorf, Heinricus dictus Kirslache, Heinricus Schobilz, Theodericus de Herversleybin, Iohannes de Grunstete, Heinricus dictus Strutwolf, Ludewicus dictus Spange, Conradus dictus Rodestok .. phal*, Albertus de Sunneborn, Conradus de Seyn, Albertus de Remde alias dictus der lange Lower, Guntherus de Smyre, Guntherus de Dannenrode, Gun- therus dictus Bok, Hermannus et Heinricus dicti de Alch, Iohannes de Tene, Heinricus dietus Rodestok, Theodericus Martini, Conradus de Nuwenburg, Heinricus de Gotha, Heinricus dictus Knobelouch, Theo- dericus de Varila, Guntherus dictus Rabenolt, Gotscalcus dictus Lubelin, Theodericus dictus Faber, Waltherus de Utensberg, Syffridus de Sarborn, Iohannes de Dozdorf, Wernherus de Arnstete, Iohannes de Kollede, Hartungus de Smydestete, Conradus et Bertoldus de Guthern, Guntherus de Drivordia, Theodericus eius frater, Hartungus dictus Hotterman, Wernherus de Meldingen, Heinricus de Bechstete et Conradus de Bech- stete, Guntherus de Smyre institor, Hermannus de Smyre, Petrus de Libenstete, Heinricus de Muchelde, Theodericus de Bottilstete, Ecke- hardus de Bychelingen, Heinricus de Dalheim dictus Meyenberg, Ber- toldus de Kollede sutor, Andreas de Kollede, Heinricus de Wyllerstete, . Gerboto dietus Schobilz, Heinricus dictus Stange, Iohannes dictus Emmechin, Conradus de Frankinhusen, Syboto de Stalberg, Fridericus Vicedominus, Iohannes de Phephilbeche, Conradus de Eckehartsberge, Heinricus dictus de Kirspeleybin et frater eius Guntherus, Iohannes de Butstete, Heinricus de Martpeche, Iohannes de Herversleybin, Nicolaus de Wysense, Heinricus de Walthershusen pistor, Nycolaus de Wysense cerdo, Theodericus de Walthershusen, Hermannus de Wyda, Reynhardus de Arnstete, Reynhardus de Albrechtsleybin, Ecko de Somerde, Ulricus de Totilstete, Hermannus dictus Bok de Brantbach, Guntherus de
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Lapide dictus de Milingendorf, Heinricus de Smydestete textor ceterique * magistri consulum, universitatis .. rectores, consules, universitas et singule persone de universitate opidi Erfordensis, quorum nomina ad presens ignoramus et nichilominus lohannes dictus Baldeberti, opidani Mulhusensis, qui in spiritualibus — — -- * informati. Nos Heinricum Hottermann et alias prenominatas et singulares personas opidi Erfordensis et Mulhusensis excommunicacionis sententiam — — — *fueritis. Henri- cum dictum Hottermann et alias nominatas personas predictas ac singulas personas universitatis predicte inobedientes manifeste — — — * campanis cum omnibus eis communicantibus emendo, vendendo, ligna, carbones, sal, vina, cerevisiam, annonam et quascunque res alias mercimoniales ipsis adducendo et deducendo publice nuncietis, et si predicti . . magistri consulum et singulares persone de universitate opidi Erfordensis huius- modi excommunicationis sententias per quatuordecim dies, post publi- cationem presentium immediate sequentes, animis sustinuerint induratis, nos propter eorum induratam pertinaciam exnunc prout extunc per totam Erfordiam auctoritate apostolica ponimus cessacionem divinorum, quam cessationem divinorum sub pena excommunicationis late sententie, canonica monicione premissa, clausis ianuis predictis quatuordecim diebus volumus et precipimus observari. Si vero, quod absit, sepedicti excom- municati excommunicationis et divinorum suspensionis sententias more aspidis obdurantis aures suas per alios quatuordecim dies predictos quatuordecim immediate sequentes mentibus et animis sustinuerint obstinatis et coram vobis protestati non fuerint, quod tamquam filii obediencie nostris, immo verius apostolicis, parere voluerint mandatis, monicionibus et requisitionibus cum effectu, dictoque domino Heinrico archiepiscopo Moguntino tamquam ipsorum vero domino et suarum animarum pastori humiliter obedire ac pro absolucione et relaxatione predictarum sententiarum apud sedem apostolicam efficaciter laborare, nos, cum crescente contumacia crescere debet et pena, exnunc prout extunc, elapsis predictis ultimis quatuordecim diebus, totam Erfordiam apostolica auctoritate predicta ecclesiastico subicimus interdicto, quod interdictum extunc sub pena excommunicationis late sententie, canonica monicione premissa, precipimus districtissime observari Et ut dicti .. magistri consulum, universitatis rectores, .. consules,.. singulares persone universitatis et incole opidi Erfordensis predicti excommunicati misera- biliter suasione dyabolica in bono salutis et obediencie diffidentes artentur plus sollicite ecclesiastica unione, vobis omnibus et singulis sub pena qua supra, canonica monicione premissa, districtius committimus et mandamus, quatenus census, proventus, annuas pensiones, decimas, decimaciones, obvenciones et res alias, ut existunt in frumento, denariis vel argento, eciam debita qualitercunque contracta directe vel indirecte,.
62 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
publice vel occulte sub quocunque colore apud subditos vobis parrochiales cuiuscunque condicionis, preeminencie sive status exsistant, sepedictis . . magistris consulum , rectoribus, consulibus, clericis et layicis dicti opidi incolis inobedientibus et unitati fidei katholice rebellibus, eciam Iudeis ad quamcunque seu cuiuscunque rei solucionem obligatos fide promisso pacto qualitereunque auctoritate et vice ....... * ubi expedire videritis, arrestetis et sequestretis, mandantes et inhibentes eisdem vestris par- rochialibus subditis, quibus et nos sub excommunicationis pena iam late sententie, quam contrarium facientes incurrere volumus ipso faeto ......* tamen et canonicos monicione premissa inhibemus strictissime. Nec pensiones, redditus, decimationes, decimas res et debita, ut premittitur, solvant, dent vel presentent per se vel alium aut alios aliquo quesito colore dictis incolis Erfordensibus sedi apostolice rebellibus, nec eciam ad requisicionem vel monicionem ipsorum vel alterius eorum debita fideiussionis solvant obstagia, faciant vel observent, immo in omnibus et per omnia ipsos vitent velud bone obediencie et fidei katholice con- temptores, quousque super absolutione sua litteras representent. In hiis exequendis alter alterum non respiciat vel exspectet. Reddite litteras sigillis vestris sigillatas, appensis in signum executionis mandati. Datum anno Domini M9eCCO X XIX», IIe Idus Septembris. (Sept. 12.) Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus — — * obedire + + * Magistri tamen consulum, consules et rectores Erfordenses predicti se reddiderunt et reddunt in premissis inobedientes et mani- feste rebelles contemptabiliter, spretis apostolicis et nostris monicionibus et mandatis, adherendo cuidam Hermanno dicto de Bybera, dicenti se falso provisorem allodii Erfordensis et se intromittenti temere et de facto in civitate Erfordensi de aliis diversis bonis, iuribus et iurisdictionibus, spectantibus notorie ad memoratum dominum, dominum Heinricum, archiepiscopum Moguntinum, in eiusdem domini archiepiscopi Maguntini et manifestum dampnum, preiudicium et gravamen, et eidem Hermanno obediendo, parendo, respondendo et satis faeiendo in hiis, in quibus obedire, parere, respondere et satisfacere tenentur ex debito memorato domino Heinrico, archiepiscopo Moguntino, quem Hermannum iidem magistri consulum, consules et rectores Erfordenses sciunt, sicut et est, propter manifestam inobedienciam mandatorum sedis apostolice et nostrorum in causa provisionis predicte, eo quod de allodio et aliis bonis, iuribus et iurisdictionibus predictis, ad predictum dominum archi- episcopum Moguntinum spectantibus, se temere intromittit, esse innodatum excommunicationis vinculo in apostolicis litteris promulgate, et ipsum nonnullos ecclesiarum parrochialium plebanos et alias personas eccle- siasticas in civitate Erfordensi ab eorum ecclesiis et beneficiis propter obedienciam debitam, quam sedi apostolice in predicte provisionis negocio
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 63
exhibent, ammovisse et personas alias prophanas et notorie excommuni- catas instituisse de facto in illis, ut predictum ecclesiasticum violent sicut et violant interdictum, consencientibus et opere et operam dantibus ad premissa .. magistris consulum, . . consulibus et rectoribus Erfor- densibus memoratis, et ipsis audientibus a prophanis et excommunicatis sic intrusis predictis officia divinorum et recipientibus, ab eisque peri- culose iidem prophani et excommunieati pertractant et ministrant in loco interdicto ecclesiastica sacramenta, in ipsorum et animarum suarum maximum periculum et scandalum plurimorum. Nos igitur factum huiusmodi tam dampnosum et perniciosum exemplo dissimulare nolentes, ne alii Christi fideles per hoc sumant audaciam in similibus delinquendi, vobis omnibus et singulis in virtute sanete obediencie et sub pena suspensionis ab ingressu ecclesie, quam in vos dominos .. episcopos et .. abbates, et excommunicationis, quam in vos alios, trium dierum moni- cione premissa, in vos et quemlibet vestrum auctoritate apostolica, qua fungimur, proferimus in Dei nomine in hiis scriptis, si nostris infra- scriptis, immo verius apostolicis, mandatis non parueritis cum effectu. districte precipimus et mandamus, quatenus predictos magistros con- sulum, consules et rectores Erfordenses, quos et predictum Hermannum dictum de Bybera, qui propter obedienciam, quam in causa provisionis predicte aliqui ecclesiarum .. plebani et clerici alii faciunt et fecerunt, nonnullos ex plebanis et clericis huiusmodi ausu sacrilego captivavit seu captivare mandavit, et detinuit et detinet seu detineri mandavit et mandat in vinculis graviter mancipatos, prefate excommunicationi predicti domini nostri pape subiacere et illa eos singulariter et singulos fore ligatos et civitatem Erfordensem esse suppositam ecclesiastico interdicto, et omnes et singulos sacerdotes et clericos, qui in suis officiis durante interdicto huiusmodi in civitate Erfordensi divinorum officiis se ingesserunt vel ingerunt in futurum, irregularitatis laqueo involutos, a quo non possunt citra sedem apostolicam liberari, in vestris synodis, monasteriis, ecclesiis et terris denuncietis singulis diebus dominicis aut per vestros subditos et clericos denunciari diebus illis publice faciatis, et ab omnibus artius evitandos, servantes nichilominus et servari facientes in omnibus et singulis parrochiis et ecclesiis vestris, in quarum terminis predicti magistri consulum, consules et rectores, et Hermannus dictus de Bybera predictus vel aliquis ipsorum suam presenciam exhibuerint vel exhibuerit et post recessum eorum per tres dies continuos ecclesiasticum districtis- sime interdictum, quod interdictum nos ipsorum rebellione, offensa et manifesta inobedientia requirentibus in locis et parrochiis illis ponimus auctoritate apostolica in nomine Domini in hiis scriptis, monentes nichi- lominus vel moneri facientes, ut supra de ambonibus ecclesiarum vobis subiectarum singulis diebus dominicis principes, .. barones, .. comites,
Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
.. nobiles et alios homines populares utriusque sexus in spiritualibus vobis subiectos, quos et nos auctoritate apostolica in hiis scriptis am- monemus sub pena excommunicationis, quam ipsos et quemlibet ipsorum, si nostre monicioni cum effectu non paruerint, canonica monicione pre- missa, late sententie in hiis scriptis incurrere volumus ipso facto, ne predictis magistris consulum, consulibus et rectoribus ac Hermanno de Bybera predicto excommunicatis, ut predicitur, emendo, vendendo debita aut pensiones vel redditus eis solvendo, civitatem Erfordensem causa emptionis vel venditionis quarumcunque rerum vel frequentandi eccle- siastica vel secularia iudicia accedendo, vel alio quovis communionis genere communicent, sed omnes ipsos et singulos tamquam excommuni- catos a sede apostolica et mandatorum sancte romane ecclesie temerarios transgressores studeant exacta diligentia evitare, ne eorum contagio maculentur, et quod propter eorum insolenciam et predicti Hermanni de Bybera tyrannidem, quam ipsum permittunt contra obedientes sedis apostolice et predicti domini Heinrici archiepiscopi Moguntini in Erfordia exercere, ipsos magistros consulum, .. consules et . . rectores Erfordenses, ut adhuc ab eorum manifesta inobediencia, offensa et rebellione desistant et festinant reverti ad sancte matris ecclesie unionem, non possumus commode facere in Erfordia ammoneri, volumus et supradicta excom- municationis pena auctoritate apostolica precipimus et mandamus, qua- tenus vos, qui super eo ex parte predicti archiepiscopi fueritis requisiti, in proxima generali synodo prepositure sancte Marie Erfordensis in eo loco, ubi tunc fuerit celebrata, quia propter causas predictas non poterit in Erfordia celebrari, ipsos magistros consulum, consules et rectores predietos publice moneatis, quos et nos in hiis litteris auctoritate apo- stolica amonemus et hoc sufficere decrevimus, presertim cum eos latere non debeat neque possit, quod iu tam generali synodo tot hominum auribus inculcatur, ut extunc infra mensem suuni recognoscentes errorem cum satisfactione debita coram nobis vel nostris commissariis protestentur, quod prioribus nostris immo apostolicis adhuc velint cum effectu parere mandatis et cum absolutione debita reverti ad sancte matris ecclesie unionem, alioquin super premissis eorum excessibus ipsos citare cura- vimus, ut se apostolico conspectui representent, facturi et recepturi quod iusticia persuadebit. Ceterum quod Hermanno de Bybera, sacerdotum et aliorum clericorum captivatori, et ipsorum in vinculis temerario de- tentori ...* non re sed nomine clerico consenciunt in premissis, et ad ipsa prestant auxilium, consilium et iuramentum, et pro predictis mani- festa inobedientia et rebellione predictam excommunicationis domini nostri pape sententiam eciam inciderunt, propter quod tam ipsis quam Hermanno de Bybera predicto sunt proventus ecclesiastici merito sub- trahendi, cum ipsis Christi fidelium denegetur communio, committimus
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 65
auctoritate apostolica supradicta universis .. comitibus, .. baronibus, .. nobilibus et personis alis quibuscunque, ut fructus et proventus beneficiorum ecclesiasticorum , que inobedientes et rebelles huiusmodi tenere noscuntur, auctoritate nostra, immo verius apostolica, recipiant, et se de illis cum confidencia .. .......* in usus debitos, sicut decrevimus, convertendis et in premissis. Ceterum sancti Severi Erfordensis, Dorla- nensis, Heylingestadensis, Northusensis et Fritzlariensis ecclesiarum . . decanos et inferiores prelatos et canonicos, necnon vicarios earundem ecclesiarum, ac eciam prelatos quoslibet, plebanos, viceplebanos ceteros- que clericos ecclesiarum predictarum et prepositurarum earundem, pre- dicto domino Heinrico archiepiscopo Moguntino inobedientes et suis officialibus et ministris et mandatis et monicionibus nostris, immo verius apostolicis, in causa provisionis predicte emissis, manifeste rebelles excommunieatos per predictum dominum papam in suis apostolicis litteris, contra inobedientes et rebelles huiusmodi promulgatis, sicut alios excommunicationi predietos expressos in litteris fore decrevimus subiacere et illa ipsos fore ligatos et tamquam excommunicatos esse ab omnibus arcius evitandos et in eorum et cuiuslibet ipsorum presencia et post recessum eorum per tres dies servari mandamus districtissime ecclesiasticum interdictum, quod in locis illis ponimus per presentes, et in premissis exequendis nullus alium respiciat vel expeetet. Datum auno Domini M»«CCCeX XIX»., VII». Kal. Octobris. (Sept. 25.)
Ex quibus inquam mandatis, litteris, comminacionibus, penis, sen- tentiarum fulminacionibus, si sic dici possent, et processibus ego Nicolaus de Jecheburg, procurator dominorum meorum predictorum .. magistro- rum, .. consulum et universitatis Erffordensis ac singularium perso- narum de ipsa universitate senciens, ipsos dominos meos predietos et me indebite et contra iusticiam aggravatos, denuo crebro et ex animo presumpcionis magne pro ipsis et pro me ac eis adherentibus et adherere volentibus ad eandem sedem apostolicam iterato in hiis scriptis pro- voco et appello, subiciens eos et me ac eis adherentes et adherere volentes ac statum, personas, iura et res ipsorum speciali sedis eiusdem protectioni, et appellantes cum debita instancia primo, secundo, tercio postulo, si quis sit, qui eos dare velit et possit, et protestor, quod hanc appellationem, quam nunc coram vobis publicis notariis et infrascriptis testibus, ad hec voeatis specialiter et rogatis, interpono coram supra- dicto domino .. preposito Bunnensi aut suis executoribus seu procuratoribus, prout et ubi congruum fuerit, innovabo, cum primum id fieri poterit oportune et, cum ad presens copiam eiusdem domini .. prepositi.. executorum seu procuratorum suorum predictorum copiam habere nequeam, protestor vice et nomine predictorum domino-
rum meorum, universitatis et opidi Erfordensis ac eis adherere volen- Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt 3. XXIV. 5
66 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
cium in futurum et pro me, quod per hanc appellationem a prioribus appellacionibus nullatenus recedere intendo, sed eisdem firmiter adherere et prosecutioni earundem intendere volo in quantum de iure teneor et astringor, super hiis adherencium omnium presencium testimonium invocando. Protestor insuper ut supra, quod, cum domini mei predicti per huiusmodi appellationem se subiecerint presidio sedis apostolice, romane ecclesie devotos filios se per omnia recognoscunt, a cuius obediencia nuncquam exorbitare volunt, seu quorumcunque inpulsu et inprobitatibus evelli dicet effranata temeritas et inprobitas quorundam falso timide et incaute iniquis latratibus eos et famam eorum bonam et laudabilem dilaniare satagant, dicentes, nos esse rebelles et inobedientes sedi apostolice, non advertentes, quod Sanctus Augustinus pater et noster egregius dicit, deteriores sunt, qui vitam moresque bonorum dilaniant hiis, qui substanciam et res aliorum diripiunt; hoc autem ideo faciunt gladio lingwe venenate, quia nesciunt Dei sapienciam et statuta apostolica et sanctorum patrum doctrinas. Lecta et interposita est appellacio anno, mense, die, hora, loco, indictione et pontificatu prenotatis. Presentibus
honorabilibus viris et discretis dominis — — —* a Die mit — — — bez. Stellen stimmen mutatis mutandis überein mit. der Urkunde rom 13. Sept. 1329 s, oben. Nr. 78, " Hds. so. * Die mit ..... bez. Stellen
sind verletzt. ° Hier folgt im allgemeinen der Inhalt der vorigen. Urkunde Nr. 78 bis continentur nur mit etwas verändertem Wortlaut, dass der Rat ron Erfurt aufgefordert worden sei, den Erzbischof H. von Mainz bei Strafe der Ercommunt- kation und des Interdiktes innerhalb einer bestimmten Frist anzuerkennen, und duss diese Aufforderung öffentlich in Erfurt verlesen und daselbst wie in ganz Thüringen angeschlagen worden sei. Dann führt die Urkde. fort wie oben. * Hier bricht das Schriftstück ab.
1329. November 16. 81.
Hermannus, decanus ecclesie sancte Marie Erfordensis, provisor allodii ibidem, bekennt, dass Albertus de Gotha, gesessen in Busch- leyben, eine halbe Hufe daselbst, die von der Mainzer Kirche zu Lehen geht, dem Dekan und Kapitel des Severistiftes verkauft hat, worauf er dem genannten Kapitel die halbe Hufe überträgt in hereditatem seu emphiteosin perpetuam, quod gevryet vulgariter nuncupatur, mit der freien Verfügung über das Gut, doch so, dass in den Maingerhof jährlich intra octavas S. Martini ein Schilling Erfurter Pfennige Zins gezahlt wird, qui vulgariter vrycins nun- cupatur. Datum Erfordie anno Domini M. CCC. XXVIIII., XVI. Kal. De- cembris.
Faber, Abhandlung von den Freigütern und Freizinsen, S. 84.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 67
1329. November 19. 89.
Appley von Nusezen, Kune seine Frau, Otto ihr Sohn verkaufen an Rudolph von Northusin, Eckebrechte und Goczen, Gebrüder von Northusin, Henriche von Kesselborn, Henriche Vicedome hern Conrades Sohn, sämtlich Bürger zu Erfurt, 4 Pfund Er- furter Pfennige jährlichen Zinses von 2 Hufen und 1 Hofe zu Steten und verpflichten sich, die Güter zu gebreuer Hand so lange zu behalten, bis die Käufer von Albrecht, dem ältern Vogt, das Lehenrecht erlangt haben.
Zeugen: Rudolph und Hug, vettern von Northusen, Conrat von der Sachsa, Conrat von Näsese, her Henrich von Rode und Gocze von Bischofsleybin, Conrat sin eydim und Ticel von Bischofsleybin.
Datum anno Domini M. CCC.. XXIX., XII. Kal. Decembris. Es siegelte Wernher von Frankenhusen, Bürger eu Erfurt. Or. im. Herzogl. L. H. A. zu. Wolfenbüttel. S. d.
1329—1330. 83.
Bernhard 11II., Graf von Anhalt, erhebt gegen Bischof Albrecht von Halberstadt unter andern auch die Klage, dass er einigen in seinem Geleite reisenden Erfurter Bürgern mit Gewalt Pferde, Waid und andere Güter. genommen, die Bürger selbst ın den Stock gelegt und sich geweigert habe, die Gefangenen | gegen Bürgschaft frei zu geben.
Schmidt, UB. d. Hochst. Hulberstadt. III, Nr. 2223.
1330. Januar 26. | 84.
Die dem Erzbischof Heinrich anhängenden Geistlichen bekennen, dass sie den Befehl des Erzbischofs Heinrich von Köln, ber. die Bekanntmachung der Exkommunikation einiger Geistlichen, die sich dem erstgenannten Erebischofe nicht unterwerfen wollten, nach- gekommen seien.
Or.: Transfir mit 1 S. an der obigen Urkunde Nr. 80.
Sanctissimo in Christo patri ac domino, domino Iohanni, divine providentie sancte Romane ac universalis ecclesie summo pontifici .. abbates,... prepositi, .. decani, .. officiales, .. archipresbiteri, plebani, viceplebani et aliarum capellarum rectores sanete sedis apostolice et domini nostri, domini Heinrici archiepiscopi Maguntini devoti et
obedientes filii ad devotissima pedum oscula se devoventes. Noverit .
vestra sanctitas et hii, quorum interest, quod nos omnes et singuli in 5%
68 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
partibus Thuringie infra dyocesem Maguntinam residentes, presentem processum, cui presens nostrum scriptum transfixum, cum solempnitate debita secundum omnem modum et formam, prout nobis iniunctum exstitit, per executores in eodem processu expressos publice legimus et notorie publicavimus, in nostris quoque monasteriis, ecclesiis et cappellis sumus legitime executi, et hoc vestre sanctitati ac omnibus, quorum interest, sub sigillis reverendi in Christo patris ac domini, domini Heinrici, ecclesie Lavacensis episcopi, prepositorum canonicorum regu- larium in Eytirsburg, ordinis sancti Augustini, et sanctimonialium in Hüsdorf, ordinis sancti Benedicti, ac... decani Biberacensis ecclesiarum Ma- guntine diocesis cupimus fore notum. Datum anno Domini Me«CCCeX X X»., VIP Kal. Februarii.
1330. Februar 25. München. 85. Ludwig, römischer Kaiser, bestätigt der Stadt Erfurt alle ihre. Rechte und Privilegien.
Or. mit S. im Kgl.St. A. zu M.
Ludowicus, Dei gratia Romanorum imperator semper augustus, universis sacri Romani imperii fidelibus presentes literas intuentibus gratiam suam et omne bonum. Virtus nostri augustalis culminis girum aule sue specialibus ornamentis et decoribus amplius illuminat et thronum solii sui altius elevat, cum peticionibus suorum fidelium ac devotorum se per exaudicionis oblectamentum et propiciacionis gratiam offert iuxta eorum vota benevolam et paratam. Nostre igitur magni- ficentie prudentes viri .. consules et universi cives civitatis Erdfordie cum multa instancia et rogatus conamine humiliter supplicarunt, qua- tinus ipsis ac civitati eorum omnia et singula privilegia, iura, gratias, concessiones, libertates et consuetudines, ipsis a domino et avo nostro Rudolfo Romanorum rege dive memorie et inclyte recordationis impera- toribus et regibus Romanorum, illustribus predecessoribus nostris, temporibus retroactis gratiosius indulta et concessa, seu indultas et concessas, de solita nostra clemencia dignaremur approbare ac etiam benivolencius confirmare. Nos vero considerantes, quod infallibilis fides et devocio constans, obsequiorum promptitudo et obediencia, quibus erga nos et sacrum Romanum imperium semper laudabiliter claruerunt, huiusmodi peticionem reddunt racionabiliter admittendam tanquam meritam et condignam, ipsis predictis civibus et civitati eorum Erdfordie omnia et singula eorum privilegia, iura, gratias, concessiones, libertates et consuetudines quascunque, prout ipsis a prefato domino et avo nostro Rudolfo Romauorum rege et aliis imperatoribus et regibus, predecessoribus nostris inclytis, rite et rationabiliter tradita sunt et concessa, seu tradite et
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 89
concesse, ratificamus, approbamus et presentis scripti patrocinio con- firmamus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc nostre ratificationis, approbationis et confirmacionis gratiam infringere vel ei ausu temerario contraire, quod qui facere presumpserit, gravem nostre indignationis penam et offensam se noverit incursurum. In cuius rei testimonium presentes conscribi et nostre maiestatis sigillo iussimus communiri. Datum Monachi, dominica Invocavit, anno Domini millesimo trecentesimo tricesimo, regni nostri anno sextodecimo, imperii vero tercio.
1330. April 12. München. 86.
Ludwig, römischer Kaiser, schreibt den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen, dass er seinem Schwiegersohn, dem Landgrafen Friedrich von Thüringen, alle in Thüringen, Meissen und dem Osterlande befindlichen Juden auf Lebenszeit geschenkt habe und verbietet den genannten Städten, ihm bei Einziehung der betreffen- den Judensteuern hinderlich zu sein. Or. im. Kgl. G. St. A. zw Dresden,
Rudolphi, Gotha dipl. V, S. 209. | Herquet, UB d. Reichsst. Mühlhausen Nr.834. GQ. d, Pr. S., III, S. 399. Ludowicus, Dei gracia Romanorum imperator semper augustus, prudentibus viris .. magistris civium, .. scultetis,.. ministris et consulibus universis in Ertfordia, Mulhusen et in Northusen oppidorum, suis et imperii fidelibus dilectis, graciam suam et omne bonum. Cum illustrem Fridericum, lantgravium Duringie, Myssinensis et Orientalis terrarum marchionem dominumque Plyssnensem, generum nostrum karissimum, quem noster affectus speciali affectione complectitur propter sue fideli- tatis et excellencie bene merita ae prerogativa gracie, ex solite benig- nitatis nostre clemencia favorabiliter duxerimus decorandum, ut omnes Iudeos et singulos, in lantgraviatu Duringie, Myssinensis et Orientalis terrarum marchyonatibus predictis ac vestris locis et oppidis prescriptis ubilibet constitutos, vice et nostro nomine et imperii detinere ac possi- dere, ab ipsis quoque sturas seu collectas, nobis et imperio iam multis annis neglectas, solvere et adhuc persolvendas usque ad sue vite exitum recipere debeat atque possit ac omnem iurisdictionem et dominium, quod Romanus rex seu imperator in ipsis obtinet ac eciam super ipsos, eum subiectione debita et condigna veluti ipsorum dominus retinere debeat et eciam exercere, dilectioni vestre districte, immo districtissime, sub pena indignationis nostre precipiendo mandamus, quatenus nostro ac iuris intuitu dicta concessione marchionem prefatum super Iudeos in locis et oppidis vestris suprascriptis libere et sine contradictione qualibet uti ac etiam potiri paciamini, ipsum, cum servicia seu obsequia
70 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
nobis ac imperio debita eisdem imponere voluerit ac ab eis exigere, prout potest ex concessione nostra predicta, directe nec indirecte sub pena pretacta impedientes nullo modo, immo pocius ad prescripta plene consequendum eidem prestetis consilium, auxilium et favorem. Datum in Monaco feria quinta post diem Pasce, regni nostri anno sexto decimo, imperii vero tercio.
1330. April 29. 8%.
Papst Johann X XII. providiert Jacob, Sohn des verstorbenen Bert- hold von Clam, der aus dem Besitz der Pfurre S. Pauli in Erfurt durch den Erzbischof von Trier und das Mainzer Kapitel schon lange vertrieben ist, mit einem Kanonikat in Merseburg, obgleich er schon mit anderen Kanonikaten und einem Beneficium ver- sehen ist.
Schmidt, Päpstl. Reg. u. Urk. I, Nr.410. GQ. d. Pr. S. XX1, S. 246.
1380. Mai 4. Avignon. NS.
Papst Johann X XII. fordert den Rat und die Bürger von Erfurt zum Gehorsam gegen den Erzbischof Heinrich von Mainz auf. Schmidt, Päpstl, Reg. u. Urk. 1, Nr.412. GQ. d. Pr. S. XXI, S. 247.
Iohannes episcopus servus servorum Dei. Dilectis filiis consulibus et civibus Erfordensibus Maguntine dioc. salutem et apostolicam bene- dictionem. De vobis magnam materiam admirationis habemus, quod, licet non ignoretis nec ignorare, cum sit publicum et notorium, debeatis, qualiter nos dudum ecclesie Maguntine, tunc per obitum bone memorie Mathie archiepiscopi Maguntini vacanti, cuius provisionem ea vice nobis et apostolice sedi duxeramus certis causis rationabilibus reservandam, de persona venerabilis fratris nostri Henrici archiepiscopi Maguntini de fratrum nostrorum consilio providimus eumque illi prefecimus in archiepiscopum et pastorem. Vos tamen, qui eidem archiepiscopo et ecclesie sue Maguntine subesse in spiritualibus et temporalibus nos- cimini, eidem parere sibique debitam reverentiam exhibere ac de iuribus, ad ipsam ecclesiam suam predictam spectantibus, nescimus quo ducti vel verius seducti consilio, variis penis et sententiis spiritualibus et temporalibus inflictis adversus rebelles contradictores et inobedientes eidem archiepiscopo per processus nostros et alios auctoritate nostra super premissis habitos deductis in contemptum, dampnabiliter recusatis. Quocirca universitatem vestram rogamus et in Domino attentius exhortamur, sano paternoque vobis consilio
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 71
nichilominus suadentes, quatinus statui vestro et animarum vestrarum saluti, tanquam viri circumspectione prediti, consultius providentes, prefato Henrico tanquam vero Maguntino archiepiscopo eiusque officia- libus et ministris plenarie pareatis, illas eidem fidelitatem et obedientam, quas exhibere et prestare consuevistis hactenus archiepiscopis Magun- tinis, suis predecessoribus, sic prompte reiectis serpentinis quorumque suggestionibus et repulsis contrariis persuasionibus, studeatis, quod ipsius captetis benivolentiam ac divinam et apostolice sedis benedictionem et gratiam acquiratis nec alia oporteat contra vos remedia occasione huiusmodi adhiberi. Datum Avinione 1III Non. Maii, pontificatus nostri anno quarto decimo.
1330. Mai 4. 89.
Papst Johann X X11. fordert den Grafen Heinrich I. von Schwarz- burg und die Konservatoren des Landfriedens in Thüringen zum Gehorsam gegen Erzbischof Heinrich von Maine auf.
Gleiche Aufforderungen wurden ferner gerichtet an die Grafen Friedrich und Hermann von Orlamünde, Heinrich und Günther von Schwarsburg, an Graf Heinrich von Beichlingen und dessen Sohn Heinrich, an Graf Heinrich von Honstein, an Dietrich und Berthold, Herren von Apolda.
Schmidt, Päpstl. Reg. w. Urk. I, Nr.413. GQ. d. Pr. S. XXI, S. 248.
1330. Juni 23. 90. Heinrich und Friedrich, Grafen zu Beichlingen, verbünden sich auf vier Jahre mit der Stadt Erfurt.
Or. mit 2 S. im. Kgl. St. A. zu M. Höfer, l.c. Nr.136. )
Wir von Gotis gnaden Heinrich und Friderich sin son, greven zu Bichelingen, bekennen offeliche und tun kunt allen luten, di disen brief sehen oder horen lese, daz wir sullen und wollen helfen den ersamen borgeren und der stat zu Erforte zu irme rechte und zu iren rechten teydingen mit dirzzig mannen und rossen und mit zehen schuczen wol gezugeter lute von sente Walpurge tage, der nest vorgangen ist, ober vir iar, uf alle di, di in gewalt tün oder unrecht zu Doringen in deme lande, an üf daz romische riche und an uf unsen heren .. den erze- bischof zu Menze, also doch, daz die vorgenante stat zu Erforte recht nemen sal und tun sal iren wedersachen, ab su ichtes beschuldiget werden, da su nicht brive ober haben, alse den rat und di rete der stat zu Erforte di mere meine recht dunket, und in der hulfe nummer
72 Geschichtequellen der Prov. Sachsen.
abegeste wollen nach insullen in den vorgenanten vir iaren unser hulfe, su inbliben bi alle irme rechte, bi allen iren eren, bi alle irer friheyt und bi alle den guaden, also su von aldere her gewesin sint; sunder- liche daz in alle irrer brife und al irrer friheit, die su haben und si mite begnadet und bevestent sint von keysern, von koningen, von dem edeln vorsten lantgraven Albrechte zu Doringen, unseme liben heren, und von unseme heren maregraven Frederiche und lantgraven Tyze- manne sime sone, und von andern vorsten des landes czu Doringen und von andern heren, wi di sint, stete und ganz unzubrocheliche gehalden werde von allirmellichem, di si in breche oder krenke wolde, und wollen in diselben briefe stete und ganz halde ane argelist. Wi bekennen ouch, daz wi recht neme sullen und tu sullen recht unsen wedersachen, also di erbern lute, den rat und di rete die mere meine zu Erforte, di vor- genant sint, recht dunket. Wi bekennen ouch, daz wi nicht hindern wollen nach in sullen nicheyn straze, oder ab iman in icht zu vere wil oder sal und wolde daz iman hindern, da sulle wi zu helfe, daz daz hindernisse abe getan werde. Wer den andern lat zu siner hulfe, deme sol man kome redeliche, und wanne der komen ist, so sal man ome und sinen luten gebe bier und brot und kuchenspise, hufslag und vuter und nicheyne phantlosunge. Swo man anders zusammene komet, da sali der man sines selbes kost habe. Allirmellich sal sinen schaden selber trage, wa he den entfet. Wo ouch wi vorgenanten greven selber mite weren, da man fromme neme an gevangen, da solde wi den besten gevangen zuvore uzneme, darnach solde di vorgenante stat zu Erforte den besten gevangen ouch zuvore uzneme, di anderen gevangen sal man tevle nach der manzal, di da helme hetten. Waz vesten gewun- nen worde, di sal man breche, iz in si den, daz di rat und di rete der stat zu Erforte, di vorgenant sin, mit uns eyntrechtliche zu rate werden, ein ander mite zu tune. Worde ouch ikein crig oder zueiate zuschen uns und der vorgenanten stat zu Erforte, des Got nicht in- wolle, des solde di rat und die rete derselben stat zu Erforte di mere meine gewalt habe zu berichtene nach minne oder nach rechte, also daz di briefe bedersit an irer craft bliben. Alle dise vorbeschribin rede habe wi Henrich und Frederich sin son vorgenanten greven und di ge- strengen rittere ir Henrich von Munre, voyt zu Bichelingen, ir Heyne Voyt, borger zu Stusforte, ir Ludewig von Hemeleybin und ir Frederich von Gehoven mit uns truen gelobet und gesworn uf den heyligen stete und ganz zu halden ane argelist. Dar obir gebe wi dissin brief zu einer uffenbaren vestenunge vorsegelt mit unser beydir insegelen. Daz iz geschen nach Gotis geborten tusint iar, drihundirt iar in deme dirzzigisten iare an sente Iohannis abende baptisten, also he geborn wort.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 73
1330. Juni 28. 91.
Heinrich und Friedrich, Grafen von Beichlingen, stellen der Stadt Erfurt eine Schuldverschreibung über 500 Mark aus.
Or. mit 2S. ım Kgl. St. A. zu M.
Höfer, l.c. Nr. 137.
Wir von Gotis gnaden greve Heinrich und greve Frederich sin son, greven zu Bichelingen, bekennen offeliche an disme geynwerdigen briefe, daz wir den ersamen luten, den ratismeystern, deme rate und den borgern gemeynilichen der stat zu Erforte schuldig sin vunfhundirt marg lotiges silbers Erfortesch gewichtes, die si uns gutlichen und frunt- lichen gelegin habin und uns di gereyte gewogen und bezalet haben. Die selben vunfhundirt marg sulle wir in zu Erforte weder gebe und sie der bezalen mit Erfortischme gewichte von sente Walpurge tage, der nest vergangin ist, ober vier iar an allirleye vorzog, also bescheidi- lichen, were daz unser eyn vorvile vor der tagezit, daz in Gotis gewalt ist, denne sal der andere di eynunge und alle dise rede, also hi be- schribin is, inalle der wise und alle der ordenunge halde, also wi bede solden an allirleye argelist; und habin in des gesaczet zu borgen und seczen di gestrengen lute, irn Henrich von Harraz, Henrich Gezen, Henrich von Beringen, Hugen von Munre, Henrich Sag, Frederichen von Gehoven, Hermannen von Vrondorf, Ludewigen von Hemeleybin, Henrich Voyt von Stusforte, Henrich von Munre borger zu Bichelingen, und Ditheriche von Bruchterde rittere, Heymken von Rosteleybin, Con- rad von Kollede, Frederichen von Hemeleibin, Lodewigen Stangen, Th. Lantgreve, Richard Geze den Jungern, Henrich vorn Herlinde, Johannes Schobil, Guntheren Sag. Bertolden von Somerde, Albrechten von Grifstete, Th. von Phaffengehoven, Th. von Lobingen, Conrad vorn Johannem, Herman von Gehoven, Wachsmuden von Vrondorf, Henrich von Kollede gesezzen zu Frankenhüssen, Herman von Somerde, Al- brechten von Harraz den Jungeren und Henrich von Tullestete knechte. Di habin globet und globin truuen mit gesammender hant vor daz selbe gelt also bescheydilichen, leyste wir daz nicht uf di benante tagezit, so sullen su zu Erforte in vare oder in rite und sullen inleger halde, also gewonlich ist, und nicht von dannen komme, die vorgenanten vumfhundirt marc sin genzliche geleyst und vorgolden. Ouch sullen ir Henrich von Munre, Heyne Voyt, Ludewig von Hemeleybin und ir Frederich von Gehoven, die vorgenant sin, von ire und von alle unser vorgenanten borgen weyn von den borcluten zu Stusforte die selben vesten zu Stusforte also vesticlichen in neme, und sullen si vorsacze oder vorkoufe und mit deme gelde, daz dar abe vellet, sich und unse vorgenanten borge mite lose der vunfhundirt marc, die vorgenant sin.
74 Geschichtzquellen der Prov. Sachsen. b
Gesche ouch an der vesten acht, daz su vorlorn worde oder abeginge, welleche wis daz gesche, des Got nicht en wolle, dennach so sullen unse vorgenanten borge inleger halde also vorgeschribin stet, biz daz di vorgenanten vunfhundert marc geleyst genzlichen und vorgolden werden. Ginge ouch der borgen icheyn abe, «0 sal man eyn andern also guten an des stat seczen binne eyme mande; gesche des nicht, so sullen unse borgen inleger halde also lange, wan daz der gesaczet wert. Zu eyme orkunde und evner vestennunge diser dinge gebe wier desen brief besegeld mit unser beyder insegeln. Daz is geschen nach Gotis gebort tusint iar drihundert iar in deme drizzigisten iare an deme abende sente Petrus und sente Paulis der heyligen zwolfboten.
1330. August 13. 92.
Friedrich, Graf von Beichlingen, Herr zu Rothenburg, stellt dem Rat von Erfurt eine Schuldverschreibung über 100 Mark Silber aus.
Or. mit besch. S. im Kgl, St. A. zu M.
Nos Fridericus, Dei gracia comes de Bychelingen, dominus in Rotin- burg, recognoscimus tenore presencium publice protestando, quod hono- rabilibus viris .. magistris consulum, .. consulibus ac uuiversitati civium Erfordensium in centum marcis puri argenti ponderis Erfor- densis ex causa mutui nobis traditis, numeratis et pagatis tenemur et existimus obligati, quas ipsis ante festum nativitatis Christi proximum solvere fide data promisimus et promittimus presentibus integraliter sine dolo quolibet, isto modo videlicet, quod medietatem monete nostre in Frankinhusin ipsis pro eadem pecunia obligamus taliter, quod . . collector emolimenti, quod de ipsa moneta cedit nobis, viro strenuo Eckehardo dicto Ryche militi sub debito sui iuramenti, quod ad hoé faciendum prestabit et prestitit, id ipsum emolimentum infra hinc et festum nativitatis Christi predictum idem collector prestare ac presentare debet ac tenetur; idemque miles Eckehardus prefatis magistris consulum, .. consulibus ac universitati Erfordensi ulterius, postquam congregavit citra summam viginti aut viginti quinque marcarum, presentare ac tradere seu pera- gare in Erfordia promisit atque debet nostris laboribus, periculo et ex- pensis, et quicquid presentaverit, hec debebunt de principali debito defaleare. Si autem per huiusmodi presentata summa centum marcarum predictarum ante dictum nativitatis Christi festum extenuari nequiret totaliter, extunc, eo elapso, nostri consponsores subnotati, quos ipsis pro dicta pecunia insolidum statuimus, videlicet Eckehardus Ryche predictus, Ernfridus de Cygenberge, Svffridus de Bendeleibin et Ulricus de Lybin- rode milites, Tylo de Taba, Cunradus de Slatheim, Hartungus bie dem
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 75
wazzere et Hermannus dictus Lewe de Talheim, moniti civitatem Erfordensem intrabunt, obstagium, ut moris est, servaturi tamdiu, quoadusque dicta pecunia fuerit integraliter persoluta. In quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Et nos Ecke- hardus Ryche, Ernfridus de Czigenberge, Syffridus de Bendeleibin, Ul- ricus de Lybenrode milites, Tylo de Taba, Cunradus de Slatheim; Hartungus prope aquam et Hermannus Lewe de Talheim fideiussores predicti omnes et singuli pro dicto domino Friderico, comite de Byche- lingen in Rotinburg, communicata manu et fide prestita recognoscimus, nos omnia et singula, prout de nobis sunt conscripta superius, tam circa observationem obstagii, quam circa alia velle adimplere et inviola- biliter promisisse observare, ad heo nos in hiis scriptis bona fide obli- gantes sub appensione sigilli eiusdem domini comitis, quo presentibus contentamur. Datum anno Domini M°CCC XXX", Idus Augusti.
1331. Januar 8. 93. Friedrich, Landgraf von Thüringen, stellt den genannten Erfurter Bürgern eine Schuldverschreibung über 75 Mark Silber aus, die er ihnen für geliefertes Scharlachtuch und andere Waren schuldete.
Or. im Grossherzogl, G. A. zu Weimar. S. d.
Nos Fridericus, Dei gratia terre Thuringie lantgravius, Mysnensis et Orientalis marchio, dominus quoque terre Plisnensis, recognoscimus dilucide et omnibus hanc litteram visuris et audituris cupimus fore notum, quod tenemur et sumus obligati viris providis et prudentibus Heynemanno de Gotha, Hugoni Longo et Iohanni de Mulhusen, civibus Erfordensibus, et eorum heredibus in septuaginta et quinque marcis puriargenti in scharlatico, pannis coloratis et in opere vario, nobis uti- liter persolutis, ad festum beati Michahelis archangeli nunc proxime affuturum, sicut fideliter promisimus et in hiis scriptis presentibus promittimus, dolo et fraude remotis, gratuite persolvendis, statuentes in cautionem solutionis dicte pecunie firmiorem nobiles dominos dominum Guntherum, comitem de Swarezburg seniorem, dominum Guntherum, comitem de Kevernberg, Heinricum comitem de Swartzburg ibidem dominum, avunculos nostros predilectos, ac viros strenuos nostros fideles Bertoldum vicedominum de Ecstete ibidem dominum et Gotzonem Schinde- kopf, nostrum advocatum Ysnacensem, qui per fidem similiter manu con- iuneta et in solidum compromiserunt et in hiis scriptis presentibus compro- niittunt, dictam pecuniam creditoribus prenotatis termino solvere memorata. Si adveniente solucionis termino dictam pecuniam creditoribus memoratis solvere fuerimus negligentes vel remissi, quod absit, elapso termino nostri consponsores moniti Erfordiam subintrabunt, obstagium, ut moris est, inibi servaturi, inde non exituri, nisi primitus pecunia prelibata fuerit dictis
16 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
creditoribus integraliter persoluta. In huius rei evidentiam et am- pliorem certitudinem hanc litteram nostram patentem desuper confectam nostri sigilli munimine duximus roborandam in testimonium super eo. Nos igitur — — — —* fideiussores predicti ea sine dolo, manu con- iuncta et insolidum rata tenere sub fidei nostre constantia promittimus et spondemus, appendentes nostra sigilla presentibus in testimonium omnium premissorum. Datum et actum anno Domini M.CCO.XXXL, in die beati Erhardi. ^ Hier folgen die Namen der oben genannten Bürgen.
1331. Januar 14. 94.
Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamüsftde, verbünden sich auf 10 Jahre mit der Stadt Erfurt. Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. " Höfer, l. c. Nr. 142. Reitzenstein, l.c. S. 146 Wie von Gotis gnadin Frederich und Herman gebrudere, greven von Orlamunde und herren zcu Wymar, bekennen uffeliche an desme keinwerdigen brive und tun kunt allen luten, die en sehen oder horen lesin, das wir truwen gelobit habin und gesworn zcu den heiligen, das wir helfe schullen und wollen den erbern borgern und der stat zcu Erforte mit fünf und czwenzig mannen ufle rossin gewapinder lute; dorfte mans ouch, so solde wir vorbaz tün ander hulfe ane argelist und ane allerleye hindernusse, wan wis gemant werden, czu irme rechte und zcu irn rechten teydingen gegin aller menlichem zcu Duringen in dem lande, die en unrecht tüt und gewalt und rechte teyding von en nicht nemen wel. Daz recht sal sten an der mere menige der erbern lute der funf rete der stat zcu Erforte. Wie sullen und wollen en ouch uffene Wvmar und alle unse vestene, der wie gewaldig sint, zcu alle irre not, wanne sie des bedorven, ane allirleye hindernisse. Der helfe en sulle wir noch en wollen en nicht abe sten bin czehen iarn von deme acht- czenden tage, die da nehest vor gangin est. Und senden sie noch unsen luten dorch ire hulfe, alse vorgescrebin ist, den sullen sie gebin hüfslag, fute? und kost und nicheine pfantlosunge. Und ir worben sie da fromen, den sal man teilen beidersiten noch der manczal, die da bi sint, da frome gevellit. Allirmellich sal sinen schadin selbin trage, swilche wis en die ane komt. Wie wollen ouch und schullen alle die, die su mit rechter clage zcu Erforte in ire achte brengen oder bracht werden, und die itzunt dinne sint, in unse achte nemen, ab wie sie nicht zcu wandelunge oder zcu bessirunge brenge mogin oder kunnen, und alle die, die in deme frevele kegin en bliben; da sulle wir en rechtis gerichtis ane helfen, alse der achte recht ist, unde roybis oder
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 17
dube in alle unsen gerichten und in alle unsen vesten. Gesche ouch, daz unser ein bi den vorgenanten czehen iarn abe ginge, daz in Gotis gewalt ist, so sal der andere, der danne lebit, den vorgenanten burgern und der stat zcu Erforte die vorgescribene rede halde ane argelist. Alle dise rede habe wie truwen gelobit und zcu den heiligen gesworn, stete und gantz zcu haldene urtzubruchliche, alse vorgeserebin stet. Bie deser vorgescrebene rede sind gewest die edeln herren greven Heinrich von Bychelingen, greve Gunther von Swartzburg der eldere, greve Frederich von Bichelingen, herre zeu Rotenburg, greve Frederich von Bichelingen, grevin Henriches son des vorgenanten, und die gestrengen rittere Ludewig herre zcu Blanckenhain, Gernot von Obirnwymar und . der bescheiden man Henrich von Dratstete unse schultheize, und andir fromir lute gnug. Czu einer uffenbarn vestenunge dirre rede, so habe wir dissen brif gegebin vorsigelt mit unsen ingesigeln. Daz is geschen und dirre brif ist gegebin noch Gotis geborte tusent iar driehundirt iar in deme ein und drizzigisten iare an deme nehesten mantage noch deme vorgenanten achezendin tage.
1331. Februar 5. 95.
Günthers, Grafen von Schwarzburg, Herrn zu Blankenberg, Schuld- verschreibung für die genumnten Erfurter Bürger über 33 Mark Silber, die er jenen für geliefertes farbiges Tuch und andere Waren schuldete.
Or. mit 2 S, im Kgl. H. St. A. zu Dresden.
Wangenheim, II. l.c. Nr 42.
Nos Guntherus, Dei gracia comes de Swarczburg senior, dominus in Blankenberg, recognoscimus, quod tenemur et sumus obligati pro- vidis et prudentibus Heymanno de Gotha, Hugoni Longo et Iohanni de Molhusen, civibus Erfordensibus, et eorum heredibus in triginta marcis puri argenti cum tribus marcis preter fertonem causa mutui pro pannis coloratis et vario opere ad festum beati Michahelis archangeli nunc proxime affuturum, sieud fideliter promisimus et in hiis scriptis presentibus promit- timus, dolo et fraude remotis, finaliter persolvendis, statuentes in cautionem solutionis dicte pecunie firmiorem fideiussores viros nobiles et strenuos, videlicet Guntherum, comitem de Keverenberc, Fridericum, dominum in Wangeheim, Ottonem de Vanre, Conemundum de Studernheym milites, Goczonem Schindekof et Bertoldum de Nezzelride, qui per fidem similiter manu coniuncta et insolidum una nobiscum et pro nobis dictam pecuniam dictis creditoribus prefatis solvere bona fide promiserunt termino prenotato, quod, si dictam pecuniam dictis creditoribus et eorum heredibus solvere fuerimus negligentes vel remissi, quod absit, elapse
78 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
termino, nos una cum nostris consponsoribus moniti Erfordiam sub- intrabimus, obstagium, ut moris est, inibi servaturi, inde non exituri, nisi primitus pecunia prelibata fuerit dictis creditoribus et eorum here- dibus integraliter persoluta. In huius rei evidentiam et certitudinem ampliorem hane nostram literam patentem desuper confectam nostro sigillo fecinrus communiri in testimonium super eo. Nos igitur — — — —? fideiussores predicti ea omnia et singula sine dolo rata tenere sub fidei nostre constancia manu coniuncta et insolidum promittimus et spondemus, appendentes nostra sigilla presentibus in testimonium evidens omnium premissorum. Datum et actum anno Domini M9«CCC»X X XT», feria tercia proxima post festum purificationis beate Marie virginis gloriose. * Hier folgen die Namen der oben genannten Bürgen,
1331. Februar 20. 96.
Busso von Quernforte, Herr zu Nebra, und Mechtildis, geb. Gräfin von Orlumünde, seine Hausfrau, verkaufen dem Erfurter Bürger
Konrad Hotermann das Gericht zu Thalborn, ihre Einkünfte und
einige Höfe daselbst, übereignen aber auf Wunsch des Käufers die
genannten Güter dem Severistifle u Erfurt. Or. im D. A, S. d.
In nomine Domini amen. Nos Büsso de Quernforte, dominus in Nebere, et Mechthildis uxor sua legittima, filia quondam Hermanni comitis de Orlamunde, domini in Wymar, recognoscimus per presentes litteras et ad universorum tam presencium quam futurorum volumus noticiam pervenire, quod iurisdictionem temporalem seu civilem in villa et campis seu districtu ville Talborn. cum omni iurisdictione sang- winis, que vulgariter dicitur obir hals und obir hant, necnon mansos terre arabilis cum annuis pensionibus perpetuis in campis dicte ville sitos ac curias in eadem villa sitas, specificatos inferius et subscriptos, qui quidem mansi, curie et iurisdictio cum omnibus suis pertinenciis a nobilibus viris Frederico et Hermanno fratribus, comitibus de Orlamunde, dominis in Wymar, sororiis nostri Bussonis et fratribus nostre Mech- thildis, olim processere in feudum, nunc ad nos proprietatis titulo pertinentes, de expressa bona voluntate ac consensu legittimo eorundem Frederici et Hermanni comitum vendidimus et vendimus iusta venditione et legittima in hiis scriptis viro discreto Conrado dicto Hotterman laico, oppidano Krfordensi, et suis heredibus ad tenendum, possideudum cum omnibus iuribus, honore, libertate et utilitate, quibus ad nos pertinuere, et quicquid sibi et suis heredibus placuerit de dictis bonis perpetuis temporibus faciendum, pro nonaginta et tribus marcis minus uno fertone puri et legalis argenti, nobis per Conradum emptorem pagatis, ponderatis et plenarie persolutis. Ceterum proprietatem predictorum
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. .79
bonorum per nos venditorum predicto Conrado, sicut superius est expres- sum, ipso Conrado hoc petente et consenciente transtulimus et presentibus transferimus cum omni iure, quibus ad nos pertinuit et pertinet, ad ecclesiam sancti Severi Erfordensem, et ipsi ecclesie eadem bona appro- priavimus et appropriamus in nomine Domini per presentes, nihil nobis iuris penitus reservantes in ipsis. Renunciavimus eciam et renunciamus in hiis scriptis exceptioni non numerate aut non solute pecunie, doli mali et in factum actioni, beneficio restitutionis in integrum, omnibus auxilis ordinariis vel extraordinariis iuris canonici et civilis, per que premisse nostre vendicio, translacio et appropriacio in toto vel in parte irritari, viciari possent aliqualiter aut rescindi, et specialiter iuri, quo cavetur, renunciationem invalidam esse generalem. Nos quoque Mech- thildis predicta iuravimus et iuramus ad sancta sanctorum corporaliter per nos tacta, quod, si prefata bona essent vel fuissent nobis data seu assignata in dotem seu donacionem propter nupcias, veudicionem, trans- lacionem acappropriacionem seu alienationem premissas ratas habebimus, nec contravenire volumus verbo aut opere quoquomodo, quod quidem iurameotum nec vi, metu aut compulsione a nobis extortum extitit, sed ipsum prestitimus et prestamus spontanea voluntate. Nos eciam Fre- dericus et Hermannus, Dei gracia fratres comites de Orlamunde et domini in Wymar predicti, recognoscimus presentibus publice profitendo, quod vendicioni, translacioni et appropriacioni bonorum predictorum factis, ut premittitur, nostrum consensum nostrasque voluntatem et auctoritatem impartiti sumus et presentibus impartimur, ipsas habentes ratas in omnibus atque gratas, quam eciam proprietatem dictorum bonorum de consensu predicti Conradi, quantum in nobis est, donamus dicte ecclesie sancti Severi et transferimus in ipsam et ipsa bona appro- priamus eidem, nichil iuris in eis penitus reservantes, ac renunciantes expresse omnibus iuribus et auxiliis suprascriptis. Promittimus insuper nos Busso, Mechthildis, Fredericus et Hermannus predicti, sollempni stipulatione interposita, honorabilibus viris dominis decano et capitulo ecclesie sancti Severi predicte ipsis aut eidem ecclesie super dictis bonis litem seu controversiam non inferre seu inferenti consentire, sed ipsos ab impeticione cuiuslibet reddere liberos et indempnes et de dictis bonis auctorizare et perpetuo iusticialiter warandare. Hii autem sunt mansi, et hii sunt coloni, possidentes prefatos mansos et solventes pensiones de eisdem, qui specificati et conscripti una cum curiis subsecuntur in hunc modum: In villa Talborn Henricus dictus Aylburgis dat quinque maldra cum dimidio, medietatem frumenti bone mixture et medietatem ordei Erfordensis mensure, annui et perpetui census in Erfordia presentando singulis annis in die beati Michahelis archangeli autumpnalis de uno manso cum dimidio sitis in campis ville Talborn predicte et duabus
80 Geschichtsquellen der Prov. Sachren.
curiis, sitis in villa ibidem. Item Alheidis dicta Klugen dat sex maldra, dimidietatem frumenti et dimidietatem ordei predicte mensure, similiter de uno manso cum dimidio et duabus curiis sitis ibidem. Item Theo- derieus dietus Kluge dat duo maldra, similiter dimidietatem frumenti et dimidietatem ordei predicte mensure, de uno dimidio manso et una curia. Item Conradus dietus Starrebock dat et solvit unum maldrum cum dimidio predicte mensure frumenti et ordei similiter de uno dimidio manso et una curia sitis ibidem. Item Nicolaus dictus Wintersteyn solvit et dat duo maldra, unum frumenti et reliquum ordei predicte mensure, similiter de uno manso et dimidia curia. Item idem Nicolaus similiter habet unum dimidium mansum ibidem et unam curiam et dabit solvitque unum maldrum cum dimidio predicto, similiter medie- tatem frumenti et reliquam medietatem ordei. Item Guntherus de Rychen habet unum quartale unius mansi et unam curiam et dat dimidium maldrum frumenti et dimidium maldrum ordei predicte men- sure. Item Conradus de Rfchen habet dimidium quartale unius mansi et unam curiam et dat singulis annis unum quartale frumenti et unum quartale ordei predicte mensure. Item Conradus dictus Smekemus habet et possidet tria quartalia unius mansi et unam curiam et dat tria maldra frumenti et medietatem ordei, videlicet unum cum dimidio frumenti et unum eum dimidio ordei. Item Hermannus Hartungi habet terciam partem unius mansi et unam curiam et dat singulis annis dimidium maldrum frumenti et dimidium maldrum ordei predicte men- sure. Item Heinrieus dictus Zcabilberg habet terciam partem unius mansi et unam curiam et dat dimidium maldrum frumenti et dimidium maldrum ordei. Item Theodericus de Rudenstete habet terciam partem unius mansi terre arabilis et unam curiam et dat singulis annis dimi- dium maldrum frumenti et dimidium ordei annui et perpetui census predicte mensure. Item quilibet de prescriptis mansis debet tenere et habere triginta et sex agros et unam virgam, continentem quindecim pedes, et quilibet ager continet in longitudine quadraginta duas virgas et in latitudine quatuor, et quelibet virga, cum qua mensuratur, debet continere quindecim pedes in longitudine. In quorum omnium et sin- gulorum testimonium et certitudinem firmiorem nos Busso, Mechthildis, Fredericus et Hermannus, comites de Orlamunde predicti, has litteras desuper confectas dedimus prefatis decano et capitulo appensione sigil- lorum nostrorum fideliter communitas. Testes quoque sunt: Conradus pincerna de Nebere, Iohannes de Glina* armigeri, Iohannes de Grun- stete opidanus Erfordensis et quamplures alii fidedigni. Actum et datum Erfordie anno Domini millesimo tricentesimo tricesimo primo, decimo Kal. Marcii. * Vielleicht Gleine zw lesen.
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 8I
1331. März 15. d.
Papst Johann XXII. providiert Conrad von Tanvoda, der wegen
Anhänglichkeit an Erzbischof Heinrich aus seiner Pfarrei Gispers-
leben vertrieben war, mit einem Kanonikat in Behra. | Schmidt, Päpstl. Reg. u. Urkdn, I, Nr. 452, GQ. d. Pr. S. XXI, 8.259.
1331. September 13. 98.
Heinrich, Graf von Honsteyn, Herr zu Sondershausen, Günther,
. Graf von Schwarzburg, und Gotzo Schindekopf, des Landgrafen
Hofmeister, verschreiben sich als Mitschuldner des Landgrafen den genannten Erfurter Bürgern für 100 Mark Silber. Or. mit 3 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden.
Nos Henricus Dei gracia comes de Honsteyn, dominus in Sundirs- husen, Guntherus Dei gratia comes de Swartzburg, ibidem dominus, et Goczo Schindekopf, magister curie illustris principis marchionis Mys- nensis, recognoscimus dilucide et omnibus hane litteram visuris et audi- turis cupimus fore notum, quod ad instanciam illustris principis domini Friderici, marchionis Mysnensis, tamquam principales debitores tenemur et sumus obligati viris providis et prudentibus Theoderico et Conrado fratribus dicetis de Wizzense, civibus Erfordensibus, et eorum heredibus causa mutui pro pannis in centum marcis puri argenti ponderis Er- fordeusis ad festum beate Walpurge nunc proxime affuturum, sicut fide- liter promisimus, in hiis scriptis presentibus promittimus manu con- iuncta insolidum, finaliter persolvendis, dolo, fraude penitus hinc reiectis, condicione siquidem interclusa, quod, si adveniente termino solucionis prefato pecunia prenotata fuerit insoluta, «quod absit, per nos aut quem- libet nostrum ex tunc elapso termino a dictis creditoribus moniti et requisiti vel suis heredibus Erfordiam ingrediemur, obstagium, ut moris est, ibidem servaturi, inde non exituri, nisi primitus pecunia prelibata existit dictis creditoribus et ipsorum heredibus totaliter persoluta. In huius rei evidentiam et certitudinem ampliorem nostra sigilla in testimonium presentibus duximus appendenda. Datum et actum anno Domini M* CCC^ XXXT feria sexta proxima ante exaltationem sanete crucis.
1831. Noveinber 13. 99. Günther der Ältere und Günther der Jüngere, Grafen von Käfern- burg, versprechen ihre Bürgen mit 200 Schock Prager Pfennigen auszulösen. |
Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d. Wir Gunther der eldere, Gunther der jungere von Gotes gnaden
greven unde hern czu Kevernberg, bekennen uffentliche an desem brive, Geschichtsg. d. Pr. 8. Erfurt ?. XXIV. 6
82 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen.
daz wir dye herbern gestrengen rittere unde manne, ern Fritschen von Witzeleiben czu der Elgersburg, Dytherichen von Kircheim unde Heinrich von Lengevelt, wollen guetlichen und getruwelichen losen vor czueyhundert schock grozer prager pheninge, unde waz da geteidinget ist von unser weyn geyn den ratesmeistern czu Erforte, des wol wir unse vorgenanten borgen getruweliche losen ane allerleige argelist. Were ouch, daz dye vesten, dye den vor genanten borgen czu phande stet, Ylmena und daz dar czu gehört, abegewünnen worde oder vórloren, des Got nicht enwolle, so sulle wir unse vorgescreben borgen losen ane schaden. Czu eyme orkunde unde vestenunge dir vor gescreben rede, des geben wir unsen uffen brief unter unseme beider insegele vorsegelt, Dirre Brief ist gegeben nach Gotes gebort tusent jar drü hundert jar in deme eyn unde driczezigesten jare, an der mittewochen nach sente Mar- tins tage allernest.
1331. December. 24. Frankfurt. 100. Ludwig, römischer Kaiser, erteilt der Stadt Erfurt ein Mess- privilegium.
Or. mit S. im Kol. St. A. zu M Dalberg, Erfurter Handlung, S. 43. BRI Nr 1397.
Ludowicus, Dei gratia Romanorum imperator semper augustus, pru- dentibus viris et discretis magistris consulum, consulibus et universitati Erfordensi, fidelibus suis dilectis, gratiam suam et omne bonum. Quanto ferventiori desiderio commodis, honoribus et utilitatibus principum et aliorum imperii fidelium et subditorum nostrorum sollicite nostre mentis sollicitudine intendimus, tanto imperatorie maiestatis nostre clementiam honore et gloria credimus sublimius sublimari. Hinc est, quod vene- rabilis Baldewinus, Treverensis ecclesie archiepiscopus sedisque Mogunti- nensis gubernator et defensor, princeps noster sincere dilectus, quem etiam a retroactis temporibus fidelem, sincerum et in sinceritate con- stantem oculata fide cognovimus, augustali nostre clementie, ut vobis nundinas universales cum modis, conditionibus et solempnitatibus solitis et quibus institui, conferri seu concedi consueverunt, ex novo instituere, conferre et concedere dignaremur, humiliter supplicavit. Cuius quidem precibus et instantiis favorabiliter annuimus et duximus annuendum. civitati vestre predicte, posteris et successoribus vestris, natis et nas- cituris, nunc inhabitantibus et inhabitandis ex solite maiestatis nostre debito concedimus, instituimus et conferimus universales nundinas, quarum usus et convenientium sub debite pacis observantia commoditas alienis procuretur commerciis, per dive recordationis Romanorum im-
Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 88
peratores et reges, predecessores nostros, quorum vestigiis in hoc casu inhesimus, permissus esse testatur et dicitur institutus a dominica, qua cantatur misericordias Domini, usque ad diem ascensionis Domini proxime subsequentis inclusive sumpti perpetuo duraturas, statuentes et precise volentes, ut ibidem ipsarum nundinarum tempore tam vicini, quam remoti sub nostro et imperii conductu et libera securitate, pro- scriptis duntaxat exceptis, cam suis mercimoniis secure pro dictis exer- cendis nundinis conveniant ad communia, sicut moris est, commoda procuranda. Quare singulos et universos, quos gerendorum negotiorum usus, utilitatum et commoditatum cura sollicitat, requirimus et hor- tamur, presentis Scripti sanetientes edicto, ut singulis et universis more mercantium vel aliis modis rationabilibus, proscriptis tamen ut pre- mittitur exceptis, ad eas venientibus, ibidem moram facientibus et abinde redituris, secura pateat tranquilitas et tranquilla securitas per singulos et universos, quocunque censeantur nomine, promptissime prebeatur, et quod in personis et rebus undique serventur indempnes, et nullus eos ausu teme- rario presumat offendere vel occasione qualibet aliquod ipsis impedimentum inferre, donec ad prefatum locum veniant et sub eiusdem nostri et imperii sinceritatis indulgentia salubriter ad propria revertantur. Nulli ergo om- nino hominum liceat hanc nostre concessionis, collationis et institutionis gratiam infringere, vel ei ausu temerario quomodolibet contraire; si quis autem hoc attemptare presumserit, indignationem nostram gravem et penam centum librarum auri, quarum medietatem fisco nostro, reliquam vero partem iniuriam et violentiam passis applicari volumus, se noverit in- cursurum. In cuius rei testimonium presentes conscribi maiestatisque nostre sigillo iussimus communiri. Datum Franchenfurt in vigilia na- tivitatis Domini anno millesimo trecentesimo tricesimo primo, regni nostri decimo octavo, imperii vero quarto.
1331. Orlamünde. 101. Heinrich, Graf von Orlamünde, bekennt, dass er den Schaden, den ihm Rudolf von Alach mit seinen Genossen am Dorfe Engerde gethan hat, nicht rächen wolle.
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. Reitzenstein, I. e. S. 147.
Nos Heinricus, Dei gratia comes de Orlamunde, dominus ibidem, om- nibus hanc litteram visuris volumus esse notum, quod pro causa et pe- riculo, illato nostris hominibus in villa Engerde residentibus, per Rudolfum de Alich, advocatum in Kocheberg,